EZB/Schnabel: Erreichen des Inflationsziels wahrscheinlicher

02.10.24 19:40 Uhr

FRANKFURT (Dow Jones)--EZB-Direktorin Isabel Schnabel hat die Eurozone angemahnt, ihre strukturellen Probleme anzugehen. Das Wachstum in der Eurozone sei in den vergangenen Jahren zunehmend ungleichmäßig geworden, sagte sie in einer Rede. Die Geldpolitik möge zwar einen Beitrag zu dieser Entwicklung geleistet haben, sei aber nicht der Haupttreiber. Vielmehr würden strukturelle Gegenwinde das Wachstum in einigen Ländern stärker dämpfen als in anderen.

"Wir können den Gegenwind für das Wachstum nicht ignorieren", fügte die EZB-Direktorin hinzu. Angesichts der Anzeichen für eine schwächere Arbeitskräftenachfrage und weiterer Fortschritte bei der Disinflation werde ein nachhaltiger Rückgang der Inflation auf das 2-Prozent-Ziel der Europäischen Zentralbank (EZB) in absehbarer Zeit wahrscheinlicher, trotz der immer noch hohen Dienstleistungsinflation und des starken Lohnwachstums. Die strukturellen Probleme könne die Geldpolitik jedoch nicht lösen.

Schnabel forderte eine Stärkung des Binnenmarkts, eine Verbesserung des Zugangs zu privatem Beteiligungskapital und einen Abbau der Bürokratie, um die wirtschaftliche Stagnation zu überwinden. Zudem müssten politische Maßnahmen ergriffen werden, um die Arbeitsmarktbeteiligung zu fördern und eine qualifizierte Belegschaft durch Einwanderung und Bildung zu erhalten.

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October 02, 2024 13:40 ET (17:40 GMT)