EZB diskutiert am 6./7. Mai geldpolitische Strategie - Agentur

25.04.25 11:15 Uhr

DOW JONES--Die Mitglieder des Rats der Europäischen Zentralbank (EZB) werden am 6. und 7. Mai in Portugal erstmals eingehend über die laufende Überprüfung der geldpolitischen Strategie diskutieren. Wie die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtet, wird im Rahmen dieser Überprüfung Kritik am Vorgehen der EZB während des starken Inflationsanstiegs 2021 und 2021 geübt. Die EZB habe spät, nämlich erst im Juli 2022 ihre Zinsen erhöht. In diesem Zusammenhang wird auch Kritik am Einsatz der Forward Guidance geübt, die die EZB erst dem neuen Inflationsausblick anpasste, ehe sie die Zinsen anhob.

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Laut dem Bericht soll der Leitzins weiterhin das geldpolitische Hauptinstrument der EZB bleiben, zumal dieser sich auch in den negativen Bereich senken lasse. Großvolumige Anleihekäufe (QE) seien ebenfalls ein nützliches Instrument - vor allem im Falle einer Gefährdung der Finanzstabilität oder wenn weitere Zinssenkungen nicht wirksam sind. QE könnte jedoch in Zukunft sparsamer eingesetzt werden, nicht zuletzt wegen der erheblichen Verluste, die diese Politik bei einigen Zentralbanken verursacht habe.

Möglicherweise seien langfristige Kreditprogramme für Banken vorzuziehen, die die Kreditvergabe in der Wirtschaft ankurbeln und schneller rückgängig gemacht werden können, nützlicher. Diskutiert werden soll demnach auch die in der aktuellen Strategie enthaltene Forderung nach "kraftvollen oder andauernden" Maßnahmen für den Fall, dass die Inflation den Zielwert dauerhaft zu unterschreiten drohe.

Dieses Element war erst kurz vor der jüngsten Inflationsepisode in Reaktion auf das jahrelange Unterschreiten des EZB-Inflationsziels eingeführt worden. Laut dem Bericht gibt es nun im Rat Forderungen, das gleiche Vorgehen für den Fall anhaltend überhöhter Inflationsraten vorzusehen.

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Kontakt zum Autor: hans.bentzien@dowjones.com

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April 25, 2025 05:16 ET (09:16 GMT)