US-Ökonom Roubini warnt vor Kollaps der Eurozone
US-Ökonom Nouriel Roubini hält die Corona-Krise für eine existientielle Bedrohung für die Eurozone.
"Die Gefahr geht von Italien aus", sagte Roubini der Wirtschaftswoche. Damit die Eurozone überleben könne, sei ein Auffangmechanismus nötig. Falls das jüngste Urteil des deutschen Verfassungsgerichts den Ankauf italienischer Staatsanleihen durch die EZB stoppe, brauche die Eurozone eine Fiskalunion mit Corona-Bonds: "Sonst kollabiert die Eurozone innerhalb eines Jahres."
Roubini warnte, dass Italien bei einer Staatverschuldung von 170 Prozent des Bruttoinlandsproduktes für 2021 "praktisch insolvent" sei. "Auch wenn die EZB hilft, muss Italien die Anleihen restrukturieren. Bedenken Sie: Italien ist ein zehnmal größeres Problem als Griechenland." Das Land sei zu groß um pleite zu gehen und zu groß, um gerettet zu werden.
Zu dem 500-Milliarden-Wiederaufbaufonds von Deutschland und Frankreich sagte Roubini: "Der Fonds fällt kleiner aus als Italien, Spanien und Griechenland gehofft hatten. Vielleicht wird das noch kompensiert, wenn die meisten Auszahlungen doch Beihilfen werden anstelle von Krediten."
DJG/apo/kla
FRANKFURT (Dow Jones)
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