Euronext-CEO wirbt für eine schnellere Integration der Finanzmärkte
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DOW JONES--Euronext-Chef Stéphane Boujnah bezeichnet die Wiederwahl von Donald Trump zum US-Präsidenten wegen der Amerika-First-Politik als "Weckruf" für Europa. Die Europäer müssten reagieren, indem sie die "Integration beschleunigen und mehr europäische Champions produzieren, sonst verharren wir in einer Position der Schwäche", fordert Boujnah im Interview der Börsen-Zeitung, das am Montag vorab veröffentlicht wurde. Wenn Europa an den Finanzmärkten relevant bleiben wolle, brauche es schnellere Entscheidungen und "größere Player".
Der Euronext-Chef wirbt für mehr Zusammenarbeit, etwa durch einen "einzigen Prospekt für IPOs, das, was die USA S1-Form nennen". Dieser soll zunächst an den sieben Börsen der Euronext-Gruppe eingeführt und dann an die anderen großen Märkte Deutschland und Spanien herangetragen werden. Damit will er die Wettbewerbsfähigkeit bei Börsengängen stärken. Obwohl Boujnah sich mit Blick auf die IPO-Pipeline zuversichtlich gibt, dass 2025 "ein sehr viel dynamischeres Jahr als 2024 werden wird", warnt er zugleich: "Der Mangel an Kapital ist unser größter Schwachpunkt." Er wirbt für die Einführung einer kapitalgedeckten Altersvorsorge, denn Triebfeder für jeden IPO-Markt sei die Liquidität. Es gelte, die Ersparnisse der Haushalte an die Kapitalmärkte zu lenken und zugleich eine "neue Risikoperspektive" zu etablieren, "denn Banken und Versicherer haben hohe Hürden für die Kapitalanlage".
Eine gemeinsame IPO-Plattform, über die die Euronext 2023 mit der Deutschen Börse gesprochen hatte, will Boujnah nicht weiter verfolgen. "Es fehlt die Liquidität. Die Situation ist vergleichbar mit dem Bau eines Regionalflughafens, den keine Airline anfliegt."
Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com
DJG/cbr/hab
(END) Dow Jones Newswires
December 30, 2024 06:04 ET (11:04 GMT)
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