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Volvo: "Zum begehrtesten Anbieter der Welt"

12.02.16 16:00 Uhr

Volvo: "Zum begehrtesten Anbieter der Welt" | finanzen.net

Chef Martin Lundstedt muss den Lkw-Hersteller Volvo auf Gewinne trimmen. Bereits absolvierte Sparrunden sowie gute Aussichten im Kernmarkt Europa helfen dabei.

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von Peer Leugermann, Euro am Sonntag

Erst gut vier Monate als neuer Chef im Amt, greift Martin Lundstedt bei Volvo bereits hart durch. Der Manager baut die ­Organisation des zweitgrößten Lastwagenherstellers der Welt radikal um. Statt die vier Lkw-­Marken des schwedischen Konzerns wie bisher gemeinsamzu führen, werden Volvo, Mack, Renault und UD ab März zu selbst­ständigen Einheiten, mit "expliziter Eigenverantwortung für Profitabilität und organisches Wachstum", so Konzernlenker Lund­stedt.



Der 48-Jährige will künftig ­genau wissen, welche Kosten wo auf die Marge drücken und wo die Gewinne entstehen. Das Ziel des Schweden: Volvo soll nach jahrelangem Umbau zum "begehrtesten Transportanbieter der Welt" werden.

Mehr Brummis für Europa

Rückenwind erhält der neue Cheflenker durch den Kernmarkt Europa. Die Nachfrage im für Volvo mit 38 Prozent Umsatzanteil regional größten Segment steigt. Im vergangenen Jahr registrierte die Branche zweistellige Wachstumsraten.

Der Erfolg auf dem alten Kontinent ist zweifach wichtig. Denn zunächst sind die Gewinnmargen hier besonders hoch, sie liegen laut Investmentbank Citigroup im hohen einstelligen Prozentbereich. Zum Vergleich: Die durchschnittliche Gewinn­spanne des Unternehmens - unter Herausrechnung von Wechselkursänderungen - beträgt gut fünf Prozent. Überdies hat der Heimatmarkt gute Perspektiven. "Die Nachfrage war bisher eher schwach und lag auf oder leicht über dem Ersatzbedarf", sagt Frederic Stahl, Analyst der Schweizer Bank UBS. Das heißt, ersetzt wurde bisher nur, was durch eine Reparatur nicht mehr zu retten war. Investitionen in eine Erneuerung oder gar den Ausbau der Lkw-Flotten ­fanden kaum statt. 2015 lag die Zahl der in Europa neu zugelassenen Lkw immer noch 20 Prozent unter den Höchstständen von 2007.


Mit Sorge blickt Lundstedt hingegen auf andere Regionen. In Amerika brachen die Neubestellungen für große Trucks im vergangenen Jahr laut Markt­forscher ACT gegenüber dem Boomjahr 2014 um über 20 Prozent ein. Immerhin stabilisieren sich die Orders mittlerweile. Schlimmer sieht es in den Schwellenländern Lateiname­rikas und Asiens aus, die für etwas über ein Viertel der Kon­zernumsätze stehen. Fallende Rohstoffpreise und Krisenstimmung haben den Auftragseingang hier teilweise um fast 50 Prozent einbrechen lassen.

Spar- und Verkaufsfantasie

Konzernlenker Martin Lundstedt hält deshalb am Sparkurs fest. Jüngste Beschlüsse: Die Produktion in den USA wird gekappt, die 2.600 Mitarbeiter starke IT-Abteilung ausgelagert. Zugleich sollen den Kürzungen im laufenden Jahr keine Re­strukturierungsausgaben mehr entgegenstehen. Die seit 2013 um ­insgesamt 750 Millionen Euro gesenkten Kosten können so erstmals ihre volle Wirkung ­entfalten.

Doch nicht nur Effizienzmaßnahmen und die gute Lage in ­Europa verleihen der Aktie ­Potenzial. Seit Bekanntgabe der neuen Führungsstruktur wird auch über den Verkauf einzelner Sparten spekuliert. Lund­stedt will davon jedoch nichts wissen. Mit der neue Organisation soll sich Volvo stattdessen nicht mehr nur aufs Sparen, sondern auch wieder auf Wachstum und Rendite fokussieren.


Investor-Info

Volvo
Stabiler Absatz, mehr Marge

Bereinigt um Sonder- und Währungseffekte stieg Volvos Umsatz 2015 mit 33,2 Milliarden Euro um ein Prozent. Mit 1,35 Milliarden Euro beträgt das Plus beim operativen Ergebnis aber fast ein Viertel. 2016 fallen kaum noch Sparkosten an, das sollte die Marge weiter steigern. Zudem will Volvo den Lkw-Absatz trotz US-Schwäche stabil halten. Der Bewertungsabschlag zum Lkw-Sektor von über elf Prozent sollte daher weiter schrumpfen.

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Bildquellen: Volvo Trucks, Taina Sohlman / Shutterstock.com

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28.04.2005Volvo: NeutralCredit Suisse First Boston
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