Qualitäts-Aktien: Die Chance auf 15 Prozent und mehr!
Hand aufs Herz - besitzen Sie genug Aktien? €uro am Sonntag erleichtert den Einstieg: Zehn Top-Qualitätsaktien aus Europa gibt es jetzt auch als Zertifikat für Langfrist-Anleger.
Werte in diesem Artikel
von S. Bauer, K. Schachinger und F. Westermann, Euro am Sonntag
Die perfekte Aktie - wer besäße sie nicht gern? Ein Papier, das beständig steigt, dazu kaum schwankt. Träumen ist zwar erlaubt, die Wirklichkeit aber sieht anders aus. Manager machen Fehler, die Konjunktur treibt oder dämpft die Geschäfte, die Politik nimmt Einfluss. Schon die Entwicklung eines Unternehmens ist so schwer vorhersehbar. Aktienkurse sind es noch weniger. Denn neben den Bilanzen spielen oft die Stimmungen der Investoren eine Rolle. Es gibt Zeiten an der Börse, da ist von Euphorie bis Panik selbst binnen eines Tages alles möglich.
Aktienkurse schwanken folglich, hin und wieder auch sehr stark. Ihr Besitz ist mit Unsicherheit behaftet, das Risiko spürbar größer als etwa bei Zinsanlagen. Hierzulande scheuen die meisten Sparer dieses Risiko. Gerade einmal fünf Prozent der Deutschen halten Aktien. Rechnet man Fonds und Zertifikate mit Aktienanteilen mit ein, liegt die Quote bei etwa 15 Prozent. In den USA sorgt hingegen jeder Zweite mit Aktien vor. Zu Recht: Dividendentitel sind auf lange Sicht die rentabelste Anlageklasse. Der DAX etwa brachte laut einer Rückrechnung des deutschen Aktieninstituts in 50 Jahren im Schnitt über acht Prozent Rendite in jedem Jahr.
Nerven schonen
Weil Aktien so wichtig für die Vermögensbildung sind, haben wir uns in der Redaktion von €uro am Sonntag auf die Suche nach Werten gemacht, die die Nerven gerade von Einsteigern schonen. Sie sollen kontinuierlich steigen und vergleichsweise wenig schwanken.
Der Kerngedanke, den die Redaktion bei der Suche nach diesen Qualitätsaktien verfolgt: Die Unternehmen müssen in den vergangenen zehn Jahren regelmäßig ihre Dividenden erhöht haben. Zudem müssen sie weitere sechs harte Kriterien erfüllen, die für eine stabile Bilanz, solide Erträge und geringe Kursschwankungen sorgen.
Warum aber sind steigende Dividenden so wichtig? Kurz und knapp: Nur Unternehmen mit robustem Geschäftsmodell können es sich leisten, auch in harten Jahren die Ausschüttungen zu steigern. Zuletzt trennte sich vor allem in der Finanz- und Wirtschaftskrise der Jahre 2008 und 2009 die Spreu vom Weizen. Dividenden sind zudem nicht so einfach zu manipulieren wie manche Bilanzkennziffer. Hier fließt echtes Bargeld aus dem Unternehmen, nur starke Firmen schaffen das in Krisenjahren.
Dass unsere Investmentidee der Qualitätsaktien erfolgreich ist, beweist die Entwicklung etwa des ersten nach dieser Idee ermittelten Aktienkorbs, den wir Ende Februar 2014 (€uro am Sonntag 08/2014) vorstellten. Bis heute haben die zehn Werte im Schnitt rund 50 Prozent Rendite erzielt. Zum Vergleich: Der weltweite Index MSCI World legte um 25 Prozent zu. Auch das erste global investierte Qualitätsaktien-Zertifikat von €uro am Sonntag hat seit Ausgabe im Oktober 2016 eine ansehnliche Rendite von gut elf Prozent gebracht.
Der Ansatz hat sich damit bewährt. Es gab zudem treffende Gründe für die Redaktion, erneut die Datenbanken zu durchforsten: Die Konjunktur in Europa läuft wie lange nicht. Im ersten Quartal legte die Wirtschaftsleistung der Europäischen Union um zwei Prozent zu. Das war deutlich dynamischer als die US-Konjunktur mit 1,2 Prozent Zuwachs.
Auch der Blick auf die Unternehmensgewinne macht neugierig auf Europa: Im breiten Index Stoxx 600 stiegen die Profite von Januar bis März im Schnitt um über 30 Prozent - spürbar mehr als der Zuwachs von rund 14 Prozent der 500 größten US-Konzerne im S & P 500. Die Aussichten sind vielversprechend: Für 2017 werden in Europa 16 Prozent Gewinnplus erwartet, in den USA sollen es rund elf Prozent werden, so Daten des US-Finanzdiensts Factset.
Europa kommt in Fahrt
Viele internationale Investoren entdecken gerade den alten Kontinent, Kapital fließt zu, die Aktienkurse ziehen an. Die Redaktion hat deshalb zusammen mit dem Indexanbieter Solactive die 675 größten Unternehmen Europas gemäß den sieben Kriterien unseres Qualitätsansatzes eingehend analysiert und zehn Top-Aktien herausgesucht. Die Chancen, dass wir auch damit die Vergleichsindizes langfristig übertreffen, stehen gut: In der Rückrechnung schlägt der daraus gebildete Solactive €uro am Sonntag Qualitätsaktien Europa Performance Index den Euro Stoxx 50 NTR über drei Jahre bei Weitem.
Seit Freitag ist das zugehörige Zertifikat unseres Partners Vontobel im Handel. Unsere Leser haben damit alle Möglichkeiten: Entweder sie erwerben eine oder mehrere der im Folgenden im Detail vorgestellten zehn Qualitätsaktien aus Europa. Oder sie legen sich das neue Qualitätsaktien-Zertifikat von €uro am Sonntag ins Depot - und streuen ihr Risiko so zusätzlich.
Coloplast
Gesunde Dividende
Der dänische Hersteller von Inkontinenzprodukten dürfte trotz Milliardenbewertung an der Börse den wenigsten Anlegern bekannt sein. Mit Produkten wie künstlichen Darmausgängen, Urinbeuteln, Kathetern und Produkten zur Wundversorgung lassen sich kaum glitzernde Presseevents veranstalten. Das Thema Inkontinenz ist in der Gesellschaft eben noch vielfach tabu. An der Börse gilt das keinesfalls. In den vergangenen zehn Jahren legte die Aktie samt Dividenden um rund 620 Prozent zu. Zudem steigert der Konzern die Ausschüttung seit zwei Jahrzehnten durchgängig. Aktuell beläuft sich die Dividendenrendite auf mehr als zwei Prozent.
Mit seinen Produkten bedient der Medizintechnikkonzern eine wachsende Nachfrage. Krankheiten und Fehlfunktionen der Körpersysteme nehmen mit dem Alter zu. Dank des medizinischen Fortschritts leben die Menschen immer länger. Neben der sich wandelnden Demografie spielen Coloplast die wirtschaftliche Entwicklung und die wachsende Mittelschicht in den Emerging Markets in die Hände. Rund ein Fünftel ihrer Erlöse erzielen die Dänen in aufstrebenden Ländern wie China - Tendenz steigend. In den nächsten Jahren strebt Coloplast-Chef Lars Rasmussen deshalb ein durchschnittliches Umsatzwachstum von sieben bis neun Prozent an. Gleichzeitig will der Manager die Rentabilität verbessern.
Domino’s Pizza Group
Weit mehr als Käse
Gegründet Anfang der 60er-Jahre in den USA, wagte die Pizzalieferkette Domino’s Pizza in den 80er-Jahren den Sprung nach Großbritannien. In den 90er-Jahren verkauften die Amerikaner die Master-Franchise-Lizenz für den Betrieb und das Franchising von Domino’s-Pizza-Niederlassungen für die britischen Inseln an die Brüder Gerry und Colin Halpern und ihre Domino’s Pizza Group. Heute betreibt eben diese rund 950 Filialen im Vereinigten Königreich - europaweit sind es mehr als 1.000.
Langfristig schätzt Firmenchef David Wild das Potenzial in Großbritannien und Irland auf 1.600 Filialen. Zudem treibt der Pizzaboss die Expansion ins europäische Ausland voran. Einen besonderen Fokus legt Wild auf Deutschland. Ende 2015 beteiligten sich die Briten mit einem Drittel an der Übernahme von Deutschlands führendem Pizzabäcker Joey’s Pizza, der heute unter Domino’s Pizza auftritt. Zum Erfolg der Briten trägt außerdem die konsequente Internetstrategie bei. Lag der Anteil der Webbestellungen vor zehn Jahren erst bei knapp zehn Prozent, sind es heute 70 Prozent.
Aktionäre profitieren vom anziehenden Kurs und von stetig steigenden Dividenden. Seit dem Börsengang 1999 heben die Briten ihre Dividende kontinuierlich an. Trotz der Kursgewinne der vergangenen Jahre liegt die Dividendenrendite aktuell bei über zwei Prozent. Verschuldungsgrad und Eigenkapitalrendite sprechen für die Aktie. Risiko: Unter dem Brexit könnte die Konsumlaune der Briten leiden.
Fuchs Petrolub
Bestens geschmiert
Seit der Gründung 1931 entwickelt das Mannheimer Familienunternehmen Schmierstoffe. Mit mehr als 10.000 Ölen und Schmiermitteln für spezielle Anwendungen ist der MDAX-Konzern inzwischen weltweit die Nummer 1 unter den konzernunabhängigen Herstellern. In der Bilanz und an der Arbeit des Vorstands unter Leitung von Stefan Fuchs, einem Enkel des Gründers, dürfte sich Aufsichtsratschef Jürgen Hambrecht, früher an der Spitze des Chemieriesen BASF, schwertun, größere Mängel zu entdecken. Die Eigenkapitalquote liegt bei mehr als 70 Prozent. Nettoschulden sind quasi gleich null. Und die Eigenkapitalrendite von 22 Prozent ist mehr als überzeugend.
Zudem dürfte mit 2017 das neunte Rekordjahr in Folge für den Mittelständler anstehen. Beim Umsatz werden Zuwächse von fast sechs Prozent auf 2,4 Milliarden Euro erwartet. Der Nettogewinn soll mit mehr als 281 Millionen Euro knapp vier Prozent höher liegen als 2016. Im ersten Quartal sind die Mannheimer mit gut zwölf Prozent Umsatzplus und ähnlichem Gewinnzuwachs gut gestartet. Die Aktie ist gemessen an ihrem KGV von gut über 20 optisch zwar teuer. Das war sie während der vergangenen Jahre aber fast durchgehend. Die Bewertung hat den langfristigen Wertzuwachs jedenfalls kaum gebremst. In den vergangenen zehn Jahren erzielten Anleger samt Ausschüttungen rund 480 Prozent Rendite.
IWG
Primus bei Büros
Mark Dixon hat es immer geärgert, auf Reisen das Hotelzimmer als Büro zu nutzen. Schließlich entschied der britische Geschäftsmann, sein Dauerärgernis mit einem Geschäftsmodell zu lösen und Büroräume zu vermieten - bei Bedarf auch samt Personal. Dixons erstes Mietbüro 1989 in Brüssel war der Beginn, Eröffnungen 1994 in São Paulo, Brasilien, und in Chinas Hauptstadt Peking die Fortsetzung. Inzwischen ist die International Workplace Group, kurz IWG, mit fast 3.000 Büros in 1.000 Städten und 114 Ländern die weltweite Nummer 1 in einem Wachstumsmarkt.
"Workspace for Rent" ist gefragt. Mit zweistelligen jährlichen Zuwächsen werden in dieser Nische für gewerblich genutzte Immobilien weltweit knapp 19 Milliarden Euro umgesetzt. Mit 2,6 Milliarden Euro für 2016 kommt der Weltmarktführer auf fast 14 Prozent Marktanteil. Die Nummer 2 und Nummer 3 der Branche, WeWork in New York und Servcorp in Sydney, sind mit jeweils mehr als 150 Mietbüros deutlich kleiner und stark auf ihre Heimatregionen fokussiert.
Beruhigend für die IWG-Anteilseigner ist darüber hinaus die geringe Verschuldung des Konzerns mit weniger als 30 Prozent im Verhältnis zum Eigenkapital. Das für 2017 und 2018 von Analysten geschätzte Gewinnwachstum beträgt jeweils mehr als 16 Prozent. Der Umsatz soll um je zehn Prozent steigen, schätzen Analysten. Von den rund 120 Prozent Wertzuwachs in zehn Jahren lieferten Dividenden fast ein Drittel.
Nestlé
Erfrischend solide
Der Nahrungsmittelriese muss sich gut 150 Jahre nach seiner Gründung ein Stück weit neu erfinden. Chef Ulf Schneider weiß, dass das Wachstum des Kerngeschäfts nachlässt. Die langfristige Wachstumsprognose senkte er jüngst auf zwei bis vier Prozent Umsatzplus pro Jahr, zuvor waren fünf bis sechs Prozent das Ziel. Die gemächlichere Gangart ist auch der Größe geschuldet. Nestlé kommt auf umgerechnet 80 Milliarden Euro Jahresumsatz.
Der einstige Fresenius-Chef will die Schweizer auf dem Gesundheitsmarkt fit machen. Schneiders Ziel sind profitable Nischen auch im Pharmageschäft. 2016 investierte Nestlé etwa in die britische Firma Phagenesis, die ein Gerät entwickelt, mit dem Schlaganfallpatienten gefährliche Schluckbeschwerden loswerden.
Schneider sieht zudem Gelegenheiten bei Lebensmitteln oder in der Getränkeindustrie. Das vegetarische Sortiment wird ausgebaut, Massenware verkauft, jüngst etwa Beteiligungen an Tiefkühlkostherstellern in Italien. Das Geschäft ruht auf starken Marken. KitKat-Schokoriegel oder Vittel-Wasser etwa sind ebenso bekannt wie die äußerst gewinnstarken Nespresso-Kapseln. Die Eidgenossen nutzen ihre Größe, um Rabatte etwa bei Rohstoffen auszuhandeln. Dank der niedrigen Verschuldungsquote sind sie mit gut 13 Prozent Eigenkapitalrendite in ihrer Branche überdurchschnittlich profitabel. Die Dividende wird regelmäßig erhöht - das ist beruhigend für Langfristanleger.
Rubis
Rubin aus Paris
Rubis, auf Deutsch: Rubin - so heißt der Industriedienstleister, dessen Kurs zuletzt an der Pariser Börse kräftig angesprungen ist. Die Franzosen sind noch kaum bekannt - lediglich in der Schweiz wird Gas der Marke Vitogaz an Konsumenten verkauft. Chef und Gründer Gilles Gobin hat den Konzern seit 1990 konsequent auf Lagerung, Transport und Vertrieb von flüssigen Öl- und Gasprodukten sowie flüssigen Chemikalien ausgerichtet. In den vergangenen zehn Jahren sind die Pariser dank Zukäufen im Schnitt um 15 Prozent pro Jahr gewachsen. 2017 werden sie auf geschätzte 3,7 Milliarden Euro Umsatz kommen. Dank stetig steigender operativer Mittelzuflüsse ist die Verschuldung dennoch moderat.
Das Geschäftsmodell: Die Tochter Rubis Terminal organisiert die Lagerung von Flüssigkeiten für Firmenkunden in großen Mengen, in Europa kommt Rubis hier auf Marktanteile von über 60 Prozent. Die Tochter Rubis Energie übernimmt internationale Logistik und Vertrieb. Auch in Märkten außerhalb Europas verfügt Rubis teils über beachtliche Marktanteile. Zuletzt wurden etwa Aktivitäten in Haiti und der Türkei gestärkt. Die operative Marge ist mit rund 14 Prozent üppig für die Branche, die Eigenkapitalrendite ebenfalls. Und: Die Margen steigen mit der Auslastung.
In zehn Jahren brachte die Aktie inklusive Dividenden eine Wertsteigerung von gut 360 Prozent. Der jüngste Kurssprung ist übrigens der Übernahmefantasie des hochprofitablen Nischenspielers zu verdanken.
Ultra Electronics
Schwere Geschütze
Die Welt gerät aus den Fugen. Diesen Eindruck vermitteln auch die täglichen Schreckensmeldungen in den Nachrichten. Donald Trumps Kniefall vor dem saudischen König Salman und der Waffendeal zwischen den USA und Saudi- Arabien passen in dieses Bild. Das höchst umstrittene Geschäft - die Saudis wollen amerikanisches Kriegsgerät im Wert von 110 Milliarden Dollar kaufen - dürfte die Spannungen im Nahen Osten weiter anheizen.
Firmen aus der Rüstungsindustrie wie die britische Ultra Electronics sind die großen Gewinner. Die Briten liefern unter anderem Waffenkontrollsysteme und Sensoren für Kriegsschiffe, Kampfjets und Panzer. Außerdem ist Ultra Electronics führend im Bereich der Torpedo-Abwehrsysteme. Zum Lieferspektrum des Konzerns gehören überdies Systeme für Atomkraftwerke oder Stromnetze. Die Kunden sitzen vorwiegend in Nordamerika, hier erzielt der Konzern über die Hälfte seiner Erlöse. Das Risiko durch den Brexit ist gering.
Ultra Electronics dürfte weit vorn mitspielen, wenn es darum geht, die saudischen Waffengelder zu verteilen. Das Geschäft läuft schon auf Hochtouren. Umsatz, Auftragseingang und Auftragsbestand ziehen kräftig an. Davon profitieren Aktionäre. Seit dem Börsengang 1996 erhöhte Ultra Electronics in jedem Jahr die Dividende. Die hohe Dividendenrendite und die geringe Verschuldung sprechen auch für die Aktie.
WH Smith
Gegen den Trend
Wer nach London reist, kommt am Logo von WH Smith kaum vorbei. Der Einzelhändler zählt mehr als 600 Filialen in Innenstadtlagen, viele davon in London. In den vergangenen drei Jahrzehnten ist das Unternehmen stark expandiert. Der Schwerpunkt liegt auch 225 Jahre nach Gründung auf dem Buchhandel. Dem Gespür von Chef Stephen Clarke für Wachstumsnischen ist es zu verdanken, dass sich der Traditionskonzern im digitalen Zeitalter behauptet. In der Sparte Travel betreibt WH Smith etwa 700 Gemischtwarenläden in Raststätten, Bahnhöfen und Flughäfen. Das Unternehmen profitiert so vom ansteigenden Reiseverkehr, inzwischen auch mit Airport-Shops im Nahen Osten, in Asien und Australien.
Die Reisesparte trägt knapp die Hälfte des Umsatzes, deshalb wächst WH Smith trotz der Onlinekonkurrenz durch Riesen wie Amazon. Um etwa zwei bis drei Prozent geht es jährlich beim Umsatz voran. Die Gewinne legen wegen des straffen Kostenmanagements überproportional zu, im laufenden Jahr werden gut acht Prozent Gewinnplus erwartet. Die Eigenkapitalrendite liegt bei 67 Prozent - das ist der höchste Wert in unserer Auswahl.
Die Mittelzuflüsse aus dem operativen Geschäft sind kräftig, die Dividendenpolitik ist aktionärsfreundlich: Jedes Jahr wird zweimal ausgeschüttet, die Beträge steigen seit über zehn Jahren kontinuierlich an. Da WH Smith vom Tourismus profitiert, dürfte auch das Risiko durch den Brexit begrenzt sein.
Whitbread
Starbucks überholt
In Großbritannien muss sich US-Kaffeeröster Starbucks mit Platz 2 begnügen. Denn vor knapp sieben Jahren überholte auf der Insel die Kaffeehauskette Costa Coffee den globalen Primus. Die Marke gehört zum Imperium von Whitbread, schon 1995 holte sich der britische Hotel- und Gastronomieriese die von Sergio und Bruno Costa gegründete Kette ins Haus. Offensichtlich gelingt es Whitbread, bei Costa etwas vom Esprit der italienischen Gründer zu erhalten. Die Kette kommt in Großbritannien auf knapp 40 Prozent des Marktes.
Weltweit ist Costa Coffee mit mehr als 3400 Filialen in über 30 Ländern die Nummer 2 nach Starbucks. Und im Whitbread-Firmenverbund einer von zwei großen Wachstumstreibern: Costa bringt 39 Prozent von 3,6 Milliarden Euro Umsatz. Etwas größer ist das Hotelgeschäft. Die Kette Premier Inn besitzt 750 Häuser und ist in Großbritannien die Nummer 1. Darüber hinaus betreibt der Konzern, den Samuel Whitbread 1742 als Brauerei gegründet hatte, 145 Pubs der Marke Brewers Fayre. Serviert wird dort einfaches Essen, wie es das altenglische Wort Fayre nahelegt.
Mit weiteren Marken bedient der auf Großbritannien fokussierte Konzern zusätzliche Restaurantkategorien wie Steakhäuser oder online buchbare Pubrestaurants. Das Risiko: Unter dem Brexit könnte die Konsumlaune der Briten leiden. Aktionäre freuen sich jedoch seit 2007 über jährliche Dividendenerhöhungen. Diese trugen spürbar zu den gut 120 Prozent Wertzuwachs bei, die Anleger in zehn Jahren erzielten.
Enagas
Spaniens Kraftmeier
Ohne Enagás würde Spanien stillstehen. Der Konzern betreibt rund 12 000 Kilometer Gaspipelines sowie mehrere Gasgroßlager und Regasifizierungsanlagen im Heimatland. Außerdem ist Enagás in weiteren europäischen Ländern und in Südamerika aktiv. Auch für die Versorgerbranche kommt Enagás auf eine attraktive Dividendenrendite - aktuell um die sechs Prozent. Ohnehin ist die Firma ein verlässlicher Dividendenzahler. Seit dem Börsengang 2002 erhöht der Konzern die Ausschüttung kontinuierlich - das unabdingbare Kriterium unseres Auswahlverfahrens.
Enagás erfüllt insgesamt sechs der sieben Auswahlkriterien. Der Verschuldungsgrad liegt mit 244 Prozent über der Schwelle. Für die Branche ist das aber ein guter Wert. Andere Versorger, auch die deutsche RWE, weisen deutlich höhere Raten auf. Enagás verfügt dank seiner Marktstellung über stete und vorhersehbare Mittelzuflüsse. Die Kapitalkosten sind deshalb vergleichsweise niedrig.
Für Fantasie sorgt der spanische Gasmarkt: Die Nachfrage dort zog zuletzt deutlich an - auch wegen der besseren wirtschaftlichen Lage. Zudem gilt Gas als Energieträger, mit dem die Klimaschutzziele der EU erreicht werden können. Im Gegensatz zu Wind- oder Sonnenenergie können Gaskraftwerke in Stoßzeiten schnell einspringen.
Zertifikat
Qualitätsaktien Europa
Dynamik der Sterne
Produkt: Vontobel begibt das Partizipationszertifikat auf den Solactive €uro am Sonntag Qualitätsaktien Europa Performance Index, ISIN: DE 000 VL1 ZQE 2.
Im Index werden die Dividenden der zehn Mitglieder rechnerisch reinvestiert. Das Zertifikat bildet die Entwicklung des Index eins zu eins ab. Alle zehn Aktien sind im Index anfangs gleichgewichtet. Das Auswahlverfahren wird einmal jährlich durchgeführt, es werden immer zehn Indexmitglieder bestimmt. Der nächste Überprüfungstermin ist im Mai 2018.
Im Überblick: Das sind die 10 Top-Qualitätsaktien mit den wichtigsten Kennzahlen (PDF)
Handel: Erster Börsenhandelstag des Zertifikats war Freitag, der 2. Juni 2017.
Kosten: Der anfängliche Ausgabepreis pro Zertifikat im Wert von 100 Euro beträgt 100 Euro. Die jährliche Managementgebühr beträgt 1,5 Prozent.
Hinweise: Das Produkt ist nicht kapitalgeschützt. Bei Zahlungsunfähigkeit des Emittenten droht ein Geldverlust.
Globale Qualitätsaktien
Erstmals umgeschichtet
Am 18. Oktober kam das erste Zertifikat (ISIN: DE 000 VN4 AA1 6) mit dem Qualitätsaktien-Ansatz von €uro am Sonntag auf den Markt. Das globale Produkt bezieht sich auf die größten 1175 Unternehmen aus Europa und den USA. Das Zertifikat wurde ebenfalls mit Solactive und Vontobel entwickelt.
Soeben wurde der zugrunde liegende
Index zum ersten Mal neu berechnet.
Mit Ultra Electronics, Whitbread und
WH Smith schafften es drei europäische Werte ins Portfolio. Neu aufgenommen wurde zudem der US-Pharmawert Bristol-Myers Squibb. Ersetzt wurden neben dem Versicherer Cincinnati Financial und dem Händler Target die akquirierten Unternehmen Reynolds und WS Atkins.
Das Auswahlverfahren
Basis sind die 675 größten Unternehmen aus Europa. Alle Werte werden anhand von sieben Kriterien gefiltert. Die zehn Kandidaten mit der höchsten Dividendenrendite schaffen es in den Solactive €uro am Sonntag Qualitätsaktien Europa Performance Index. Die Zusammensetzung des Index wird jährlich überprüft.
Die wichtigsten Begriffe
Überdurchschnittliche Renditen reichen nicht, um es in die Auswahl der Qualitätsaktien von €uro am Sonntag zu schaffen. Sieben Kriterien stellen die finanzielle und bilanzielle Fitness der Firmen sicher. Falls keine zehn Kandidaten diese sieben Kriterien erfüllen, rückt der nächste Kandidat mit der höchsten Dividendenrendite nach, der sechs Kriterien erfüllt. Stets erfüllt werden muss das Kriterium steigender Ausschüttungen.
Ein Verschuldungsgrad kleiner 100 Prozent bedeutet, dass die Nettoschulden geringer sind als das Eigenkapital. Unternehmen gelten dann als solide finanziert.
Die Eigenkapitalrendite zeigt an, wie sich das Eigenkapital innerhalb einer Periode durch den Geschäftsbetrieb verzinst. Die Eigenkapitalbesitzer (Aktionäre) können sie hierdurch mit Alternativen vergleichen.
Das Kurs-Gewinn-Verhältnis ist die am häufigsten verwendete Bewertungskennziffer für Aktien. Wegen des gestiegenen Bewertungsniveaus an den Börsen haben wir die Grenze auf 30 erhöht, ein Kandidat liegt über 25.
Der Betafaktor ist ein Maß für die relative Schwankungsintensität einer Aktie zum Index. Der Faktor gibt an, um wie viel Prozent eine Aktie fällt, wenn der Index um ein Prozent fällt. Bei einem Beta unter 1 gilt eine Aktie als vergleichsweise schwankungsarm.
Ausgewählte Hebelprodukte auf Bristol-Myers Squibb
Mit Knock-outs können spekulative Anleger überproportional an Kursbewegungen partizipieren. Wählen Sie einfach den gewünschten Hebel und wir zeigen Ihnen passende Open-End Produkte auf Bristol-Myers Squibb
Der Hebel muss zwischen 2 und 20 liegen
Name | Hebel | KO | Emittent |
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Name | Hebel | KO | Emittent |
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Bildquellen: Andrey Burmakin / Shutterstock.com, flowgraph / Shutterstock.com
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