Sony spielt wieder bei den Großen mit

Der japanische Elektronikriese Sony überrascht Anleger und Analysten mit einem Rekordergebnis. Nach jahrelangen Rückschlägen und der Sanierung des Konzerns ist die Trendwende geschafft.
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von Birgit Haas, Euro am Sonntag
Vergangene Woche lief der Film "Emoji" in den deutschen Kinos an. Ein Flop, wenn es nach den Filmkritikern geht. Sie halten den von Sony produzierten Streifen für "verblödet" und "Zeitverschwendung". Doch in den USA hat "Emoji" bereits am ersten Wochenende 25,7 Millionen Dollar eingespielt. Noch erfolgreicher verlief Anfang Juli jenseits des Atlantiks der Kinostart der "Spider-Man"-Fortsetzung "Homecoming": 117 Millionen Dollar brachte allein der erste Tag ein.
Auch wenn sich diese Einnahmen noch nicht im Rekordgewinn des Quartals von April bis Juni - dem ersten Quartal des aktuellen Geschäftsjahres von Sony - niederschlagen, zeigt die jüngste Bilanz, dass der japanische Technologie- und Entertainmentkonzern nach einer ganzen Reihe von Rückschlägen wieder Hits produzieren kann.
Der Konzernumbau unter Vorstandschef Kazuo Hirai wirkt endlich. Er setzt auf Sensoren und online vernetzte Unterhaltung statt auf Laptops und Fernsehgeräte. "Wir sehen, dass sein Management das Musik- und Filmbusiness nach vorn bringt", sagt Analyst Kiyoto Utsumi von Tachibana.
Sony profitiert erheblich von einer 2015 eingefädelten Kooperation mit dem schwedischen Musikstreamingdienst Spotify, der seit Neuestem mehr als 60 Millionen Nutzer zählt. Aber auch Kassenschlagern wie Kamerachips für Smartphones und steigenden Verkaufszahlen der Spielekonsole PlayStation 4 ist es zu verdanken, dass Sony das beste Quartalsergebnis seit Bestehen vorgelegt hat. Der Verdienst vervierfachte sich auf umgerechnet 621 Millionen Euro im Vergleich zum Vorjahr. Der Umsatz wuchs um rund 15 Prozent auf 14,3 Milliarden Euro.So übertrafen die Japaner die Erwartungen der Analysten bei Weitem. Für das Gesamtjahr peilt Sony mit 3,8 Milliarden Euro den höchsten Gewinn seit 1998 an.
Krisen sind überstanden
David Dai, Analyst von Sanford C. Bernstein & Co., glaubt, dass die Japaner diese Prognose übertreffen werden. "Sie untertreiben bei ihrem Gewinnausblick. Also würde ich erwarten, dass sie sowohl ihre eigene Prognose als auch die Markterwartung künftig schlagen werden."
Die konservative Haltung führte jedoch dazu, dass die Aktie, die seit Jahresbeginn schon um 36 Prozent gestiegen ist, von den Rekordzahlen kaum bewegt wurde. Vielleicht rührt der Stillstand aber auch von den vergangenen Rückschlägen her.
Unvorhersehbare Ereignisse haben Sony schon häufiger die Bilanz - und die nach einem Jahrzehnt rückläufiger Gewinne lang ersehnte Trendwende - verhagelt. So hatte etwa 2016 ein Erdbeben Teile der Produktion der wichtigen Kamerachips lahmgelegt.
Sony als ein führender Lieferant von Sensoren für Smartphone-Kameras litt zudem unter der Absatzschwäche der Mobiltelefonhersteller.
Mittlerweile ist jedoch wieder Schwung im Geschäft, und der Fokus auf teurere Modelle zahlt sich aus. Sony will im ganzen Geschäftsjahr 16,5 Millionen Smartphones verkaufen, nach 14,6 Millionen im Jahr davor. Im Bereich Videospiele warten die Fans noch vergeblich auf einen neuen Hit. Dennoch ist klar: Sony spielt bei den großen Techkonzernen wieder mit.
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Bildquellen: Kobby Dagan / Shutterstock.com, pcruciatti / Shutterstock.com
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