Siemens: Es wird 2016 schon schiefgehen
Vorstandschef Joe Kaeser deutet an: Angesichts eines unsicheren Konjunktur-Umfelds ist die Prognose für das neue Geschäftsjahr nicht in Stein gemeißelt.
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von Stephan Bauer, Euroam Sonntag
Joe Kaeser scherzt, obwohl er weiß, was für ihn persönlich auf dem Spiel steht. "Ich bin sicher, dass auch in diesem Geschäftsjahr etwas schiefgeht", sagt der Siemens-Chef am Rand der Bilanzpressekonferenz in Berlin. Es geht um die neue Jahresprognose. Zur Erinnerung: Vorgänger Peter Löscher musste im Sommer 2013 abtreten, weil er die Ansage, zwölf Prozent Gewinnmarge zu liefern, nicht halten konnte. Das dicke Auftragspolster des Siemens-Konzerns von 110 Milliarden Euro ist momentan das große Plus von Vorstandschef Joe Kaeser.
Mit zehn bis elf Prozent Marge im industriellen Geschäft fällt Kaesers Ausblick deshalb nun vorsichtig aus. Beim Umsatz soll Siemens moderat wachsen. "Fünf Prozent Wachstum sind dabei die Obergrenze", sagt der Chef. Der Auftragseingang dürfte aber schwungvoll Fahrt aufnehmen. "Starkes Wachstum" sei hier drin - jedoch keine zehn Prozent, das sei wohl zu viel. Lieber mal den Ball flach halten.
Im Geschäftsjahr bis Ende September ist noch mal alles gut gegangen. Kaeser spricht von einem "sehr soliden vierten Quartal". Dabei gab es kurz vor dem Ziel, wie so oft bei Siemens, noch eine plötzliche Panne: Abschreibungen aus einer Gemeinschaftsfirma mit Mitsubishi über 138 Millionen Euro belasteten. Der Nettogewinn blieb so auch im Gesamtjahr ein Stück weit hinter den Erwartungen zurück.
Alles in allem ist die Bilanz aber vorzeigbar - und das wichtige Renditeziel wurde knapp erreicht: Die operative Marge lag bei 10,1 Prozent, mindestens zehn Prozent hatte Kaeser versprochen. Der schwächere Euro steuerte hierzu rund 0,4 Prozentpunkte bei, rechnete Finanzchef Ralf Thomas vor. "Enthalten sind auch rund 800 Millionen Euro, die die Restrukturierung gekostet hat", sagt Kaeser.
Mit dem Geschäftsjahr ist auch das größte Umbauprogramm seit 25 Jahren bei Siemens abgehakt. Um Aktionäre nach dem "Jahr der Konsolidierung" bei Laune zu halten, gibt es ein weiteres Aktienrückkaufprogramm über drei Milliarden Euro. Auch die Dividende soll steigen.
Das beflügelte die Aktie. Daneben gefiel Börsianern auch der starke Auftragseingang. Die Orders stiegen im Geschäftsjahr deutlich stärker als erwartet um sechs Prozent auf 82,3 Milliarden Euro. Die Windkraftsparte schob an, sie fuhr im vierten Quartal große Offshore-Aufträge ein. Der Öl- und Gasausrüster Dresser Rand, von Kaeser vor gut einem Jahr für fast acht Milliarden Dollar übernommen, wurde konsolidiert. Auch hieraus resultierte ein Auftragsplus. Die gute Nachricht: Siemens hat noch einiges auf Lager. Der Auftragsbestand umfasst 110 Milliarden Euro, die Hälfte davon kommt aus dem Energiebereich.
Das Bild, das Kaeser von der Konjunktur 2016 malte, hatte indes einen dunklen Fleck: China. "Die Industrieproduktion war zuletzt so schwach wie seit der Finanzkrise nicht mehr", warnt der Chef. Noch geht Siemens von einer Belebung etwa ab dem Frühjahr aus. Bleibt der Aufschwung aus, dann wackelt laut Kaeser auch die Jahresprognose. Der Vorstand müsste dann spätestens im April nachjustieren - sein persönliches Risiko hat er damit schon mal eingegrenzt.
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Bildquellen: Siemens, 360b / Shutterstock.com
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