ProSiebenSat.1: Befreiungsschlag im Abstiegskampf
Der Medienkonzern ProSiebenSat.1 verliert seinen Vorstandschef und rettet damit wahrscheinlich seinen Platz im DAX. Die fundamentalen Probleme bleiben.
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von Sven Parplies, Euro am Sonntag
Im Februar ist Schluss: Nach der Bilanzpressekonferenz wird Thomas Ebeling den Medienkonzern ProSiebenSat.1 verlassen. Der Vorstandschef hatte den Posten im März 2009 inmitten der großen Finanzkrise übernommen. In der Spitze hat die Aktie unter Ebeling um 5.189 Prozent zugelegt.
Seit dem Rekordhoch im November 2015 häufen sich die Probleme: Quotenstar Stefan Raab hat sich verabschiedet, das Internet wird als Konkurrent immer mächtiger, Werbekunden aus der Konsumgüterindustrie straffen ihre Budgets. Ebeling musste die Geschäftsprognose wiederholt senken. Eine flapsige Bemerkung über das TV-Publikum ("ein bisschen fettleibig" und "ein bisschen arm") sorgte zusätzlich für Verdruss.
Wie sehr Ebelings Ansehen gelitten hat, zeigt die Reaktion der Börse auf die Nachricht vom anstehenden Chefwechsel: Die Aktie, in diesem Jahr der schlechteste Wert im DAX, schoss um mehr als drei Prozent in die Höhe. Mit seinem Abgang könnte Ebeling seinem Arbeitgeber einen letzten Dienst erwiesen haben. Denn die Kurserholung dürfte den Medienkonzern vor dem Abstieg aus dem DAX bewahren. Nach Marktkapitalisierung steht ProSiebenSat.1 nach Berechnung der LBBW in der Rangliste auf Platz 44. Ab Platz 46 würde die Aktie über einen Fast Exit aus dem Index fliegen.
"ProSiebenSat.1 hat einen Vorsprung von rund 400 Millionen Euro Marktkapitalisierung auf Rang 46. Darum ist davon auszugehen, dass die Aktie eine Schonfrist bekommt", kalkuliert der Indexexperte Uwe Streich. Die Deutsche Börse wird ihre Entscheidung am 5. Dezember treffen.
Einen Tag später will ProSiebenSat.1 auf einem Kapitalmarkttag über die Entwicklung im Konzern informieren. Der Aufsichtsrat hat sich im Zuge der Ebeling-Personalie zur Drei-Säulen-Strategie des Konzerns bekannt - dramatische Neuigkeiten dürfte es also nicht geben. Ebeling hatte neben dem klassischen Fernsehgeschäft die Produktion von TV-Inhalten und Beteiligungen an Internetfirmen vorangetrieben.
Für den Onlinebereich werden finanzkräftige Partner gesucht. Für das Vergleichsportal Verivox oder das Dating-Portal Parship soll es dem Vernehmen nach Interessenten geben, ProSiebenSat.1 will sich aber nur von Minderheitsanteilen trennen. Derweil kursieren einmal mehr Spekulationen, dass ProSiebenSat.1 selbst übernommen werden könnte. Das Analysehaus Liberum bringt NBCUniversal als möglichen Interessenten ins Spiel.
Die Aktie von ProSiebenSat.1 dürfte auf einen DAX-Klassenerhalt positiv reagieren. Längerfristig aber fehlt im Kerngeschäft eine klare Wachstumsstory.
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Bildquellen: Jan Pitman/Getty Images, Holger Rauner © ProSiebenSat.1 Media AG
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