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Netflix: Aufbruch in ein neues TV-Zeitalter

25.12.17 03:00 Uhr

Netflix: Aufbruch in ein  neues TV-Zeitalter | finanzen.net

Die Online-Videothek steckt Milliarden Dollar in die Produktion eigener Serien. Das kommt an bei den Kunden. Die Konkurrenz reagiert, aber die Kalifornier haben noch ein Ass im Ärmel.

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von Tim Schäfer, Euro am Sonntag

Der kalifornische Streaming-Dienst Netflix freut sich über das wachsende Interesse an der deutschen Serie "Dark". "Die Leute schauen es in den USA", berichtete Content-Chef Ted Sarandos auf der Medienkonferenz der UBS-Bank in New York. Die erste deutsche Netflix- Serie handelt von einem düsteren Familiengeheimnis. Das Ganze spielt in Winden, einer fiktiven Kleinstadt, die von einem tiefen Wald samt unheimlichen Höhlen umschlossen ist. Ein Atomkraftwerk steht vor der baldigen Abschaltung - und es geschehen unheimliche Dinge.

Serienoffensive

Die Serie ist nur der Auftakt einer breit angelegten Offensive. Sarandos möchte nächstes Jahr zwischen sieben und acht Milliarden Dollar für neue Produktionen ausgeben. Die Zukunft basiere auf exklusivem Content. "Die Menschen haben unterschiedliche Geschmäcker. Die einen mögen diese Serie, andere mögen wiederum eine andere. Daher müssen wir sehr viel Vielfalt haben." Ob Komödie oder Drama: Die Pipeline ist prall gefüllt. Nur an Live-Sport oder Nachrichten möchte sich Netflix nicht heranwagen. Das stehe nicht auf der Tagesordnung, betonte der Manager.

"Die Menschen genießen den Unterhaltungswert. Wir haben 60 originale Serien dieses Jahr." Rund um den Globus lässt der Konzern lokale Serien produzieren. Und das mit großem Erfolg. Regionale Produktionen würden mit außerordentlichem Interesse weltweit geschaut, weil die Inhalte authentisch seien. "Das reist um die Welt. Es gibt keinen Engpass an lokalen Geschichten. Es gibt mehr als Los Angeles und New York."

Globale Expansion

Netflix zählt weltweit 110 Millionen Abonnenten. In nahezu allen Ländern rund um den Globus fasste der Konzern Fuß. Nur in China nicht. Als US-Firma sei es schwer, dorthin zu expandieren, gab Sarandos zu. Daher habe sich Netflix für ein Joint Venture entschieden.

Der Expansionskurs treibt auch die Aktie an. Binnen Jahresfrist legte sie um mehr als 50 Prozent zu. Der Börsenwert, 82 Milliarden Dollar, überragt schon die traditionellen Rivalen 21st Century Fox und Time Warner, die deutlich höhere Erlöse erzielen und jeweils ein Hollywood-Studio haben. Der Medienriese Walt Disney kündigte an, große Teile von 21st Century Fox zu übernehmen. Ab 2019 möchte Disney mit zwei Streaming-Kanälen Netflix Paroli bieten. Ob das gelingt, wird sich zeigen. Der Internetmarkt ist umkämpft. Hulu, Amazon und andere ringen um Abonnenten. Keiner ist jedoch so erfolgreich wie die Kalifornier.

Filmgenuss ohne Ende

Time Warner oder Disney leiden momentan unter einer Kündigungswelle. Immer mehr Amerikaner bestellen ihren teuren Kabelanschluss ab. Es schrumpft aber nicht nur die Zuschauerzahl, sondern auch die Werbeeinnahmen brechen den traditionellen Sendern weg.

Während diese jede Woche nur eine neue Serienfolge zeigen und Fans dann warten lassen, verfolgt Netflix eine andere Strategie. Der Emporkömmling stellte auf einen Schlag 13 Stunden Filmgenuss der Erfolgsserie "House of Cards" ins Internet - sehr zur Freude der Abonnenten. "Normalerweise schauen Menschen eine Stunde und müssen dann eine ganze Woche warten, bis sie die nächste Folge sehen können. Das macht sie unglücklich", sagt Sarandos. "Der Konsument soll das tun können, was er will. Wir sind ein Unternehmen, das den Menschen das gibt, was sie haben möchten." Netflix’ Strategie macht nur die Zuschauer, sondern auch die Anleger glücklich.

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Bildquellen: dennizn / Shutterstock.com, pixinoo / Shutterstock.com

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