Euro am Sonntag-Meldung

Wirecard: Die nächste Attacke

27.01.18 08:00 Uhr

Wirecard: Die nächste Attacke | finanzen.net

Der intransparente Zahlungsabwickler bleibt Ziel rätselhafter Vorwürfe. Staatsanwaltschaft ermittelt, Unternehmen prüft rechtliche Schritte.

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von Wolfgang Ehrensberger, €uro am Sonntag

Der Zahlungsdienstleister Wirecard sieht sich erneut als Opfer einer Verleumdungskampagne und prüft gegen die Urheber rechtliche Schritte. "Wir weisen die Vorwür­fe in vollem Umfang zurück", sagte eine Sprecherin. Eine Quelle namens Southern Investigative Reporting Foundation (SIRF) hatte Anschuldigungen gegen das Unternehmen erhoben. So soll es 2015 bei einer Übernahme in Indien zu Unregelmäßigkeiten gekommen sein. Insbesondere sei der Kaufpreis nicht beim Käufer angekommen. "Wir haben den vollen Kaufpreis ausbezahlt. Das Geschäft in Indien entwickelt sich und übertrifft unsere Erwartungen", sagte die Sprecherin des TecDAX-Konzerns.

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Staatsanwaltschaft ermittelt

Nach dem Bericht war es vo­rübergehend zu einem Kurs­verfall von über zehn Prozent gekommen. Das Unternehmen war bereits mehrfach Ziel sogenannter Short-Attacken. Dabei werden Anschuldigungen über verschiedene Kanäle gestreut. Eingeweihte Investoren profitieren dann von fallenden Kursen. Die erneute Attacke hat auch die Staatsanwaltschaft München auf den Plan gerufen. "Wir haben eine Prüfung eingeleitet wegen des Verdachts auf Marktmanipulation zum Schaden von Wirecard", sagte Oberstaatsanwältin Hildegard Bäumler-Hösl gegenüber €uro am Sonntag. Man stehe dabei auch in Kontakt mit dem Management. Gegen das Unternehmen selbst werde aber nicht ermittelt. Eine Sprecherin der Finanzaufsicht Bafin sagte, man prüfe den Vorgang "mit Blick auf mögliche Marktmanipulationen".

Vor zwei Jahren hatte ein bis dahin unbekannter Analysedienst namens Zatarra mit Betrugs- und Geldwäschevorwürfen eine rasanten Kurssturz bei Wirecard ausgelöst. Zatarra ist danach nie wieder in Erscheinung getreten. SIRF ist ein 2012 gegründeter investigativer US- Online-Nachrichtendienst, der Branchenkennern als vertrauenswürdig gilt.

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Aktie im Höhenrausch

Wirecard ist ein Dienstleister für den bargeldlosen Online- Zahlungsverkehr. Zu den Kunden zählen Internethändler, klassische Läden sowie Telekomfirmen. Partnerunternehmen sind Mastercard und Deutsche Telekom. Das Geschäftsmodell gilt als intransparent und bietet Kritikern zufolge deshalb auch entsprechend Angriffsflächen.

Die Wirecard-Aktie hatte in den vergangenen zwölf Monaten um fast 130 Prozent zugelegt. Unmittelbar vor der Attacke haben Goldman Sachs, Kepler Chevreux und die Baader Bank die Aktie angesichts "glänzender Geschäftsperspektiven" zum Kauf empfohlen. Wirecard hat unterdessen seine Ergebnisprognose für 2018 bestätigt. Demnach wird für 2018 ein operativer Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen in einer Bandbreite von 510 bis 535 Millionen Euro erwartet.

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Bildquellen: Wirecard, BEST-BACKGROUNDS / Shutterstock.com

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Analysen zu Wirecard AG

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26.06.2020Wirecard VerkaufenIndependent Research GmbH
25.06.2020Wirecard VerkaufenNorddeutsche Landesbank (Nord/LB)
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18.06.2020Wirecard VerkaufenIndependent Research GmbH
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26.05.2020Wirecard buyBaader Bank
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14.05.2020Wirecard buyBaader Bank
11.05.2020Wirecard buyBaader Bank
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