Immobilien-Aktien: Kurssturz wegen Mietpreisdeckel
Die aufgeheizte Debatte um einen Mietpreisdeckel für Wohnungen in Berlin setzt die Kurse von Wohnungstiteln stark unter Druck.
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von Bernhard Bomke, Euro am Sonntag
Die Pläne des Berliner Senats, einen Deckel bei Wohnungsmieten einzuführen, haben die Aktionäre von Wohnungstiteln am Donnerstag in Alarmstimmung versetzt. Die Kurse deutscher Wohnungsaktien reagierten empfindlich. Die Aktie der Deutschen Wohnen, die in Berlin mehr als 110.000 Wohnungen im Bestand hat, fiel zeitweise um mehr als acht Prozent. Am Donnerstagabend notierte sie 7,7 Prozent unter dem Morgenkurs. Auch zum Wochenschluss setzte sich das Kursgemetzel weiter fort.
Vonovia, der größte Wohnungskonzern Deutschlands, musste ein Minus von 4,7 Prozent hinnehmen. Aktien anderer Wohnungsunternehmen wie Ado Properties und Adler Real Estate wurden am Donnerstagabend mehr als sieben Prozent schwächer bewertet als beim morgendlichen Handelsstart. Am Freitag standen die Wohnungsaktien weiter unter kräftigem Druck.
Hintergrund der Talfahrt: Mittwochabend war bekannt geworden, dass die Berliner Stadtentwicklungssenatorin Katrin Lompscher (Die Linke) ein Eckpunktepapier ausgearbeitet hat, mit dem die Wohnungsmieten in Berlin von Anfang 2020 bis Ende 2024 eingefroren werden sollen. Die Pläne will sie dem Senat am 18. Juni vorlegen.
Kein Deckel für Neubauten
Konkret ist vorgesehen, dass die Miete bei der Neuvermietung von Wohnungen höchstens so hoch sein darf wie beim Vormieter. Auch Modernisierungen werden den Plänen zufolge künftig stärker reguliert. Wollen Vermieter die Kosten dafür auf die Miete umlegen, brauchen sie eine Genehmigung der Investitionsbank Berlin, sofern die Monatsmiete um mehr als 50 Cent je Quadratmeter steigen soll.
Vermietern, die sich nicht an die Regeln halten, droht eine Strafe von bis 500.000 Euro. Ausgenommen von den Mietdeckelplänen sind Neubauten, die noch nicht vermietet waren. Damit will der Senat sicherstellen, dass der Neubau von Wohnungen nicht gebremst wird.
Die Oberbürgermeister von Frankfurt und München, Peter Feldmann und Dieter Reiter (beide SPD), äußerten sich gegenüber "Bild" positiv zur Idee eines Mietendeckels. Der Deutsche Mieterbund wies Ängste zurück, in Berlin würden nun kaum noch Wohnungen gebaut. Dagegen stießen die Pläne in der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft auf Ablehnung. Kai Warnecke, Präsident des Eigentümerverbands Haus & Grund, warnte, Mietendeckel führten mittel- bis langfristig dazu, "dass der Mietwohnungsmarkt zusammenbricht".
Überdies wies er darauf hin, dass der Deckel gegen europäisches Recht verstoße. Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte habe entschieden, "dass Vermietung wirtschaftlich sein muss". Der Zentrale Immobilien Ausschuss (ZIA), der größte Lobbyverband der deutschen Immobilienwirtschaft, hält die Pläne obendrein für nicht grundgesetzkonform. Begründung: Der Deckel schränke die Vertragsfreiheit ein.
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Bildquellen: Vonovia, franz12/iStock
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09.12.2024 | Vonovia SE (ex Deutsche Annington) Buy | Joh. Berenberg, Gossler & Co. KG (Berenberg Bank) | |
06.12.2024 | Vonovia SE (ex Deutsche Annington) Buy | Joh. Berenberg, Gossler & Co. KG (Berenberg Bank) |
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30.03.2023 | Vonovia SE (ex Deutsche Annington) Hold | Deutsche Bank AG | |
17.03.2023 | Vonovia SE (ex Deutsche Annington) Hold | Deutsche Bank AG | |
08.03.2023 | Vonovia SE (ex Deutsche Annington) Hold | Deutsche Bank AG |
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03.10.2024 | Vonovia SE (ex Deutsche Annington) Underperform | Jefferies & Company Inc. | |
02.08.2024 | Vonovia SE (ex Deutsche Annington) Underperform | Jefferies & Company Inc. | |
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