Euro am Sonntag-Meldung

Immobilien-Aktien: Kurssturz wegen Mietpreisdeckel

08.06.19 08:00 Uhr

Immobilien-Aktien: Kurssturz wegen Mietpreisdeckel | finanzen.net

Die aufgeheizte Debatte um einen Mietpreisdeckel für Wohnungen in Berlin setzt die Kurse von Wohnungstiteln stark unter Druck.

Werte in diesem Artikel

von Bernhard Bomke, Euro am Sonntag

Die Pläne des Berliner Senats, einen Deckel bei Wohnungsmieten einzuführen, haben die Aktionäre von Wohnungstiteln am Donnerstag in Alarmstimmung versetzt. Die Kurse deutscher Wohnungsaktien reagierten empfindlich. Die Aktie der Deutschen Wohnen, die in Berlin mehr als 110.000 Wohnungen im Bestand hat, fiel zeitweise um mehr als acht Prozent. Am Donnerstagabend notierte sie 7,7 Prozent unter dem Morgenkurs. Auch zum Wochenschluss setzte sich das Kursgemetzel weiter fort.



Vonovia, der größte Wohnungskonzern Deutschlands, musste ein Minus von 4,7 Prozent hinnehmen. Aktien anderer Wohnungsunternehmen wie Ado Properties und Adler Real Estate wurden am Donnerstagabend mehr als sieben Prozent schwächer bewertet als beim morgendlichen Handelsstart. Am Freitag standen die Wohnungsaktien weiter unter kräftigem Druck.

Hintergrund der Talfahrt: Mittwochabend war bekannt geworden, dass die Berliner Stadt­entwicklungssenatorin Katrin Lompscher (Die Linke) ein Eckpunktepapier ausgearbeitet hat, mit dem die Wohnungsmieten in Berlin von Anfang 2020 bis Ende 2024 eingefroren werden sollen. Die Pläne will sie dem ­Senat am 18. Juni vorlegen.

Kein Deckel für Neubauten

Konkret ist vorgesehen, dass die Miete bei der Neuvermietung von Wohnungen höchstens so hoch sein darf wie beim Vormieter. Auch Modernisierungen werden den Plänen zufolge künftig stärker reguliert. Wollen Vermieter die Kosten dafür auf die Miete umlegen, brauchen sie eine Genehmigung der Investitionsbank Berlin, sofern die Monatsmiete um mehr als 50 Cent je Quadratmeter steigen soll.

Vermietern, die sich nicht an die Regeln halten, droht eine Strafe von bis 500.000 Euro. Ausgenommen von den Miet­deckelplänen sind Neubauten, die noch nicht vermietet waren. Damit will der Senat sicherstellen, dass der Neubau von Wohnungen nicht gebremst wird.



Die Oberbürgermeister von Frankfurt und München, Peter Feldmann und Dieter Reiter (beide SPD), äußerten sich gegenüber "Bild" positiv zur Idee eines Mietendeckels. Der Deutsche Mieterbund wies Ängste zurück, in Berlin würden nun kaum noch Wohnungen gebaut. Dagegen stießen die Pläne in der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft auf Ablehnung. Kai Warnecke, Präsident des Eigentümerverbands Haus & Grund, warnte, Mietendeckel führten mittel- bis langfristig dazu, "dass der Mietwohnungsmarkt zusammenbricht".

Überdies wies er darauf hin, dass der Deckel gegen europäisches Recht verstoße. Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte habe entschieden, "dass Vermietung wirtschaftlich sein muss". Der Zentrale Immobilien Ausschuss (ZIA), der größte Lobbyverband der deutschen Immobilienwirtschaft, hält die Pläne obendrein für nicht grundgesetzkonform. Begründung: Der Deckel schränke die Vertragsfreiheit ein.









__________________________________

Ausgewählte Hebelprodukte auf ADLER

Mit Knock-outs können spekulative Anleger überproportional an Kursbewegungen partizipieren. Wählen Sie einfach den gewünschten Hebel und wir zeigen Ihnen passende Open-End Produkte auf ADLER

NameHebelKOEmittent
NameHebelKOEmittent
Wer­bung

Bildquellen: Vonovia, franz12/iStock

Nachrichten zu Vonovia SE (ex Deutsche Annington)

Analysen zu Vonovia SE (ex Deutsche Annington)

DatumRatingAnalyst
16.12.2024Vonovia SE (ex Deutsche Annington) BuyGoldman Sachs Group Inc.
10.12.2024Vonovia SE (ex Deutsche Annington) OverweightJP Morgan Chase & Co.
10.12.2024Vonovia SE (ex Deutsche Annington) BuyGoldman Sachs Group Inc.
09.12.2024Vonovia SE (ex Deutsche Annington) BuyJoh. Berenberg, Gossler & Co. KG (Berenberg Bank)
06.12.2024Vonovia SE (ex Deutsche Annington) BuyJoh. Berenberg, Gossler & Co. KG (Berenberg Bank)
DatumRatingAnalyst
16.12.2024Vonovia SE (ex Deutsche Annington) BuyGoldman Sachs Group Inc.
10.12.2024Vonovia SE (ex Deutsche Annington) OverweightJP Morgan Chase & Co.
10.12.2024Vonovia SE (ex Deutsche Annington) BuyGoldman Sachs Group Inc.
09.12.2024Vonovia SE (ex Deutsche Annington) BuyJoh. Berenberg, Gossler & Co. KG (Berenberg Bank)
06.12.2024Vonovia SE (ex Deutsche Annington) BuyJoh. Berenberg, Gossler & Co. KG (Berenberg Bank)
DatumRatingAnalyst
05.05.2023Vonovia SE (ex Deutsche Annington) HoldDeutsche Bank AG
27.04.2023Vonovia SE (ex Deutsche Annington) HoldDeutsche Bank AG
30.03.2023Vonovia SE (ex Deutsche Annington) HoldDeutsche Bank AG
17.03.2023Vonovia SE (ex Deutsche Annington) HoldDeutsche Bank AG
08.03.2023Vonovia SE (ex Deutsche Annington) HoldDeutsche Bank AG
DatumRatingAnalyst
06.11.2024Vonovia SE (ex Deutsche Annington) UnderperformJefferies & Company Inc.
03.10.2024Vonovia SE (ex Deutsche Annington) UnderperformJefferies & Company Inc.
02.08.2024Vonovia SE (ex Deutsche Annington) UnderperformJefferies & Company Inc.
01.08.2024Vonovia SE (ex Deutsche Annington) UnderperformJefferies & Company Inc.
07.06.2024Vonovia SE (ex Deutsche Annington) UnderweightMorgan Stanley

Um die Übersicht zu verbessern, haben Sie die Möglichkeit, die Analysen für Vonovia SE (ex Deutsche Annington) nach folgenden Kriterien zu filtern.

Alle: Alle Empfehlungen

Buy: Kaufempfehlungen wie z.B. "kaufen" oder "buy"
Hold: Halten-Empfehlungen wie z.B. "halten" oder "neutral"
Sell: Verkaufsempfehlungn wie z.B. "verkaufen" oder "reduce"