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Deutsche Börse: Gefährliche Hängepartie mit dem CEO

12.08.17 12:00 Uhr

Deutsche Börse: Gefährliche Hängepartie mit dem CEO | finanzen.net

Keinem Frankfurter Topmanager bläst der Wind derzeit so entgegen wie Carsten Kengeter, dem Chef der Deutschen Börse.

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von Birgit Haas, €uro am Sonntag

Wegen Ermittlungen der Staatsanwaltschaft, die ihn des Insiderhandels und der Marktmanipulation verdächtigt, soll der Aufsichtsrat bereits über Nachfolger beraten haben. Die Namen von Kengeters Vize Andreas Preuß und Finanzchef Gregor Pottmeyer sind gefallen. Die hessische Börsenaufsicht prüft die Zuverlässigkeit des gesamten Vorstands. Die Finanzaufsicht Bafin bemängelt Kooperationsbereitschaft. Der Betriebsrat spricht von einem nie dagewesenen Reputationsschaden. Und der wahlkämpfende SPD-Vize Thorsten Schäfer-Gümbel hält Kengeter für unhaltbar.



Noch hält sich Kengeter aber an der Konzernspitze - sein Vertrag läuft bis Ende März 2018. Und intern wird er gerade wegen seiner Hemds­ärmeligkeit geschätzt. Die geplante Megafusion mit der London Stock Exchange (LSE) ist zwar gescheitert, aber er hat viele kleine Unternehmen zugekauft und treibt Kooperationen mit Fintechs voran. Derzeit aber bremsen ihn die Ermittlungen aus. Entscheidungen werden verschoben, Unsicherheit regiert.

Stets beteuerte Kengeter seine Unschuld: Insiderhandel widerstrebe allem, wofür er stehe. Konkret werfen die Behörden ihm vor, Aktien im Wert von 4,5 Millionen Euro gekauft zu haben, als die später kurstreibenden Fusionsverhandlungen mit der LSE bereits liefen. Zudem sollen die Aktionäre zu spät über den Zusammenschluss informiert worden sein.


Nun könnte die Staatsanwaltschaft Frankfurt ihm und der Deutschen Börse doch eine Art Schuldeingeständnis abtrotzen. Bis zum 15. September muss der Handelsplatz entscheiden, ob er zwei Geldbußen in Höhe von insgesamt 10,5 Millionen Euro akzeptiert. Das sonst drohende Gerichtsverfahren könnte sich über Jahre hinziehen und würde die Börse nicht nur ausbremsen, sondern regelrecht lahmlegen.

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Bildquellen: Thomas Lohnes/Getty Images, Deutsche Börse

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