Euro am Sonntag-Meldung

Commerzbank: Börsengang im Visier

15.10.16 08:00 Uhr

Commerzbank: Börsengang im Visier | finanzen.net

Die Commerzbank will ihre ETF- und Derivate-Sparte offenbar an die Börse bringen. Für Anleger muss das kein Nachteil sein.

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von Emmeran Eder, Euro am Sonntag

Die Commerzbank ist im Umbau. Große Wellen schlug zuletzt die Ankündigung, den Handel mit ETFs, Zertifikaten und anderen strukturierten Produkten in eine eigene Einheit auszugliedern und an den Markt zu bringen. Das Geschäft mit ETFs und Derivaten sei sehr kapital­intensiv, begründete Vorstandschef Martin Zielke den Rückzug.



Zudem will die Bank den Handel mit exotischen Zinsderivaten aufgeben. Ziel dieses Ausstiegs aus großen Teilen des eigenen Investmentbankings ist es, kostbares Eigenkapital zu sparen. Die Bilanzrisiken sinken um rund sechs Milliarden Euro. Überdies passen ETF- und Derivategeschäft nicht mehr zur künftigen Konzernstrategie.

Kryptisch äußerte sich Zielke zur Abspaltung der Unternehmenseinheit Equity Markets Commodities (EMC), zu der Derivate und ETFs zählen. "Wir werden dafür einen besseren Eigentümer finden", meinte er vielsagend. Auf Nachfrage teilte die Pressestelle der Bank lediglich mit, dass EMC an den Markt gebracht werden solle. Das bedeute entweder verkaufen oder einen Börsengang.


Erste Reaktionen in der Invest­mentszene deuteten das so, dass wohl ein Verkauf gemeint sei. Gemessen an den Börsenumsätzen zählt die Bank bei Derivaten zu den Topinstituten Europas. In Deutschland ist sie die Nummer 2; bei Hebelpapieren, wo noch attraktive Gewinne drin sind, sogar Spitzenreiter. Bei der Kursstellung (Market Making) von ETFs ist die Commerzbank Europas Marktführer.

Attraktives Kaufobjekt

Daher wäre die abgespaltene Einheit durchaus ein attraktives Zielobjekt. So könnten US-Banken wie JP Morgan oder Morgan Stanley sich in den europäischen und deutschen Markt für Derivate oder ETFs einkaufen. Wie die Erfahrung beim Kauf der Derivatesparte der RBS durch BNP Paribas zeigte, kann ein Erwerb durch eine andere Bank für Mitarbeiter und Kunden von Nachteil sein. Viele RBS-Beschäftigte wurde damals nicht übernommen. Die Franzosen kündigten zudem Hunderte Endlos-Nischenzertifikate.

Dieses Szenario ist aber wenig wahrscheinlich. Denn aus Insiderkreisen der Commerzbank ist zu hören, dass der Vorstand die Variante eines Börsengangs von EMC als rechtlich eigenständige Einheit favorisiert. Unklar ist noch, ob 100 Prozent der neuen Firma an die Börse gebracht werden sollen oder weniger Anteile.


Auf den IPO deutet auch hin, dass bei Beschäftigten von EMC, wie €uro am Sonntag aus Mitarbeiterkreisen erfuhr, nicht Frust und Angst vor Jobverlust vorherrschen, sondern Aufbruchstimmung. Auf Nachfrage wollte sich die Commerzbank zum Börsengang nicht äußern. Das sei aber eine von mehreren denkbaren Optionen, wie von Bankseite bestätigt wurde.

Für Investoren hätte ein IPO den Vorzug, dass das neue Unternehmen ausreichend Kapital bekäme, um Produktpalette und Service auszubauen. Zudem stünde der neue Player ­unter Zugzwang, sich bei den Kunden zu bewähren.

Erfolgreiche Beispiele für solche Listings gibt es. So ging Flow Traders, ein Market Maker im ETF- und ETP-Segment, 2015 in Amsterdam an die Börse. Schon 2012 machte das in Zürich der Anbieter von strukturierten Produkten, Leonteq, vor.

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Bildquellen: Thomas Lohnes/Getty Images, Commerzbank AG

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