McDonald’s: Aktie wieder zum Anbeißen!

von Sonja Funke, Euro am Sonntag

Der Burger schmeckt wieder: Weltweit lockt die US-Fast-Food-Kette McDonald’s mit neuen Burger-Kreationen und Aktionsangeboten wieder mehr Kunden in ihre Schnellrestaurants. Die Verkaufszahlen der Kette, die für Hamburger, Pommes & Co bekannt ist, stiegen im zweiten Quartal stärker als erwartet, der Gewinn wuchs überraschend deutlich. Unter dem Strich standen knapp 1,4 Milliarden Dollar und damit 28 Prozent mehr als im entsprechenden Vorjahreszeitraum. Der Gewinn je Aktie stieg um 36 Prozent von 1,25 auf 1,70 Dollar und übertraf damit die Erwartungen deutlich.

Auch die Wall Street hat augenscheinlich großen Appetit auf McDonald’s. Die Aktie legte nach den Zahlen um über fünf Prozent zu, seit Jahresbeginn gewann sie bereits mehr als 16 Prozent. "Wir verbessern McDonald’s, immer mehr Kunden bemerken das", sagte Konzernchef Steve Easterbrook. In ihren neueren Restaurants wies die Schnellimbisskette den höchsten Umsatzzuwachs und die stärkste Kundenfrequenz seit mehr als fünf Jahren auf.

Easterbrook, der den Vorstandsposten seit März 2015 innehat, richtet das 1940 von den Brüdern Richard und Maurice McDonald gegründete Unternehmen seit seinem Amtsantritt konsequent neu aus. Wesentlicher Baustein dabei ist die Umstellung des Angebots zurück zum Kerngeschäft. "Wir müssen kein anderer McDonald’s, sondern ein besserer McDonald’s sein", hatte es Unternehmensstrategin Lucy Brady vor Kurzem formuliert. Mit der Erweiterung des Angebots um gesündere Speisen wie Salate und Wraps, um teure, exquisite Burger oder Frühstück mit Haferbrei hatte man zuvor gesundheitsbewusste Kunden in die Filialen locken wollen. Doch das Gegenteil war eingetreten: Die Kette verlor Kunden an direkte Fast-Food-Wettbewerber.

Easterbrook rückt nun wieder preiswerte Burger in den Mittelpunkt des Geschäfts. Seine Strategie: Bewährtes besser machen. Der Gesundheitstrend wird berücksichtigt, aber im Kerngeschäft. Künftig will McDonald’s frisches statt tiefgefrorenes Rindfleisch verwenden, auf Hühnerfleisch mit Antibiotika verzichten. Darüber hinaus soll den Kunden besserer Service und beispielsweise das Frühstücksangebot in den USA rund um die Uhr geboten werden. Das Burger-Programm wird zudem ausgeweitet: In den USA punktet der Konzern bereits mit dem kürzlich eingeführten "Grand Mac" und dem "Mac Jr", einer größeren und einer kleineren Big-Mac-Version.

Zurück zu den Wurzeln

Die Erlöse in vor mindestens 13 Monaten eröffneten Restaurants stiegen um 6,6 Prozent. Wegen der Übertragung von Geschäften an Franchisepartner schrumpfte der konsolidierte Umsatz zwar um 3,4 Prozent auf 6,05 Milliarden Dollar, lag damit allerdings über den Analystenschätzungen. Auch wenn der Strategieschwenk Erlöse kostet, bringt er dennoch höhere Lizenzgebühren. "Ich bin zuversichtlich, dass wir auf dem richtigen Weg sind", sagt der Chef.

Im März hatte McDonald’s zudem angekündigt, das Bestellen und Bezahlen per Smartphone-App zu ermöglichen. Das System soll zunächst in den USA eingeführt werden.