Ich kaufe jetzt: Netflix

Name: Claus Walter
Geboren: 1970
Position: Vorsitzender der Geschäftsführung bei der Freiburger Vermögensmanagement GmbH

Bestes Investment 2015: Novo Nordisk.
Schlechtestes Investment 2015: Bilfinger.

ARD, ZDF und ein regionales Drittes. So sah früher das Fernsehangebot in Deutschland aus. Nach mehreren großen Umbrüchen erleben wir nun den nächsten großen Wandel. "Video on demand" ("Abrufvideo") heißt das Zauberwort. Der weltweit größte Anbieter, der Videodienst Netflix aus Kalifornien, hat im Herbst seine Expansion nach Europa begonnen. Zu einem Abo-Preis ab 7,99 Euro im Monat können Nutzer Filme via Web anschauen. Das Unternehmen, das 1997 als Online-DVD-Verleih begann, meldete im ersten Quartal einen Zuwachs von 4,9 Millionen Kunden auf weltweit über 62 Millionen. Der Umsatz stieg um 24 Prozent auf 1,57 Milliarden Dollar. Die Expansionskosten belasteten den Gewinn, der auf 23,7 Millionen sank. Im Heimatmarkt hingegen verdiente Netflix 312 Millionen Dollar, ein Plus von 50 Prozent.

Ein wichtiger Baustein sind die erfolgreichen Eigenproduktionen wie die beliebte Polit-Serie "House of Cards". Die Bewertung der Aktien ist nach dem jüngsten Kurssprung ambitioniert, aber der tief greifende Wandel im TV-Konsumverhalten gibt Rückenwind. Rückschläge bieten somit interessante Einstiegschancen.