Euro am Sonntag

Fraport: Mehr Billigflieger im Anflug

18.04.17 15:00 Uhr

Fraport: Mehr Billigflieger im Anflug | finanzen.net

Die Aktie des Flughafenbetreibers Fraport zieht auf ein Rekordhoch. Weitere Discountanbieter neben Ryanair sollen dem Frankfurter Airport steigende Passagierzahlen und Wachstum bescheren.

Werte in diesem Artikel
Aktien

58,60 EUR 0,00 EUR 0,00%

6,14 EUR -0,09 EUR -1,41%

18,95 EUR -0,27 EUR -1,40%

17,59 EUR 0,25 EUR 1,44%

von Julia Pfanner, Euro am Sonntag

Es war ein mageres Jahr am Frankfurter Flughafen. Die Zahl der Passagiere schrumpfte zum ersten Mal seit 2009. Das soll sich in diesem Jahr wieder ändern: Fraport-Chef Stefan Schulte rechnet damit, dass 2017 zwei bis vier Prozent mehr Menschen den Flughafen der Mainmetropole nutzen werden, der fast zwei Drittel des Fraport-Gewinns ausmacht.



Terroranschläge, aber auch die Pilotenstreiks beim größten Kunden Lufthansa haben Fraport, Eigentümer und Betreiber des Flughafens, unter anderem zu schaffen gemacht. Wachsen sollen jetzt zum einen die bestehenden Fluggesellschaften wie Lufthansa. Aber auch die Billigflieger. Denn seit Kurzem weht am Frankfurter Flughafen ein frischer Wind. Europas größter Anbieter von Billigflügen hat Einzug gehalten - seit März starten hier Flieger der irischen Ryanair. Bisher war der Anteil solcher Low-Cost-Anbieter hier sehr gering. An vergleichbaren Flughäfen wie Paris oder Rom sind sie viel präsenter.

Frischer Wind

Zwar verbuchte Fraport im vergangenen Jahr einen Rekordgewinn von 400 Millionen Euro. Der rührte aber von zwei Einmaleffekten her. Bereinigt lag das Ergebnis mit 296 Millionen Euro auf dem Niveau von 2015. "Wir müssen uns bewegen, da wir in den vorigen Jahren Passagiere, die Low-Cost fliegen, an die Flughäfen Köln/Bonn oder Stuttgart verloren haben", sagt Chef Schulte. Und hofiert neue Fluglinien mit Rabatten. Lufthansa drohte deshalb Klage an. Laut Berichten sollen die Günstiganbieter auch einen eigenen Flugsteig bekommen. "Der Eintritt von Ryanair sollte das Passagierwachstum beschleunigen. Wenn Billigflieger an einem Flughafen starten, generieren sie oft weitere Nachfrage. Da die Ticketpreise günstiger sind, fliegen die Leute öfter", sagt Analystin Ruxandra Haradau-Döser von Kepler Cheuvreux. Das Wachstum der Billigflieger in Frankfurt nimmt Fahrt auf. Im Mai startet die ungarische Wizz Air. Im Herbst will Ryanair das Angebot kräftig ausbauen. 2018 könnte auch Lufthansa-Billigflugtochter Eurowings starten.



"Wie groß die Bedeutung der Billigflieger in Frankfurt wird, bleibt abzuwarten. Aber wenn zum Beispiel Ryanair das Angebot weiter ausbaut, wirkt sich das auf alle Segmente in Frankfurt aus. Am stärksten bei den Flughafengebühren, aber auch beim Einzelhandel", sagt Michael Kuhn, Analyst bei der Société Générale.

Positive Umsatzeffekte

Höhere Passagierzahlen und Entgelte sollen laut Fraport 2017 den Konzernumsatz stärken. Mehr Fluggäste in Frankfurt sollen die Erlöse auch im gewinnstarken Segment Einzelhandel und Immobilien ankurbeln. 2016 sanken die Ausgaben im Einzelhandel hier je Passagier. Auch weil Reisende aus Asien, die wegen der Terroranschläge ausblieben, zurückkommen, ist Besserung in Sicht.



Auch an internationalen Flughäfen, an denen Fraport beteiligt ist, sollen die Passagiere zunehmen. Der Umsatz wuchs in dem Segment 2016 um acht Prozent. Und gerade hat der Konzern den Betrieb von 14 Regionalflughäfen in Griechenland übernommen. Ein Risiko sind hohe Ausgaben wie der Bau eines neuen Terminals in Frankfurt und Investitionen in die griechischen Flughäfen. Bei letzteren soll unterm Strich im ersten Jahr aber die schwarze Null stehen.

Investor-Info

Fraport
Hoch im Kurs

Nach dem Rekordergebnis 2016, bedingt durch Einmaleffekte, erwartet Fraport nun eine negative Entwicklung. Bereinigt lag der 2016er-Gewinn aber bei 296 Millionen Euro, für 2017 ist ein Ergebnis zwischen 310 und 350 Millionen sowie wachsender Umsatz auf 2,9 Milliarden Euro prognostiziert. Höhere Passagierzahlen und Entgelte sollen positiv auf den Umsatz wirken. Die Bedeutung der Billigflieger bleibt abzuwarten. Ein Risiko bleiben hohe Ausgaben. Daher abwarten.

Ausgewählte Hebelprodukte auf Fraport

Mit Knock-outs können spekulative Anleger überproportional an Kursbewegungen partizipieren. Wählen Sie einfach den gewünschten Hebel und wir zeigen Ihnen passende Open-End Produkte auf Fraport

NameHebelKOEmittent
NameHebelKOEmittent
Wer­bung

Bildquellen: Fraport, Markus Gann / Shutterstock.com

Nachrichten zu Fraport AG

Analysen zu Fraport AG

DatumRatingAnalyst
20.12.2024Fraport HoldJefferies & Company Inc.
20.12.2024Fraport BuyGoldman Sachs Group Inc.
20.12.2024Fraport OverweightJP Morgan Chase & Co.
19.12.2024Fraport HoldJefferies & Company Inc.
12.12.2024Fraport HoldJefferies & Company Inc.
DatumRatingAnalyst
20.12.2024Fraport BuyGoldman Sachs Group Inc.
20.12.2024Fraport OverweightJP Morgan Chase & Co.
11.11.2024Fraport KaufenDZ BANK
08.11.2024Fraport BuyGoldman Sachs Group Inc.
05.11.2024Fraport BuyWarburg Research
DatumRatingAnalyst
20.12.2024Fraport HoldJefferies & Company Inc.
19.12.2024Fraport HoldJefferies & Company Inc.
12.12.2024Fraport HoldJefferies & Company Inc.
12.12.2024Fraport HoldJefferies & Company Inc.
05.12.2024Fraport NeutralJP Morgan Chase & Co.
DatumRatingAnalyst
06.11.2024Fraport SellDeutsche Bank AG
12.07.2024Fraport SellDeutsche Bank AG
11.07.2024Fraport UnderperformJefferies & Company Inc.
13.06.2024Fraport UnderperformJefferies & Company Inc.
11.06.2024Fraport SellDeutsche Bank AG

Um die Übersicht zu verbessern, haben Sie die Möglichkeit, die Analysen für Fraport AG nach folgenden Kriterien zu filtern.

Alle: Alle Empfehlungen

Buy: Kaufempfehlungen wie z.B. "kaufen" oder "buy"
Hold: Halten-Empfehlungen wie z.B. "halten" oder "neutral"
Sell: Verkaufsempfehlungn wie z.B. "verkaufen" oder "reduce"