Frankfurt intern: Clean Logistics - Fantasie durch Wasserstoff

von Ralf Witzler, Euro am Sonntag

Anders als bei vielen US-Start-ups sind deren Geschäftsmodelle aber bereits etabliert. Hierzu zählt Clean Logistics aus Hamburg. In Winsen werden seit 2020 Nutzfahrzeuge auf Wasserstoffantrieb umgerüstet. Im vergangenen Jahr wurde der erste Bus an ein ÖPNV-Unternehmen in Brandenburg übergeben. Im Verlauf dieses Jahres soll die Serienkonvertierung starten.

Angesichts explodierender Kraftstoffpreise dürfte das Interesse vieler Kommunen und Transporteure an der Umrüstung auf Wasserstoff deutlich zunehmen. Die Tochtergesellschaft E-Cap Mobility entwickelt für die Industrie elektrifizierte Prototypen und rüstet unter anderem Nutzfahrzeuge auf Elektroantrieb um. Das Know-how überzeugte das Bundesministerium für Digitales und Verkehr. Bereits im Januar, lange vor der Entscheidung, den Wasserstoffanteil am Energiemix auszuweiten, wurde ein Förderbescheid in Aussicht gestellt. Bis 2025 soll Clean Logistics mit Partnern wie MAN Truck & Bus einen Brennstoffzellen-Lkw mit einer Reichweite von 1.000 Kilometern entwickeln. Von der Bewertung der US-Unternehmen sind die Hamburger weit entfernt. Aktuell wird die Gesellschaft nur mit 112 Millionen Euro bewertet. Angesichts der Expansionspläne dürften mittelfristig weitere Kapitalmaßnahmen anstehen. Wie wir am Rand des Parketts in Frankfurt hören aber erst, wenn der Kurs nachhaltig über zehn Euro steht. Ein höherer Freefloat würde die Aktie dann auch für institutionelle Anleger attraktiver machen.