Frankfurt intern: Vossloh mit wichtigen Weichenstellungen

von Peer Leugermann, Euro am Sonntag

Die gebeutelten Sauerländer rücken für comdirect in den Nebenwerteindex auf. Die Direktbank muss den Index nach dem Kauf durch die Commerzbank verlassen. Vossloh kündigte an, dass Ex-Bahnchef Rüdiger Grube den Vorsitz des Aufsichtsrats übernehmen wird. Zugleich stehen die Chancen gut, dass die Restrukturierung des Unternehmens 2020 erste Erfolge zeigt.

Vergangenes Jahr wurden Verlustbringer von der größten US-Tochter CTM bis zur Lokfertigung in Spanien verkauft und ein Personalabbau eingeleitet. Auch das deutsche Lokomotiv­geschäft soll abgestoßen werden. Weil es sich bei dem Käufer um den chinesischen Bahnkonzern CRRC handelt, zieht sich jedoch die Freigabe der Transaktion durch die Aufsichtsbehörden.

Insgesamt kostet die Restrukturierung den Schienentechniker gut 85 Millionen Euro, knapp die Hälfte sind jedoch nicht zahlungswirksame Buchverluste. Die Stellenkürzungen wiederum sollen jährlich 15 bis 20 Millionen Euro einsparen, der CTM-Verkauf spült 35 Mil­lionen Euro in die Kasse. Damit können die Kosten für den Konzernumbau mehr als kompensiert und die Profita­bilität gesteigert werden.

Gleichzeitig stabilisiert die Abarbeitung mehrerer Großaufträge aus China das Geschäft, während etwa die Deutsche Bahn die Nachfrage anschieben dürfte. So sollen die jährlichen Investitionen in das hiesige Schienennetz bis 2024 im Schnitt um 40 Prozent steigen. Im Kurs spiegeln sich diese Aussichten jedoch noch nicht wider. Risikobereitere Anleger wagen daher den Einstieg.






__________________________