Frankfurt intern: Vectron auf der digitalen Welle

von Peer Leugermann, Euro am Sonntag

Was der 49-Jährige auf Investorenkonferenzen oder der Hauptversammlung der Münsteraner mit Verve erzählt: wie er den Kassenhersteller zu einem Cloud- und Datenanbieter umbauen will. Wegen einer Gesetzesänderung müssen vom Restaurant bis zum Bäcker alle Betriebe ab 2020 digitale Kassen nutzen. Das dürfte die Gastronomie endgültig digitalisieren.

Von dieser Entwicklung will Kaltner über die Kassendaten pro­fitieren. Bei Vectron-Systemen landen diese in der firmeneigenen Cloud. Aus den Informationen will der Manager zahlreiche kostenpflichtige Zusatzangebote formen. Die digitalen Dienste ­sollen Gaststättenbesitzern, aber auch ­Firmen wie Metro oder Coca-Cola helfen, ihr Geschäft besser zu steuern.

Zunächst aber kosten die Pläne Geld. Jüngst räumte Kaltner vor Investoren ­offen ein, dass Vectron 2018 daher an einigen Stellen "ins Minus rauschen" wird. Spätestens ab 2019 will Kaltner dann auf Wachstum umschalten. Aktuell eignet sich der Wert daher nur für spekulative Anleger.

Umbauen will auch der Windparkprojektierer PNE, dessen Servicegeschäft stark wachsen soll. Der Schritt soll die Gewinnschwankungen reduzieren und das operative Ergebnis bis 2023 um bis zu 50 Prozent steigern. Trotz dazu nötiger Investitionen will PNE weiter operativ schwarze Zahlen schreiben. Zusätzlich interessant wird die Firma wegen Active Ownership Capital. Der aktive ­Investor, der etwa den Umbau des Arzneimittelherstellers Stada erzwang, hält fünf Prozent der PNE-Aktien. Stada wurde später an die Finanzinvestoren Bain und Cinven verkauft.



____________________