Frankfurt intern: Takkt hat Start-ups im Visier

von Peer Leugermann, Euro am Sonntag

Dass der Konzern eher das untere Ende seines prognostizierten Umsatzwachstums von zwei bis fünf Prozent erreichen wird, schien eingepreist. Erst Sorgen um ausbleibende Wirtschaftsprogramme von US-Präsident Donald Trump und die Nordkorea-Krise zogen die Aktie jüngst nach unten. Dabei erwartet das SDAX-Unternehmen in der zweiten Jahreshälfte bessere Geschäfte. So ist die Vergleichsbasis im zweiten Halbjahr deutlich niedriger und damit leichter zu schlagen, während der Einkaufsmanagerindex für Europa zuletzt neue Höchststände erreichte.

Die Verkäufe der Stuttgarter folgen dem Wirtschaftsindikator mit drei bis sechs Monaten Verzögerung. Doch Takkt bietet mehr als eine Erholungsspekulation. Hohe Investitionen in die Digitalisierung sollen das organische Wachstum stärken. Finanzchef Claude Tomaszewski erwartet die ersten positiven Effekte ab 2018.

Auch Start-ups gehören zur Digitalagenda. An vier Firmen haben die Stuttgarter bereits Minderheiten erworben und "eine fünfte Start-up-Beteiligung ist aktuell in Prüfung", so Tomaszewski. Daneben gehören Übernahmen zur Wachstumsstrategie. Seit 2016 wurde zwar nicht wieder zugekauft, aber Takkt befinde sich laufend in Kaufgesprächen. Es sei zwar noch nichts spruchreif, aber "wir sind bereit, eine nächste Akquisition zu machen, wenn sich eine gute Gelegenheit bietet", sagt Tomaszewski. Bei den stets vorsichtigen Schwaben klingt das fast so, als böten die aktuellen Verhandlungen Grund für etwas mehr Optimismus als üblich.