Frankfurt intern: Northern Data - Bitcoin-Farmer mit Potenzial

von Lars Winter, Euro am Sonntag

Der marktenge Titel rutschte zwar zwischenzeitig mal einige Prozentpunkte ab, kratzte dieser Tage aber bereits wieder am Rekordhoch von über 42 Euro. Das Geschäftsmodell von Northern Data ist allerdings auch recht konjunktur­unabhängig. Durch die Fusion mit der amerikanischen Firma Whinstone wurde Northern Data im November 2019 über Nacht zu einem der größten Betreiber von Datencentern weltweit.

In Texas baut Northern Data laut eigenen Angaben aktuell das größte Rechenzentrum der Welt. Auf einer Fläche von über 40 Hektar, was rund 57 Fußballfeldern entspricht, kommt das Rechenzentrum auf eine Leistung von einem Gigawatt. Das ist ein Vielfaches mehr, als jedes andere Rechenzentrum von Amazon oder Google weltweit bieten kann. In Texas investiert Northern dafür einen dreistelligen Millionenbetrag. Der soll sich aber schnell rentieren. Schon in diesem Jahr, so heißt es aus Frankfurter Marktkreisen, soll das Rechenzentrum einen Vorsteuergewinn von 50 Millionen Euro abwerfen. Womöglich springt sogar noch mehr heraus.

Wie wir hören, steht die Bekanntgabe der Planzahlen für die nächsten drei Jahre kurz bevor. Zudem sollen mehrere Banken in den Startlöchern stehen, um neue Researchstudien zu veröffentlichen. Bei einem Multiple von 15 auf den kolportierten Jahresgewinn wäre die Aktie mit einem noch durchaus akzeptablen Marktwert von 750 Millionen Euro bewertet. Auf Basis der nach Eintragung der Übernahme dann ausstehenden 11,2 Millionen Aktien würde sich ein Kursziel von 67 Euro ergeben -­ ein Potenzial von über 50 Prozent.