Frankfurt intern: Mutares-Aktie - Kapitalmaßnahme ante portas

von Ralf Witzler, Euro am Sonntag

Das hat nicht nur, aber auch mit der Corona-Krise zu tun. Sie zwingt Unternehmen, sich zu verändern, Teile abzustoßen, andere zuzukaufen. Goldene Zeiten für Finanzinvestoren. Um die sich bietenden Chancen besser nutzen zu können, denkt Mutares über eine Kapitalmaßnahme nach. Die Entscheidung soll dem Vernehmen nach noch in diesem Jahr fallen. Fragt man Börsianer in Frankfurt, welche Kapitalmaßnahme die wahrscheinlichste sei, wird eine klassische Kapitalerhöhung mit Bezugsrecht favorisiert.

Das Argument: Wer das Management von Mutares kenne, das rund 40 Prozent der Anteile am Unternehmen hält, wisse, dass es weiter in vollem Umfang dabeibleiben wolle. Mehr Kapital würde in der Tat helfen, auch größere Deals zu stemmen, die der Markt Mutares mittlerweile zutraut. "Von uns wird auch eigenes finanzielles Engagement verlangt, die Verkäufer wollen sehen, dass wir ‚skin in the game‘ haben", sagt Johannes Laumann, CIO von Mutares.

Bislang jedenfalls läuft es gut: Der Beratungsumsatz stieg im ersten Halbjahr um gut 58 Prozent auf fast 23 Millionen Euro. Der Konzernumsatz legte im Jahresvergleich sogar um mehr als 76 Prozent zu und überschritt in den ersten sechs Monaten die Milliardengrenze. Entsprechend wurde auch die Guidance um mehr als 60 Prozent angehoben. Angepeilt ist jetzt ein Konzernumsatz von mindestens fünf Milliarden Euro bis 2023. Dazu soll auch die regionale Expansion weiter vorangetrieben werden.