Frankfurt intern: JENOPTIK - Hoffnung keimt auf

von Peer Leugermann, Euro am Sonntag

Jenoptik beginnt die Folgen der Corona-Pandemie hinter sich zu lassen. Vor 14 Tagen schloss der Anlagenbauer den Kauf von Trioptics ab, vergangene Woche meldete er einen Großauftrag aus der Autobranche, und in Nebenwertekreisen heißt es, weitere Vertriebserfolge stünden bevor. Trioptics inspiziert und zentriert kleinste Kameralinsen, die besonders oft in Smartphones eingesetzt werden. Der Trend zu mehr und immer kleineren Handyobjektiven beschert dem Unternehmen eine operative Marge von gut 27 Prozent und zweistellige Wachstumsraten.

Nach 80 Millionen Euro 2019 sollen die Einnahmen auch dieses Jahr deutlich steigen. Weil das Geschäft der Norddeutschen ab Oktober in die Zahlen der Jenaer einfließt, rechnet mancher Börsianer zu den Ergebnissen des dritten Quartals mit einer Anhebung der Prognose. Bisher erwartet JENOPTIK 770 bis 790 Millionen Euro Umsatz und eine operative Marge von 14,5 bis 15 Prozent. Für weitere Zukäufe verfügt JENOPTIK laut Finanzchef Hans-Dieter Schumacher über eine finanzielle Feuerkraft von 700 bis 800 Millionen Euro.

Als Nächstes will Schumacher die Verkehrssicherheitssparte Light & Safety stärken, um die Einnahmen aus diesem Segment schneller von zuletzt gut 109 Millionen Euro im Jahr auf 200 bis 300 Millionen Euro zu steigern. Dabei sorgen die Übernahmen nicht nur für anorganisches Wachstum, teils kompensieren sie auch ausbleibende Geschäfte mit klassischen Autoherstellern. So kam der jüngste Großauftrag nicht nur über den spanischen Zukauf Interob herein, dem Vernehmen nach sind die Anlagen zur Karosseriefertigung zudem für Teslas Gigafabrik in Brandenburg bestimmt.