Frankfurt intern: Fintech Group - Zahlen im Anmarsch

von Peer Leugermann, Euro am Sonntag

Diese sollen gut ausfallen, auch die Prognose dürfte demnach bestätigt werden. Die Fintech Group will den Gewinn je Aktie dieses Jahr mit einem Euro um rund 37 Prozent im Vergleich zum Vorjahr steigern. Bei der aktuellen Notierung kämen die Frankfurter so auf ein Kurs- Gewinn-Verhältnis (KGV) von gut 16. ­Damit wird die Fintech Group eher wie ein Finanztitel als ein wachsendes Tech-Unternehmen bewertet. In diesem Sektor liegen die Bewertungen selten unter einem KGV von 20.

Grund für den Abschlag: Das Brokergeschäft ist volatil und hängt von der Börsenentwicklung ab. Zweites Firmenstandbein aber sind IT-Dienstleistungen für die Finanzindustrie. Auf dieses Geschäft mit deutlich stabileren Umsatzströmen entfällt bisher jedoch maximal ein Viertel der Einnahmen. Mit 20 Prozent operativer Marge ist das Segment zwar sehr profitabel, aber im Brokergeschäft ist die Gewinnspanne mit 45 Prozent ungleich höher.

Gleichzeitig stehen Banken derzeit unter Spar­zwang. Ein Großteil des geplanten Gewinnwachstums dürfte also von Flatex stammen. Im ersten Halbjahr stieg die Zahl der Neukunden mit 21.000 beinahe doppelt so schnell an wie im Vorjahreszeitraum. Auch die IT-Dienstleistungen legen zu. Jüngst ­verkündete das Management, drei neue Großkunden gewonnen zu haben. Gelingt es, das Segment neben dem geplanten Ausbau von Flatex weiter zu vergrößern, könnten sich Bewertung und Kurs weiter in Richtung eines Tech-Unternehmens bewegen.