Frankfurt intern: Elumeo - Potenzieller Pleitekandidat im Plan

von Peer Leugermann, Euro am Sonntag

Die Zweifel der Börse haben einen einfachen Grund: Dem Teleshopping- und Onlinejuwelier misslang die für 2018 geplante Rückkehr in die schwarzen Zahlen, obwohl der Umsatz ab 2017 bis zum ersten Quartal 2018 stetig wuchs.

Elumeo hatte zusammen mit der thailändischen Familie Jamratkittiwan eine Manufaktur in Thailand aufgebaut. Die Kapazitäten wurden jedoch zu stark erweitert, die Produktion wurde unrentabel. Zusätzlich belasteten Währungsschwankungen, der Ausstieg aus Großbritannien und ein Machtkampf zwischen Boyé und den Jamratkittiwans das Geschäft. Boyé, der 26,6 Prozent der Aktien hält, wollte in Thailand sparen. Die Jamratkittiwans, die 26,2 Prozent an Elumeo besitzen, nicht.

Die Thailänder wollten Boyé daher als Chef abwählen, scheiterten aber mit dem Versuch. Erst danach konnte Boyé zusammen mit dem dafür engagierten Restrukturierungsexperten Ingo Stober seinen Sanierungsplan verfolgen. Die eigene Manufaktur wurde geschlossen, es wird bei Auftragsfertigern produziert und der Umsatzanteil dieser günstiger eingekauften Produkte stetig erhöht. So soll die Rohertragsmarge von zuletzt 35 auf 60 Prozent steigen.

"Seit Start der Maßnahmen vergangenen November laufen wir voll im Plan", sagt Boyé, der nun 2019 die schwarzen Zahlen erreichen will. Den Bankrott einzupreisen scheint übertrieben, doch damit die Börse wieder Vertrauen fasst, muss Boyé mehr als nur ein Erfolgsquartal liefern. Die Aktie gehört damit zwar noch nicht ins Depot aber durchaus auf die Watchlist.






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