Frankfurt intern: Daldrup & Söhne-Aktie - Turnaround geschafft

von Peer Leugermann, Euro am Sonntag

In der Schweiz führt der Bohrspezialist Erkundungen für ein Tiefenlager durch, in Deutschland wird in der Schachtanlage Asse II gebohrt. Laut dem Bohrtechniker und Geothermie-Experten entsteht mit der hiesigen Endlagersuche "ein neues Marktsegment". Bis 2031 soll eine neue Endlagerstätte gefunden sein, während Branchenkenner die Kosten einer Testbohrung auf eine bis sieben Millionen Euro schätzen.

Laut der Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) erfüllen 90 Teilgebiete die grundsätzlichen geologischen Anforderungen und werden nun näher untersucht. Dass Daldrup & Söhne dabei zum Zug kommt, scheint nicht unrealistisch. Kosteten die Erkundungen im Schnitt 3,5 Millionen Euro, stünde das Unternehmen vor einem Marktvolumen von 315 Millionen Euro.

Zum Vergleich: 2020 wird eine Gesamtleistung von mindestens 40 Millionen Euro erwartet. Vor Bodentests wird das BGE die Teilgebiete jedoch anhand vorliegender Daten, wie der Bevölkerungsdichte, reduzieren. Nach frühestens drei Jahren soll so eine Liste von Standortregionen stehen, in denen dann auch gebohrt wird. Noch lässt das neue Marktsegment also auf sich warten. Eventuell nötige Abschreibungen auf Nachrangdarlehen sind ein weiteres Risiko.

Allerdings ist der Turnaround geschafft. Nach zwei bis vier Prozent in diesem Jahr soll die Gewinnspanne aus dem operativen Geschäft mittelfristig deutlich steigen. Aufträge aus der Geothermie sichern zudem die Auslastung bis weit ins Jahr 2021 hinein ab. Auch wenn es Geduld braucht, nebenwertaffine Anleger lagern die Aktie bei Anzeichen besserer Margen in ihrem Depot.