Frankfurt intern: Creditshelf - Hoffnung auf Profite mit Krediten

von Peer Leugermann, Euro am Sonntag

Mittelfristig will der Börsenneuling 500 Millionen Euro an unbesicherten Krediten an Mittelständler vermitteln. Im Fokus: Firmen mittlerer Bonität mit bis zu 100 Millionen Euro Umsatz. Creditshelf sammelt und prüft die Kreditanfragen. Dann bieten Investoren, meist im Rahmen einer Auktion auf ausgewählte Kreditprojekte. Die günstigsten Zinsgebote erhalten den ­Zuschlag.

Zuletzt lagen die Zinssätze im Schnitt bei neun Prozent, die Laufzeiten bei 18 Monaten. Eine derartige Anlage ist laut den Frankfurtern bisher nur Banken möglich. Jüngst gewann das Fintech ein deutsches Börsenunternehmen als weiteren Investor, der Kredite für 20 Millionen Euro kaufen will. Creditshelf selbst erhält für seine Leistung eine Servicegebühr von beiden Seiten.

Im ersten Halbjahr stieg das Kreditvolumen um 86 Prozent auf 15,4 Millionen Euro. Mitgründer und Firmenchef Tim Thabe sieht das Start-up voll auf Kurs: "Wir beobachten eine Evolution. Alles wird größer. Die Unternehmen, die Kredite anfragen, das durchschnittlich angefragte Kreditvolumen genauso wie die Laufzeiten."

Im Schnitt wurden im ersten Halbjahr 530.000 Euro ausge­liehen. Bezogen auf die Gesamtsumme erhielten also 29 Firmen Kredit - bei knapp 600 Anfragen. Auch wenn das Kreditvolumen rapide wächst, weist die niedrige Konvertierungsrate darauf hin, dass im Niedrigzinsumfeld jede Bank heftig um Finanzierungskunden buhlt. Aktuell machen Anleger daher bei dem noch defizitären Fintech keinen Haken hinter die Kauforder.





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