Frankfurt intern: Bet-at-home - Wette auf Erholung wagen

von Peer Leugermann, Euro am Sonntag
In den vergangenen drei Monaten stieg die SDAX-Aktie von rund 110 in der Spitze auf über 150 Euro und rutschte im Anschluss wieder auf Notierungen um die 100 Euro ab. Allerdings hatten die Österreicher mit ihrer hohen Gewinnausschüttung zuvor auch zahlreiche Dividendenjäger angezogen. Andere Nebenwerte an der Börse hatten zudem ebenfalls korrigiert.

Obendrein sperrt Polen gegen EU-Recht ausländische Wettanbieter. Das Risiko hatte Bet-at-home in der jüngst bestätigten Prognose jedoch bereits berücksichtigt. Fundamental aber hat sich wenig geändert. Glücksspiele - besonders im Internet - wachsen, obwohl erst ein Fünftel aller Wetten online abgegeben wird. Weiteres Potenzial sieht Finanzchef Michael Quatember im hiesigen Markt. Bet-at-home wickelt in Österreich genauso viel Wettvolumen ab wie hierzulande, nur hat Deutschland fast zehnmal mehr Einwohner.

Die Sorgen, dass härterer Wettbewerb mehr Marketing nötig mache, teilt Quatember daher nicht. Werbung ist der größte Kostenblock der Linzer und soll sich stabil bei rund 30 Prozent des Umsatzes einpendeln. Skalierungspotenzial sieht der Finanzchef dafür bei den Personalkosten. Diese sollen deutlich unterproportional zulegen. Gleichzeitig generiert das Geschäft einen zuverlässig hohen freien Cashflow.

Das anwachsende Cashpolster werten Firmenkenner als Indiz, dass es nach 2016 auch in Zukunft weitere Sonderausschüttungen geben wird. Der Kursrückgang bietet Anlegern die Chance, in einen wachsenden Markt und ein profitables Unternehmen zu investieren.