Frankfurt intern: Accentro Real Estate - bergab trotz Gewinnplus

von Lars Winter, Euro am Sonntag

Die Aktie von Accentro Real Estate ist auf Jahressicht um gut ein Viertel gefallen. Dabei läuft es operativ richtig gut bei den Berlinern. Die Neunmonatszahlen, die der Wohnungsprivatisierer vor Kurzem vorlegte, konnten sich sehen lassen. Der Umsatz wuchs um 92 Prozent auf 125 Millionen Euro. Das Ebit versechsfachte sich auf 31 Millionen Euro.

Auch die Gesamtjahresprognose für deutliches Umsatz- und Gewinnwachstum wurde bestätigt. 2021 soll der Umsatz um bis zu 60 Prozent auf 170 bis 200 Millionen Euro und das Ebit um bis zu 44 Prozent auf 45 bis 50 Millionen Euro steigen. Jüngst wurde außerdem eine lukrative neue strategische Kooperation mit dem führenden deutschen Wohnimmobilienportal Immoscout24 vermeldet. Es geht um eine umfassende Vermarktungspartnerschaft für Investoren und Bauträger vor allem für Neubauprojekte. Durch den Deal mit Immoscout24 dürfte besonders das Neugeschäftsvolumen von Accentro signifikant vorangetrieben werden, schätzen Analysten von SRC Research und halten so ein zusätzliches Geschäftsvolumen von 600 bis 900 Millionen Euro in den kommenden zwei Jahren für realistisch.

Dass die Aktie seit Monaten schwächelt, liegt wohl vor allem daran, dass sie von Börsianern in Sippenhaft genommen wurde. Der Shortseller Fraser Perring wirft unter anderem dem Accentro-Aktionär Adler Real Estate Bilanzmanipulation vor und brachte so dessen Aktie stark unter Druck. Analysten sind indes sehr positiv für Accentro gestimmt. Warburg, SMC und SRC Research sowie die Quirin Bank bekräftigten jüngst allesamt ihre Kaufempfehlungen mit Kurszielen von zwölf und über 14 Euro. Spekulative Turnaround-Wette für Anleger mit Mut.