Euro am Sonntag-Einschätzung

SAP: Das ist der Top-DAX-Wert!

11.10.16 15:00 Uhr

SAP: Das ist der Top-DAX-Wert! | finanzen.net

Der Softwarekonzern ist zum wertvollsten deutschen Unternehmen aufgestiegen. Möglich macht das der Siegeszug der Digitalisierung.

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von Sven Parplies, Euro am Sonntag

Hana ist die neue Heldin. Auch wenn sich ihr Charme den meisten Menschen nicht auf den ersten Blick offenbart. Hana ist ein Computerprogramm - und eins der wichtigsten Zukunftsprojekte von SAP. Auch dank Hana ist der Wall­dorfer Softwarekonzern zum wertvollsten deutschen Unternehmen aufgestiegen. Die Marktkapitalisierung kletterte in diesem Sommer erstmals auf mehr als 100 Milliarden Euro. Damit ist SAP mehr wert als Industrietitanen wie Siemens, Bayer, BASF oder Daimler.



Groß geworden ist SAP - der Name steht für Systemanalyse und Programm­entwicklung - als Entwickler von Unternehmenssoftware. Mit den Produkten von SAP können Firmen Buchhaltung, Lohnabrechnung und viele andere Prozesse schnell und einfach über den Computer steuern. Anfang der 70er-Jahre war das eine Revolution. Der Siegeszug der Digitalisierung treibt das Geschäft noch immer an. Weil die Wirtschaft mit der Globalisierung immer komplexer wird, steigt die Nachfrage nach leistungsstarken Datensystemen. Mehr als 320.000 Kunden aus der privaten Wirtschaft und der öffentlichen Verwaltung setzen laut SAP inzwischen auf Anwendungen und Dienstleistungen des neuen DAX-Riesen.

Allein über die vergangenen zehn Jahre hat SAP den Umsatz von 8,5 auf 20,7 Milliarden Euro gesteigert. Die absolute Höhe ist im Vergleich zu In­dustriekonzernen bescheiden. Daimler setzte im vergangenen Jahr fast 150 Milliarden um. Software ist aber ein sehr profitables Geschäft. Bei SAP blieben im ersten Halbjahr 24 Prozent des Umsatzes als Betriebsergebnis hängen, bei Daimler weniger als zehn Prozent.


Geschäftstreiber sind Innovationen wie Hana. Bei dieser Produktplattform werden Daten nicht mehr auf einer Festplatte gespeichert, sondern direkt im Arbeitsspeicher. Das beschleunigt das Tempo - in einigen Fällen um das Tausendfache. Unternehmen können also schneller mehr Daten verwerten und sogar in Echtzeit alle wichtigen Daten einsehen. Das ist ein wertvoller Vorteil. Etwa für ein Modeunternehmen, das schnell erkennt, welche Produkte sich gut verkaufen, und entsprechend Nachschub in die Läden bringen kann.

Für die neuste Version, S/4 Hana, hatte SAP zur Jahresmitte mehr als 3.700  Kunden gewonnen, über 500 davon im vergangenen Quartal. 40 Prozent der Neuabschlüsse sind Kunden, die bislang noch keine Geschäfte mit SAP gemacht haben. Nach Einschätzung der Analysten von Berenberg zeigt diese Dynamik, dass die neueste Hana-Version auch für viele kleine Unternehmen attraktiv ist, für deren Bedürfnisse frühere SAP-Produkte zu komplex waren. Aber auch bei den Großen kommt Hana gut an: Gerade hat SAP eine Kooperation mit Bosch bekannt gegeben.

Himmlische Geschäfte

Das zweite große Thema ist die digitale Wolke - Cloud. Programme werden auf riesige externe Server ausgelagert. Das hat für den Kunden den Vorteil, dass er auf eigene Rechenzentren verzichten und stets auf die neueste Programmversion zugreifen kann.


Für Softwarekonzerne wie SAP ändert sich durch die Cloud der Zahlungsstrom: Während ein Kunde früher beim Kauf der Software sofort eine große Summe bezahlt hat, wird jetzt jeden Monat Miete abgebucht. Die Einnahmen für SAP fließen also über längere Zeiträume. Zugleich sind die Investitionen in die neue Technologie noch immer hoch. Das drückt die Marge im Cloud-Geschäft. Langfristig aber sollte sich die Wolke auch für SAP bezahlt machen.

Je mehr Kunden sich der Cloud anschließen, desto besser ist sie ausgelastet. Das steigert die Rentabilität. Einen weiteren Hebel bringt die Zeit: Wenn ein Kunde einen Mietvertrag abschließt, fallen für SAP Vertriebskosten an. Die Verlängerung des Vertrags nach einigen Jahren ist dann für SAP günstiger.

Noch stecken die Walldorfer in einer Übergangsphase. Das klassische Software- und Lizenzgeschäft steuerte im ersten Halbjahr rund zwei Drittel zum Gesamtumsatz von SAP bei. Allerdings wuchs diese Sparte nur um zwei Prozent. Komplett anders sind die Verhältnisse im Cloud-Geschäft. Mit 14 Prozent Umsatzanteil ist die Sparte klein, wuchs aber um mehr 30 Prozent - und dürfte dieses Tempo noch eine Weile durchhalten.

Investor-Info

SAP
Weiterhin aussichtsreich

Der Softwarekonzern gehört zu den Top­werten im DAX in diesem Jahr. Börsianer setzen darauf, dass das Lizenzgeschäft weiter moderat zulegt und die Cloud deutlich stärkere Zuwachsraten liefert. Zugleich ist SAP ein verlässlicher Dividendenzahler, auch wenn die Dividendenrendite niedrig ist. Das Kurs-­Gewinn-Verhältnis der Aktie liegt um knapp 20 Prozent über dem Schnitt der vergangenen zehn Jahre. Der Aufschlag ist dank des starken Cloud-Geschäfts aber gerechtfertigt.

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Bildquellen: SAP AG, Gil C / Shutterstock.com

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