Euro am Sonntag-Einschätzung

MTU Aero Engines: Damit treiben Sie Ihr Depot an!

20.01.17 12:00 Uhr

MTU Aero Engines: Damit treiben Sie Ihr Depot an! | finanzen.net

Mit US-Partner Pratt & Whitney fährt der Münchner Turbinen-Entwickler die Produktion in einem Vorzeigeprojekt hoch und muss ab 2018 weniger investieren. Gut für Aktionäre.

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von Klaus Schachinger, Euro am Sonntag

Geschafft: Das vom bayerischen Turbinenspezialisten MTU Aero Engines zusammen mit dem amerikanischen Triebwerkshersteller Pratt & Whitney (P & W) entwickelte Aggregat meisterte alle Tests souverän. Die mehrjährige und Milliarden Euro teure Entwicklungsphase des Flugzeugantriebs wird im laufenden Jahr abgeschlossen.



Wegen der hohen Risiken können Projekte wie der Getriebefan (GTF), so heißt das Aggregat aufgrund seiner neuen Technologie, längst nicht mehr von einem Konzern allein geschultert werden. MTU hat die Niederdruckturbine - Kernbestandteil des Triebwerks - neben weiteren Komponenten entwickelt. Am Projekt GTF halten die Bayern 18 Prozent der Anteile. Das Triebwerk soll in den kommenden Jahren einen kräftigen Schub in die Ergebnisse des MDAX-Konzerns bringen.

Die Münchner beherrschen nach eigenen Angaben weltweit als Einzige die Technologie dieser speziellen Turbine. Gleichzeitig ist der Konzern in der zivilen Luftfahrtbranche weltweit der größte herstellerunabhängige Instandhalter. Somit profitiert MTU in der kapitalintensiven Branche, in der es nur noch wenige Anbieter gibt, langfristig nicht nur von seinem technologischen Potenzial, sondern auch von einem lukrativen Servicegeschäft.

Leise und sparsam

Für den Getriebefan läuft es gut, schließlich braucht das neue Triebwerk 18 Prozent weniger Kerosin, ist halb so laut wie vergleichbare Aggregate und bläst weniger Schadstoffe in die Luft. Mit 8400 Stück sind die Auftragsbücher laut MTU-Partner P & W, einer Tochter des US-Industriekonzerns United Technologies, gut gefüllt. Rund 150 Triebwerke wurden bereits im vergangenen Jahr ausgeliefert. Nach und nach wird die Auslieferung auf 350 bis 400 Einheiten pro Jahr hochgefahren.


Der technologische Unterschied zu anderen Triebwerken ist das Getriebe hinter den mächtigen Schaufeln, dem Fan. Es stellt sicher, dass Fan und Turbine parallel in optimalen Bereichen laufen. Während sich die Schaufeln relativ langsam drehen, muss die Turbine sehr hohe Drehzahlen erreichen. Mit den Triebwerken ausgestattet wird unter anderem der Airbus A 320 neo. Nachdem anfängliche Probleme gelöst sind, fährt Airbus die Produktion seines neuen Mittelstreckenjets jetzt schrittweise hoch.

Für Investoren beginnt nun eine interessante Zeit bei MTU. Mit dem Hochlaufen der Produktion der GTF-Triebwerke schließt das Unternehmen die "bisher größte Investitionsphase in der Firmengeschichte bei anhaltend profitablem Wachstum ab", so Chef Reiner Winkler vor Analysten Mitte Dezember. Die Aktie sprang daraufhin deutlich an.


Bedingt durch die Zyklen in ihren Technologieprojekten müssen die Münchner während der nächsten Jahre deutlich weniger investieren. Gewinn und freier Mittelzufluss, aus dem auch die Ausschüttungen für Aktionäre finanziert werden, sollen deshalb laut Firmenchef ab 2018 im Vergleich zum Umsatz "überproportional zulegen".

Am 23. Februar wird MTU die Bilanz für 2016 präsentieren. Hier dürfte Winkler den mittelfristigen Ausblick bestätigen. Demnach sieht der Chef im ertragsstarken Geschäft mit Ersatzteilen und Instandhaltung ab 2018 das höchste Wachstum. Das Segment liefert derzeit rund 35 Prozent des Umsatzes.

Mehr Gewinn, mehr Cashflow

Wesentlicher Grund für den nachhaltigen Umsatzzuwachs der Sparte ist MTUs technologisch junges Portfolio an Triebwerkskomponenten.Zum Beispiel das Triebwerk V2500, das ebenfalls in Kooperation mit P & W gebaut wird. Rund die Hälfte der 6.000 Aggregate, die weltweit im Einsatz sind, haben den ersten großen Kundendienst noch vor sich.

Auf die Bayern entfallen knapp 50 Prozent Weltmarktanteil im Wartungs- und Ersatzteilgeschäft der zivilen Luftfahrt, und sie sind hier die globale Nummer 1. Auch das eigene Portfolio bietet mittelfristig viel Potenzial. Zumal diese Basis kräftig ausgebaut wird. Die Werke des MDAX-Konzerns lieferten im Jahr 2015 rund 2000 Triebwerke und Module aus. Diese Anzahl will Winkler bis 2020 verdoppeln.

Investor-Info

MTU Aero Engines
Es brummt

Triebwerkskomponenten bringen mehr als die Hälfte der 4,7 Milliarden Euro Umsatz, den Analysten für 2016 erwarten. MTU-Komponenten werden in 30 Prozent aller Jets verbaut. Wartung und Ersatzteile spielen 35 Prozent des Umsatzes ein. Elf Prozent liefert das Militärgeschäft. Ab 2018 werden überdurchschnittliche Zuwächse bei Gewinn und Cashflow erwartet. Der Aktienkurs hat jüngst neue Allzeithochs erreicht, ein starkes Kaufsignal. Aussichtsreich.

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Bildquellen: MTU Aero Engines, Andi Pirchmoser/MTU Aero Engines AG

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DatumRatingAnalyst
18.12.2024MTU Aero Engines BuyJefferies & Company Inc.
18.12.2024MTU Aero Engines BuyGoldman Sachs Group Inc.
17.12.2024MTU Aero Engines HoldDeutsche Bank AG
12.12.2024MTU Aero Engines OverweightJP Morgan Chase & Co.
11.12.2024MTU Aero Engines BuyJefferies & Company Inc.
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18.12.2024MTU Aero Engines BuyJefferies & Company Inc.
18.12.2024MTU Aero Engines BuyGoldman Sachs Group Inc.
12.12.2024MTU Aero Engines OverweightJP Morgan Chase & Co.
11.12.2024MTU Aero Engines BuyJefferies & Company Inc.
05.12.2024MTU Aero Engines BuyJoh. Berenberg, Gossler & Co. KG (Berenberg Bank)
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17.12.2024MTU Aero Engines HoldDeutsche Bank AG
02.12.2024MTU Aero Engines HoldWarburg Research
02.12.2024MTU Aero Engines HoldDeutsche Bank AG
26.11.2024MTU Aero Engines Equal WeightBarclays Capital
05.11.2024MTU Aero Engines Equal WeightBarclays Capital
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05.12.2024MTU Aero Engines SellHauck Aufhäuser Lampe Privatbank AG
25.10.2024MTU Aero Engines SellHauck Aufhäuser Lampe Privatbank AG
16.10.2024MTU Aero Engines SellHauck Aufhäuser Lampe Privatbank AG
15.02.2023MTU Aero Engines SellHauck & Aufhäuser Privatbankiers KGaA
19.01.2022MTU Aero Engines UnderweightMorgan Stanley

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