Euro am Sonntag-Einschätzung

LVMH: Teure Yachten & Taschen - und die Aktie kostet nicht die Welt

13.09.16 21:40 Uhr

LVMH: Teure Yachten & Taschen - und die Aktie kostet nicht die Welt | finanzen.net

Der größte Luxusgüter-Konzern der Welt litt lange Zeit unter der Kaufzurückhaltung der Kunden. Doch inzwischen mehren sich die Zeichen, dass es wieder aufwärts geht.

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von Florian Westermann, Euro am Sonntag

Eine Louis-Vuitton-Handtasche für 5.000 Euro, eine Chaumet-Diamanthalskette für 30.000 Euro oder eine Superyacht für 70  Millionen Euro - für die Kunden von LVMH, dem größten Luxusgüterkonzern der Welt, gibt es nach oben keine Grenze. Das galt auch lange für das Wachstum der Franzosen. Inzwischen muss LVMH-Chef Bernard Arnault aber bescheidener planen.



Im ersten Halbjahr erzielte der 70-Marken-Konzern mit über 17 Milliarden Euro zwar einen Umsatzrekord, doch das Umsatzwachstum war mit drei Prozent recht bescheiden. Ausgerechnet die wichtige Mode-und-Leder-Sparte, die ein Drittel zum Gesamtumsatz beiträgt, schwächelt.

Der Schein trügt

Im vergangenen Jahr setzte die Luxusgüterbranche laut der Unternehmensberatung Bain & Company weltweit 253 Milliarden Euro um - ein Plus von 13 Prozent. Währungseffekte herausgerechnet, lag das Wachstum allerdings lediglich bei einem mageren Prozent. Gründe dafür waren das verhaltene Weihnachtsgeschäft in den USA, die Krise im Nahen Osten und die wirtschaftliche Abkühlung in China. Der schwache Trend setzte sich bis weit in das laufende Jahr fort. Inzwischen sprechen Experten aber von einer Belebung.

Vor allem in China, dem mit Abstand wichtigsten Markt für Luxusgüter wie edle Uhren, teuren Champagner und exklusive Lederwaren, geht es wieder aufwärts. "Die Nachfrage nach Luxusgütern dürfte weiter steigen, auch weil die wachsende Mittelschicht in den Schwellenländern ihre Konsumbedürfnisse befriedigen will", sagt Scilla Huang Sun, Managerin des Julius Bär Luxury Brands Fund. Bis 2020 wird der Luxusgütermarkt auf 280 bis 295 Milliarden Euro wachsen, schätzt Bain & Company.


Für LVMH-Boss Arnault brechen also bessere Zeiten an, zumal sich der laut "Forbes" mit einem Vermögen von 36 Milliarden Dollar zweitreichste Mann Frankreichs verstärkt der Mittelschicht zuwendet. Seit Anfang September verkauft die für ihre braunen Luxushandtaschen bekannte LVMH-Tochter Louis Vuitton auch sieben edle Düfte. 200 Euro kostet ein Fläschchen.

Billig ist das zwar nicht. Für Arnault, der die Geschicke des Konzerns seit fast 30 Jahren lenkt, ist es aber das größtmögliche Zugeständnis, um ohne weitere Verwässerung der Marke neue Kundenschichten zu erschließen. Denn nach dem aggressiven Expansionskurs der vergangenen Jahre hat Louis Vuitton etwas an Exklusivität verloren. Mit dem Duftwasser will Arnault neue Kunden in die Geschäfte locken und den Umsatz ankurbeln.

Zurück zur Exklusivität

Rund 15 Milliarden Euro ist der weltweite Parfümmarkt schwer - und anders als Luxushandtaschen oder teure Uhren werden edle Parfüms auch in wirtschaftlich eher schwierigen Zeiten gekauft. Schätzungen zufolge wird Louis Vuitton mit der neuen Duftlinie im ersten Jahr bis zu 80 Millionen Euro umsetzen.


Die Parfüms sind aber nur ein Baustein in Arnaults Zukunftsstrategie. Mit streng limitierten Sondereditionen zu exorbitanten Preisen will der 67-Jährige seiner Klientel die Marke Louis Vuitton wieder schmackhaft machen. In der Welt der Berühmten und Reichen, in der Geld keine Rolle spielt, dürfte das klappen.

Investor-Info

LVMH
Auf Wachstumskurs

Im laufenden Jahr rechnen Analysten mit einem Umsatzanstieg um vier Prozent auf 37 Milliarden Euro. Der Nettogewinn dürfte auf vier Milliarden Euro klettern - ein Zuwachs von zwölf Prozent. Auch in den kommenden Jahren soll dieser Trend intakt bleiben. 2017 dürfte LVMH bereits 39 Milliarden Euro umsetzen und netto 4,3 Milliarden Euro verdienen. Die Franzosen sind bestens positioniert, um vom Aufschwung in der Luxusbranche zu profitieren. Die Aktie ist aussichtsreich.

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Bildquellen: TungCheung / Shutterstock.com, LVMH

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