Hier stimmt was nicht! Deutsche Euroshop - Aktien lieber zurückkaufen

von Jörg Lang, Euro am Sonntag

Das gilt insbesondere dann, wenn es gelingt, die eigenen Anteilscheine deutlich unter dem inneren Wert der Gesellschaft zu kaufen. Vielleicht macht sich auch Alexander Otto, der zu der Familie des gleichnamigen Versandhändlers aus Hamburg zu zählen ist, diese Überlegung zu eigen.

Otto ist mit einem Anteil von 17,5 Prozent größter Aktionär von Deutsche Euroshop, einem Immobilienkonzern, der sich auf Shoppingcenter spezialisiert hat. Weil Anleger skeptisch über die Entwicklung sind, notieren die Kurse weit unter dem Nettowert der Liegenschaften.

Das Unternehmen lässt regelmäßig den Wert seiner Liegenschaften ermitteln. Zum Jahresabschluss betrug der Nettovermögenswert 2,66 Milliarden Euro, umgerechnet 43,19 Euro pro Aktie, fast 40 Prozent mehr als der aktuelle Kurs. Deutsche Euroshop will an der Hauptversammlung am 28. Juni eine Dividende von 1,45 Euro pro Aktie beschließen. Besser wäre es, wenn die für die Dividende nötigen 86 Millionen Euro aufgewendet würden, Aktien zu kaufen und sie einzustampfen.

Dann würde sich die Anzahl der Aktien um 2,7 Millionen reduzieren, der Nettovermögenswert pro Aktie auf über 45 Euro steigen. 1,45 Euro nicht gezahlte Dividende erzeugt zwei Euro mehr Immobilienvermögen pro Aktie. Wenn der Abstand zwischen Kurs und errechnetem inneren Wert wie in diesem Fall so hoch ist, wären sogar radikalere Methoden angebracht.

Würde Deutsche Euroshop die Verschuldungsquote, wie nicht unüblich in der Branche, auf 50 Prozent des Immobilienwerts steigern, könnten mit den Mitteln zu aktuellen Kursen rund 20 Millionen ­Aktien zurückgekauft werden. Die Aktienzahl schrumpft dann auf 41,8 Millionen, der Immobilienwert pro Aktie würde auf über 60 Euro ansteigen, das Doppelte des aktuellen Kurses.

Unser Kolumnist Jörg Lang beschäftigt sich seit 1988 mit dem Thema Aktien.




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