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Softbank: Eine Vision wird wahr!

18.01.17 03:00 Uhr

Softbank: Eine Vision wird wahr! | finanzen.net
Masayoshi Son

Der Chef des japanischen Telekom- und Beteiligungs-Konzerns, Masayoshi Son, hat für seinen Vision-Fonds weltweit 100 Milliarden Dollar eingesammelt. Softbank-Aktionäre profitieren.

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von Klaus Schachinger, Euro am Sonntag

Schnell reagieren, Spektakuläres wagen - dieses Motto zeichnet Masayoshi Son aus. Zu Hause in Japan hat der 59-Jährige seine 1981 gegründete Firma Softbank zum drittgrößten japanischen Telekomunternehmen und Beteiligungskonzern geformt. Zum Portfolio gehört auch Amerikas viertgrößter Mobilfunker Sprint - und seit 2016 der britische Mobilfunkchipentwickler ARM.



Die patentgeschützten Baupläne der Firma für Halbleiter mit besonders geringem Stromverbrauch sind die Vorlage für die zentralen Steuerungschips in nahezu allen mobilen Geräten. Für Son, der sich als Technologie-Visionär sieht und ein Faible für Halbleiterfirmen hat, passt ARM perfekt ins Portfolio.

EU-Austritt Großbritanniens hin oder her - einen Monat nach dem Brexit kaufte Japans zweitreichster Bürger ARM in einer aufsehenerregenden Transaktion für 32 Milliarden Dollar. Der Tech-Visionär will die Anzahl der Ingenieure in der britischen Firma verdoppeln. Auch die Sorgen über das Ende Londons als Europas größter Finanzplatz infolge des Brexits kümmern Son nicht. Der Netzwerker weiß, wo institutionelle Anleger gern sind, und wählte Londons noblen Stadtteil Mayfair als Hauptsitz für seinen Beteiligungsfonds Vision.


Mit 100 Milliarden Dollar Volumen ist der Hightech-Fonds ein spektakuläres Projekt. Das Geld sammelte der geschickte Verhandler in allen Regionen der Welt ein. Aufsehenerregend war die Beteiligung Saudi-Arabiens über 45 Milliarden Dollar. Dagegen wirken die jeweils einstelligen Milliardenbeträge von Oracle-Gründer Lawrence Ellison, von Apple und anderen Silicon-Valley-Firmen nahezu bescheiden. Softbank selbst ist bei Vision mit 27 Milliarden Dollar an Bord.

Hochtechnologie im Visier

Die rund 100 Milliarden Dollar sollen während der nächsten fünf Jahre angelegt werden. Angesichts des riesigen Volumens, das in Firmenbeteiligungen fließen soll, erwarten Experten einerseits Investitionen in kleinere Spezialisten für künstliche Intelligenz, Robotik und internetbasierte Finanztechnologien. Das Gros wird indes in börsennotierte Unternehmen investiert werden. Zwölf Jahre lang muss Vision kein Geld auszahlen - eine gute Voraussetzung für langfristiges Denken.

Bei börsennotierten Firmen werde Vision ähnlich wie Finanzinvestoren auf mehr Rendite und höhere Ausschüttungen drängen, sagen Branchenkenner. Leiter des Investmentteams ist der ehemalige Deutsche-Bank-Manager Rajeev Misra, vor der Finanzkrise ein enger Vertrauter von Ex-Deutsche-Bank-Chef Anshu Jain.


Bei Softbanks hoch verschuldetem US-Mobilfunker Sprint organisierte Misra jüngst eine Refinanzierung über Anleihen, die über die Mobilfunklizenzen abgesichert wurden. So konnten die Schuldscheine mit niedriger Verzinsung platziert werden. Sprint sammelte damit günstig drei Milliarden Dollar ein.

Branchenkenner erwarten, dass Sprint-Eigner Softbank erneut versuchen wird, den Mobilfunker mit der Nummer 3 in den USA, T-Mobile US, zu verschmelzen. Banker Misra würde die Transaktion wohl organisieren. Bezeichnend, dass Son bereits versucht, ein günstiges Umfeld für die Fusion zu schaffen. Der Unternehmer sagte dem designierten US-Präsidenten Donald Trump zu, in vier Jahren 50 Milliarden Dollar in US-Firmen zu investieren um 50.000 Arbeitsplätze zu schaffen. Die erste Milliarde bekommt One Web, ein Start-up, das ein Netz aus Satelliten für den Webanschluss abgelegener Regionen aufbaut.

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Bildquellen: TORU YAMANAKA/AFP/Getty Images, Tomohiro Ohsumi/Getty Images

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