DEAG: Großer Auftritt in Berlin

von Georg Pröbstl, Euro am Sonntag

Die erste Hürde ist gefallen. Nachdem Deag Deutsche Entertainment AG in den vergangenen zwei Jahren mehrmals am Widerstand bei 3,30 Euro gescheitert war, konnte der Titel die Marke nun klar nehmen. Auslöser für den Sprung nach oben vor einer ­Woche waren die Neunmonatszahlen. Der Konzern, der auf Veranstaltungen wie Rock-, Pop-, Klassik- und Jazzkonzerte spezialisiert ist, konnte in den drei Quartalen den Turnaround mit starken Daten untermauern.

Musste der Entertainmentkonzern drei Jahre in Folge ­wegen flauer Geschäfte herbe Verluste hinnehmen, so kam es schon im ersten Halbjahr zu einem Schub. Die positive Entwicklung bei Veranstaltungen brachte in den sechs Monaten ein Umsatzplus um 34,2 Prozent auf 118 Millionen Euro und eine Verzehnfachung beim operativen Ergebnis auf 2,8 Millionen Euro. Auch das dritte Quartal lief gut. Zwar ist diese Dreimonatsperiode saisontypisch die schwächste für Deag, allerdings stiegen die Umsätze um zwei Drittel. Die Berliner schrieben zum ersten Mal seit 2012 von Juli bis September ein positives Ergebnis.

Für das Gesamtjahr kündigt Firmenchef Peter Schwenkow einen Umsatz über 200 Millionen Euro und ein operatives Ergebnis von zumindest zehn Millionen Euro an. Der Manager spricht von einem "ausgezeichnet gefüllten" Veranstaltungs­kalender. Im nächsten Jahr ist dann wohl mit weiteren Steigerungen zu rechnen.

Gut informierte Kreise gehen davon aus, dass der Deag in den nächsten Jahren etwa 20 Millionen Euro aus Gewinnbeteiligungen von Grundstücksverwertungen zufließen. Mittelfristig hat die Aktie das Zeug zum Verdoppler, kurzfristig könnte jetzt auch die zweite Hürde bei vier Euro fallen. Dann könnte die Aktie aus der Trading-Range nach oben ausbrechen.

Schafft Deag jetzt den Ausbruch aus der Trading-Range, dann könnten ganz schnell wieder Kurse um fünf Euro drin sein.

ISIN: DE 000 A0Z 23G 6
Gew./Aktie 2020e: 0,30 €
KGV 2020/Dividende: 9,9/-
EK * je Aktie/KBV: 0,67 €/5,2
EK *-Quote: 12,6 %
Kurs/Ziel/Stopp: 3,45/5,50/2,30 €

* Eigenkapital, eigene Schätzungen






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