thyssenkrupp: Heißer Deal für thyssenkrupp-Aktionäre
Bis Ende September will der Vorstand von thyssenkrupp die Trennung des Essener Konzerns vom Stahlgeschäft unter Dach und Fach bringen. Für Anleger könnte damit eine neue Ära starten.
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von Stephan Bauer, Euro am Sonntag
Vor fast sechseinhalb Jahren trat Heinrich Hiesinger als Chef an. thyssenkrupp stand vor dem finanziellen Ruin. Seine Vorgänger hatten in einer Art neuem Gründerrausch große Stahlwerke in Amerika errichtet und letztlich zwölf Milliarden Euro verbrannt. Mühsam, mit vielen Verkäufen und zäher Sanierungsarbeit gelang Hiesinger die Stabilisierung. Die Eigenkapitalquote liegt noch immer bei bloß sieben Prozent. 2017 schreiben die Essener wegen Abschreibungen durch den Verkauf des Stahlwerks in Brasilien wohl erneut ein Minus. Eine große Krise - und thyssenkrupp wäre womöglich Geschichte.
Ohne den Blick auf das Potenzial hätte Hiesinger zwischendurch womöglich die Lust verloren: der Anlagenbau, das Aufzug- oder das Komponentengeschäft laufen stabiler als der Stahl. Und sie bringen höhere Margen. Was man aus thyssenkrupp machen könnte, flössen die jährlich 400 bis 500 Millionen Euro, die für Stahlinvestitionen draufgehen, hier hinein?
Gut möglich, dass Hiesinger und die Aktionäre von thyssenkrupp das bald herausfinden. Offenbar stehen die Essener kurz vor dem Abschied von ihrem über 200 Jahre alten Kerngeschäft. Verhandlungen über einen Zusammenschluss mit der europäischen Stahlsparte des indischen Tata-Konzerns laufen seit Längerem. Bis Ende September will Hiesinger laut "Handelsblatt" eine Lösung haben. Eine Verschmelzung von Tata mit einer Minderheit von thyssenkrupp ist demnach Hiesingers Wunschlösung.
Sie hätte den Vorteil, dass die Essener das schwankungsintensive Geschäft nur noch zum Anteilssatz bilanzieren müssten - ein großes Plus im Falle von Verlusten. Stahl gibt es, auch wegen der Importe aus China, noch zu viel in Europa. Und mit Tata könnte man pro Jahr etwa eine halbe Milliarde Euro sparen, so der Plan.
Hürden überwinden
Noch ist das Geschäft nicht durch, das den entscheidenden Schritt zur strategischen Neuausrichtung bringen könnte. Es stehen wohl Jobs auf dem Spiel, die Gewerkschaften in Essen wettern. Die Inder müssen riesige Pensionsverpflichtungen in Großbritannien in den Griff bekommen. Hier wird Hiesinger kein Risiko eingehen, um die wackelige Bilanz nicht aus dem Lot zu bringen. Eine britische Staatsbürgschaft könnte diesen Knoten aber durchschlagen.
Gelingt der Deal, dürfen Aktionäre auf eine Neubewertung hoffen. Mit 15 Milliarden Euro ist thyssenkrupp bei 40 Milliarden Euro Jahresumsatz an der Börse ein ganzes Stück weniger wert als etwa der Aufzughersteller Schindler, der knapp 20 Milliarden Euro auf die Waage bringt. Die Aufzugsparte der Essener arbeitet ähnlich profitabel wie die Schweizer.
Schindler macht mit rund zehn Milliarden Euro rund ein Drittel mehr Umsatz als thyssenkrupps Elevator-Sparte. Der gesamte Börsenwert des DAX-Konzerns wird somit theoretisch allein durch das Aufzuggeschäft abgedeckt. Den Rest, den Anlagenbau (rund sechs Prozent Marge, 5,7 Milliarden Euro Umsatz), das Komponentengeschäft (rund fünf Prozent Marge, 6,8 Milliarden Euro Umsatz) sowie den profitablen Materialhandel mit knapp zwölf Milliarden Euro Volumen gibt es umsonst. Deal.
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Bildquellen: thyssenkrupp AG
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