Spotify: Dauerbrenner oder One-Hit-Wonder?
Das unkonventionelle Börsendebüt des Musikstreaminganbieters Spotify ist geglückt. Die Schweden beweisen mit ihrem Direktlisting Mut. Warum Investoren dennoch lieber die Finger von der Aktie lassen sollten.
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von Floriana Hofmann, Euro am Sonntag
Daniel Ek ist jetzt einer der reichsten Männer der Welt. Der Gründer des Musikstreaminganbieters Spotify hält knapp neun Prozent der Anteile - und somit rund 2,5 Milliarden US-Dollar. Am vergangenen Dienstag wagte das schwedische Start-up den Sprung auf das Parkett an der Wall Street. Es war hinter Facebook und Alibaba einer der größten Tech-Börsengänge der vergangenen Jahre. Rund 30 Milliarden Dollar Marktkapitalisierung bringt der Streamingdienst auf die Waage.
"Spotify war nie ein normales Unternehmen", kommentierte Chef Ek den ungewöhnlichen Weg an die Börse: via Direktplatzierung - die erste in der Geschichte der New York Stock Exchange (NYSE). Das sparte Spotify viel Zeit und viel Geld. Die Schweden hatten keine Investmentbanken engagiert, es gab weder eine Zeichnungsfrist noch eine Preisspanne oder einen Emissionspreis.
Das gewagte Unterfangen glückte: Der Eröffnungskurs der Aktie lag bei 165,90 Dollar, rund 25 Prozent über dem Referenzpreis, den die NYSE zur Orientierung für die Marktteilnehmer gesetzt hatte. Das schwache Marktumfeld im Techbereich belastete jedoch den Kurs.
Eks Streamingdienst hat weltweit 71 Millionen zahlende Kunden - und wächst kräftig. Bis Jahresende sollen es 92 bis 96 Millionen Premiumnutzer sein. Diese entscheiden selbst, welche Lieder sie wie oft hören wollen. Rund 90 Prozent der Einnahmen stammen aus den Abos. Der Rest kommt aus Werbeeinspielungen bei den kostenlosen Konten. Insgesamt hat Spotify 195 Millionen Abonnenten in 61 Ländern. Laut Finanzdatendienst Bloomberg sind mehr als 70 Prozent der Kunden jünger als 35. Weltweit 1,6 Milliarden Menschen könnten Spotify Premium theoretisch noch nutzen.
Tiefrote Zahlen
Der Musikstreaminganbieter steigerte im vergangenen Jahr den Umsatz um 39 Prozent auf 4,1 Milliarden Euro. 2018 soll sich das Wachstumstempo auf 20 bis 30 Prozent abschwächen, der Umsatz dann bei bis zu 5,3 Milliarden Euro liegen.
Der Haken: Wegen hoher Werbekosten ist das Wachstum teuer. Spotify schreibt seit der Gründung rote Zahlen. 2017 stand ein Minus von 378 Millionen Euro in den Büchern. Im laufenden Jahr soll der Verlust auf 230 bis 330 Millionen Euro eingegrenzt werden. Auch die Kosten für die Inhalte sind hoch. Die Schweden müssen pro abgespieltem Lied Gebühren an Musiklabels wie Sony zahlen.
Spotify wird oft mit dem Videostreamingdienst Netflix verglichen. Das Geschäftsmodell ist zwar ähnlich, doch die Kalifornier produzieren inzwischen viele eigene Inhalte. Das ist bei den Schweden nicht abzusehen. Spotify hat überdies starke Wettbewerber. Hauptkonkurrent ist Apple mit dem Dienst Apple Music. "Wir sind etwa doppelt so groß", beschwichtigt Ek. Doch nicht nur der iPhone-Hersteller, auch die Techriesen Google und Amazon bieten Musikstreaming an.
Was die Schweden von den Mitbewerbern abgrenzt, sind personalisierte Playlists. Die Nutzer bekommen Musikvorschläge, die auf ihren Geschmack abgestimmt sind. Gute Vorschläge sind wichtig, um die Kunden zu halten. Dazu sammeln die Schweden Daten über die Hörgewohnheiten: welche Songs und Genres ein Kunde wie oft hört, bei welchen Liedern wann weitergeklickt wird. Diese Daten werden mit Songs in der Bibliothek und Gewohnheiten ähnlicher Nutzer abgeglichen.
Unterdessen erschließt Spotify weitere Geschäftsfelder: Seit einiger Zeit gibt es Podcasts und Hörbücher. Das alles - Datenauswertung plus Expansion - erinnert an Google. 2004 brachten Sergey Brin und Larry Page die Suchmaschine an die Börse, der Börsengang war ähnlich groß - Google schrieb jedoch bereits Gewinne. Der Kurs stieg in 14 Jahren über 2000 Prozent. Und Spotify? Nur eines ist sicher: Ek hat sein Vermögen bereits gemacht.
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Bildquellen: Gil C / Shutterstock.com
Nachrichten zu Spotify
Analysen zu Spotify
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03.02.2022 | Spotify Neutral | Goldman Sachs Group Inc. | |
06.07.2020 | Spotify overweight | JP Morgan Chase & Co. | |
28.10.2019 | Spotify buy | UBS AG | |
01.08.2019 | Spotify Outperform | RBC Capital Markets | |
31.07.2019 | Spotify Hold | Pivotal Research Group |
Datum | Rating | Analyst | |
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06.07.2020 | Spotify overweight | JP Morgan Chase & Co. | |
28.10.2019 | Spotify buy | UBS AG | |
01.08.2019 | Spotify Outperform | RBC Capital Markets | |
30.04.2019 | Spotify buy | Goldman Sachs Group Inc. | |
29.04.2019 | Spotify Buy | Pivotal Research Group |
Datum | Rating | Analyst | |
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03.02.2022 | Spotify Neutral | Goldman Sachs Group Inc. | |
31.07.2019 | Spotify Hold | Pivotal Research Group | |
21.12.2018 | Spotify Neutral | B. Riley FBR | |
25.07.2018 | Spotify Hold | Pivotal Research Group | |
10.07.2018 | Spotify Perform | Oppenheimer & Co. Inc. |
Datum | Rating | Analyst | |
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