Sony: Das famose Comeback - mit Spielespaß
Der japanische Elektronik-Konzern Sony hat sich neu aufgestellt und überrascht mit starkem Gewinnwachstum. Wo die neuen Stärken und die alten Schwächen des Traditionsunternehmens liegen.
Werte in diesem Artikel
von Sven Parplies, Euro am Sonntag
Die Story ist eher düster. Kratos, ein Krieger aus Sparta, metzelt sich mit seiner Axt durch eine mystische Welt. Unter Videospielern ist die Abenteuerreise des digitalen Muskelprotz Kult: Die neueste Fortsetzung der Serie "God of War" wurde innerhalb von einem Monat mehr als fünf Millionen Mal verkauft.
Kratos’ Schöpfer ist der japanische Elektronikkonzern Sony, der vor allem dank kräftiger Zuwächse seiner Videospielsparte im Frühlingsquartal ein Rekordergebnis erzielte. Der Betriebsgewinn stieg auf umgerechnet 1,5 Milliarden Euro. Damit lag Sony mehr als 30 Prozent über der Konsensschätzung aller Analysten. Die Prognose für das bis März 2019 laufende Geschäftsjahr schraubte der Vorstand nach oben, allerdings nicht ganz so deutlich wie von Börsianern erhofft.
Sony steht am Ende einer langen und oft schmerzhaften Umstrukturierung: Der Traditionskonzern trennte sich von seiner Computersparte und spaltete das Fernseher-Geschäft ab.
In neuer Aufstellung besteht Sony noch immer aus neun verschiedenen Geschäftsbereichen, bietet Investoren inzwischen aber eine klare Wachstumsstory: Die Videospielsparte konnte ihren operativen Gewinn im Quartal nahezu vervierfachen und steuerte fast 40 Prozent des Gesamtergebnisses aller Konzernsparten bei. Ähnlich wie in der Filmindustrie spülen erfolgreiche Videospiele wie "God of War" durch Fortsetzungen über viele Jahre hinweg Geld in die Kasse. Erfreulich für die Unternehmen: Immer häufiger greifen die Kunden direkt über das Internet auf die Spiele zu, dadurch erzielen die Hersteller höhere Margen als beim traditionellen Verkauf über Zwischenhändler.
Konsole trotzt Handy
Die unerwartet guten Ergebnisse der wichtigsten Sparte zeigen zudem, dass Sonys Geschäft mit teuer produzierten Videospielen nicht wie von einigen Börsianern befürchtet unter der wachsenden Konkurrenz durch billige Handyspiele leidet. Durch Abo-Angebote will Sony zudem Videospieler stärker an seine Produktplattform binden.
Die bereits im Jahr 2013 auf den Markt gebrachte Konsole Playstation 4 verkauft sich weiterhin beachtlich gut: Der Konzern kalkuliert mit einem Absatz von 17 Millionen Stück im laufenden Geschäftsjahr, das wäre ein Rückgang von zwei Millionen. Insgesamt hat Sony seit dem Debüt der Konsole mehr als 80 Millionen Stück abgesetzt und somit eine große Kundenbasis für neue Videospiele geschaffen.
Auch das Musikgeschäft hat wieder Wachstumsfantasie. Im vergangenen Quartal stieg der operative Gewinn dort um 28 Prozent. Sony profitiert in diesem Bereich von der wachsenden Popularität der Streamingdienste, die das Geschäft mit physischen CDs und digitalen Downloads verdrängen.
Je häufiger ein Lied bei Spotify oder auch Apple Music aufgerufen wird, desto mehr Geld geht an die Interpreten und den Besitzer der Lizenzrechte. Da viele Kunden Streamingdienste gegen eine Monatsgebühr abonnieren, sind die Einnahmen recht zuverlässig zu kalkulieren. Sony ist nebenbei selbst an Spotify beteiligt, hat beim Börsengang des Streamingdienstes einen Teil seiner Aktien verkauft und dadurch einen Extragewinn erzielt.
Noch immer gibt es im Konglomerat des Riesenkonzerns Baustellen. Zwei Geschäftsbereiche erwirtschafteten im Quartal einen Verlust: Mit seiner Handysparte liegt Sony im Markt abgeschlagen hinter den populären Samsung und Apple. Eine schnelle Wende ist dort nicht in Sicht. Auch das Filmgeschäft schreibt rote Zahlen.
Einige Börsianer spekulieren, dass die Umbauarbeiten innerhalb des Konzerns noch nicht beendet sind. So könnte Sonys Filmsparte das Interesse der amerikanischen Medienkonzerne Disney oder auch Comcast wecken.
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Bildquellen: Sony Corporation, Tupungato / Shutterstock.com
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26.01.2009 | Sony meiden | Frankfurter Tagesdienst | |
16.12.2008 | Sony Downgrade | Credit Suisse Group | |
15.12.2008 | Sony meiden | Euro am Sonntag |
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