Siemens: Neuer Rekord beim Auftragsbestand
In der Energietechnik tut sich der Industriekonzern Siemens weiter schwer, die Bahntechnik und die Industrieautomatisierung laufen gut. Chef Joe Kaeser bereitet der Blick auf die Weltkonjunktur Sorgen.
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von Stephan Bauer, Euro am Sonntag
Für Begeisterung sorgten die Quartalszahlen von Siemens nicht gerade. Der Kurs der Aktie fiel - was den Anteilseignern auf der Hauptversammlung des Industriekonzerns ziemlich bekannt vorkam. "Die Gesamtrendite beträgt seit der letzten Hauptversammlung minus 16 Prozent", monierte etwa Christoph Niesel, Fondsmanager bei Union Investment, beim Aktionärstreffen in der Münchner Olympiahalle.
Bei den Eckdaten für das Quartal von Oktober bis Dezember sprach Joe Kaeser zu Recht von einem "gemischten Bild". Der Umsatz legte nur leicht auf 20,1 Milliarden Euro zu und lag unter den Erwartungen. Das operative Ergebnis der Industriegeschäfte sank um sechs Prozent zum Vorjahr auf knapp 2,1 Milliarden Euro. Die beste Nachricht: Dank Großaufträgen etwa in der Bahntechnik stieg der Ordereingang um zwölf Prozent auf 25,2 Milliarden Euro.
Kaeser sorgt sich vor dem Hintergrund des Handelskonflikts zwischen den USA und China um geopolitische Unsicherheiten, die "Einfluss auf das Investitionsverhalten der Kunden nehmen" könnten. Der Chef baut vor, will den Konzern mit der "Vision 2020+" ab April flexibler aufstellen. Die Bereiche, vor allem die drei "strategischen Unternehmen" - die Medizintechniktochter Healthineers, die Windkraftsparte Siemens Gamesa und der angestrebte Zugverbund Siemens-Alstom -, sollen dann weitgehend selbstständig Entscheidungen treffen. "Wir halten das für den richtigen Weg", lobt Fondsmanager Niesel. Ein Okay für die Bahntechnikfusion gilt dabei als unwahrscheinlich, Brüssel will bis zum 18. Februar entscheiden.
Prognose bestätigt
Kaeser bestätigte die Konzernprognose für das Geschäftsjahr bis Ende September. Der Umsatz soll demnach moderat steigen, die operative Marge des Industriegeschäfts zwischen elf und zwölf Prozent liegen. Nach drei Monaten liegt der Wert bei 10,6 Prozent, bis in den Zielkorridor ist es zwar noch ein Stück, es dürfte aber machbar sein.
Ob es jedoch, wie im Vorjahr, zu einer Prognoseanhebung reicht, ist ungewiss. Das Branchenumfeld der größten Baustelle, des Energietechnikgeschäfts Power & Gas, bleibt laut Finanzchef Ralf Thomas sehr schwierig. "Schrumpfende Märkte, massive Überkapazitäten, harter Wettbewerb und Preisdruck" prägten das Geschäft. Siemens arbeitet ein Umbauprogramm ab, das die Kosten um 500 Millionen Euro senken soll. Das Management will damit das Neugeschäft mit Gasturbinen in die schwarzen Zahlen bringen. Immerhin macht der rentable Servicebereich die Sparte insgesamt profitabel, die Marge liegt bei gut vier Prozent.
Die Automatisierungssparte Digital Factory, noch vor der Medizintechnik der größte Gewinnbringer im Quartal, läuft auf vollen Touren. Die Aussichten sind aber nicht mehr ganz so glänzend. Einer der größten Kunden ist die Automobilindustrie. Das Sentiment habe sich eingetrübt, sagt Kaeser. Eine schwächere Nachfrage sei in manchen Bereichen zu erwarten, das Softwaregeschäft soll weiter dynamisch laufen.
Das größte Plus für Aktionäre ist, neben der auf 3,80 Euro pro Aktie erhöhten Dividende, der neue Rekord beim Auftragsbestand von 137 Milliarden Euro. Er sollte dafür sorgen, dass sich der Tanker Siemens samt seiner Beiboote auch 2019 weiter vorwärtsbewegt.
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