Siemens: Der Dividenden-König!
Am Mittwoch muss der Vorstand der Hauptversammlung Rede und Antwort stehen. Es sieht nach einem entspannten Treffen aus. Denn bei dem DAX-Konzern läuft plötzlich vieles erstaunlich gut.
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von Stephan Bauer, Euro am Sonntag
Aktionärstreffen mit Brisanz hat Joe Kaeser schon erlebt. Im Januar 2007 etwa protestierten zahlreiche Ex-Mitarbeiter vor der Münchner Olympiahalle, die wegen des Verkaufs der Handysparte an die taiwanische BenQ und deren anschließender Pleite ihre Jobs verloren hatten. Zugleich ließ die Bestechungsaffäre die Gemüter hochkochen. Da war Kaeser noch Finanzchef von Siemens. Die Vorzeichen vor dem vierten Treffen mit ihm als Vorstandschef sind indes eher friedlich. So viel steht fest: Es wird wieder Schnitzelsemmeln und Würstchen geben für die fast 10.000 Aktionäre - und, weit wichtiger, mit 3,60 Euro erneut mehr Dividende pro Aktie.
Der Nachschlag bei der Ausschüttung ist wohlverdient. Im dritten kompletten Geschäftsjahr mit Kaeser als Vorstandschef stieg der Umsatz weiter, fünf Prozent Zuwachs gelangen längst nicht allen Wettbewerbern. Die Marge im Industriegeschäft, also in den acht Kernsparten des Unternehmens, kletterte auf respektable 10,8 Prozent. Und: Der Aktienkurs legte kräftig zu. Gut 30 Prozent fuhren Aktionäre mit dem DAX-Titel ein - so viel gab es bei Siemens seit Jahren nicht mehr zu holen.
Prognosen zuverlässiger
Konzernkenner sehen einen weiteren positiven Trend beim Unternehmen, der länger trägt. "Einmalbelastungen und Sonderabschreibungen, die in der Vergangenheit immer wieder zu negativen Überraschungen geführt hatten, sind praktisch verschwunden", sagt Ingo Speich, Fondsmanager bei der Gesellschaft Union Investment und regelmäßiger Redner auf dem Treffen. Anfang 2013 etwa vertrat Peter Löscher als Chef Einmalkosten im hohen dreistelliger Millionenbereich vor der Hauptversammlung. Sie waren durch ein überhastet abgeschlossenes Netzanschlussprojekt für Windturbinen in der Nordsee entstanden. Verspätet abgelieferte ICEs hatten zudem dem Image des Konzerns nicht nur beim Großkunden Deutsche Bahn geschadet.Seit 2014 erfüllt Siemens zuverlässig seine Prognosen. Die Spannung vor Bilanzterminen ist dadurch gesunken. Ein unauffälliges, aber solides erstes Viertel des Geschäftsjahres 2017 dürfte Siemens am Morgen der Hauptversammlung vermelden. Analysten rechnen im Schnitt mit einer Fortsetzung des Wachstumskurses.
Stimmung steigt mit Ölpreis
Schwächen gibt es trotz aller Verbesserungen naturgemäß immer noch. In der Sparte "Process Industries and Drives", die unter anderem Steuerungsanlagen für die Öl- und Gasindustrie oder die Chemiebranche herstellt, sanken die Umsätze wegen der Investitionszurückhaltung der Kunden deutlich. Und beim zweitgrößten Gewinnbringer im Konzern, der Sparte "Power and Gas", warnt der Konzern vor "erhöhtem Preisdruck" im Geschäft mit großen Gasturbinen. Wegen der Überkapazitäten sieht Siemens "Herausforderungen im aggressiven, wettbewerbsintensiven Markt". Die gute Nachricht aus dem wichtigen Bereich, der auch von Aufträgen aus der Öl- und Gasindustrie lebt: Stimmung und Investitionsneigung in der Energiebranche erholen sich mit dem Ölpreis. Die Integration des US-Unternehmens Dresser-Rand, 2014 von Kaeser kurz vor der Ölpreis-Baisse übernommen, läuft dabei wohl nach Plan.Manche Sparten erleben gerade einen Energieschub. Die Windkraftanlagen etwa drehten zuletzt dank zahlreicher Aufträge für Offshorewindräder sowie eines agilen Servicegeschäfts erstmals seit Jahren auf Hochtouren und in die Gewinnzone. Der Trend dürfte sich fortsetzen. Der Abschluss der Übernahme des spanischen Wettbewerbers Gamesa dürfte 2017 zusätzlichen Antrieb liefern, die Geschäfte ergänzen sich bestens.
Auch die Automatisierungssparte Digital Factory, deren Software-Kompetenz Kaeser zuletzt mit mehreren Übernahmen gestärkt hat, steht unter Strom. "Das Geschäft dürfte im laufenden Jahr anziehen", schätzt Peter Reilly, Analyst der US-Bank Jefferies.
Für Spannung könnte indes die Medizintechnik sorgen, die neuerdings "Healthineers" heißt. Das Geschäft, das schon seit Jahren Umsatz und Margen kontinuierlich steigert, soll an die Börse. Wann und in welchem Umfang, blieb bislang unklar. Womöglich gibt es hier in Kürze brisante Nachrichten.
Investor-Info
Siemens
Auf Kurs
Operativ hat sich der Industriekonzern deutlich positiv entwickelt. Projekte werden sauberer abgearbeitet, auch deshalb steigt die operative Rendite. Der höhere Ölpreis hilft im Geschäft mit Energiekonzernen, die wieder mehr ordern. In der Industrieautomatisierung kann Siemens Kunden eine Softwareplattform bieten, die die Zeit von der Entwicklung bis zur Marktreife erheblich verkürzt. Der Börsengang der Medizintechnik bringt Fantasie. Solide Dividendenrendite.Ausgewählte Hebelprodukte auf Gamesa
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Name | Hebel | KO | Emittent |
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Bildquellen: MICHELE TANTUSSI/AFP//Getty Images, Gil C / Shutterstock.com
Nachrichten zu Siemens AG
Analysen zu Siemens AG
Datum | Rating | Analyst | |
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19.12.2024 | Siemens Buy | Jefferies & Company Inc. | |
19.12.2024 | Siemens Buy | UBS AG | |
19.12.2024 | Siemens Overweight | JP Morgan Chase & Co. | |
13.12.2024 | Siemens Buy | Deutsche Bank AG | |
13.12.2024 | Siemens Outperform | RBC Capital Markets |
Datum | Rating | Analyst | |
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19.12.2024 | Siemens Buy | Jefferies & Company Inc. | |
19.12.2024 | Siemens Buy | UBS AG | |
19.12.2024 | Siemens Overweight | JP Morgan Chase & Co. | |
13.12.2024 | Siemens Buy | Deutsche Bank AG | |
13.12.2024 | Siemens Outperform | RBC Capital Markets |
Datum | Rating | Analyst | |
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10.08.2023 | Siemens Market-Perform | Bernstein Research | |
10.08.2023 | Siemens Hold | Joh. Berenberg, Gossler & Co. KG (Berenberg Bank) | |
07.07.2023 | Siemens Hold | Joh. Berenberg, Gossler & Co. KG (Berenberg Bank) | |
29.06.2023 | Siemens Market-Perform | Bernstein Research | |
20.06.2023 | Siemens Market-Perform | Bernstein Research |
Datum | Rating | Analyst | |
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04.12.2024 | Siemens Underweight | Barclays Capital | |
17.05.2024 | Siemens Underweight | Barclays Capital | |
05.04.2024 | Siemens Underweight | Barclays Capital | |
14.02.2024 | Siemens Underweight | Barclays Capital | |
09.02.2024 | Siemens Underweight | Barclays Capital |
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