Siemens: Cool bleiben und weiter wachsen
Das abgelaufene Geschäftsjahr war bei Siemens geprägt von der Schwäche im Energiegeschäft. In der Digitalen Fabrik aber läuft es. Chef Joe Kaeser zeigt sich zuversichtlich - auch wenn die geplante Fusion in der Verkehrstechnik doch nicht klappen sollte.
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von Annika Kintscher, Euro am Sonntag
Gewohnt souverän moderiert Siemens-Chef Joe Kaeser die Schwierigkeiten, denen sich der größte deutsche Industriekonzern gegenübersieht: den Umbau des angeschlagenen Geschäfts mit der fossilen Energieerzeugung etwa und die geplante Fusion mit dem Rivalen Alstom, die noch zur Prüfung bei den europäischen Kartellbehörden vorliegt. "Wenn es keine Zustimmung gibt, sind wir gelassen, andere Lösungen zu finden. Das ist in Ordnung", so Kaeser bei der jüngsten Bilanzvorlage.
Vor allem die Sparte Power and Gas (PG) hatte im Geschäftsjahr Ende September für Probleme gesorgt. Das Ergebnis brach hier um drei Viertel gegenüber dem Vorjahr ein. PG bewegt sich seit Jahren in einem schwierigen Marktumfeld. Dieses sei von struktureller Überkapazität, aggressivem Wettbewerberverhalten und hohem Preisdruck geprägt, sagte Finanzvorstand Ralf Thomas. Der Umbau läuft, 6.900 Jobs sollen weltweit abgebaut werden, allein im vierten Quartal kostete das 361 Millionen Euro. Die Notoperation soll sich aber ab dem Jahr 2020 auszahlen. Im laufenden Geschäftsjahr peilt Siemens hier eine Ergebnismarge im niedrigen bis mittleren einstelligen Bereich an.
Insgesamt fiel die Bilanz erfreulich aus: Die zum Halbjahr angehobene Jahresprognose erreichte Siemens voll. Den Umsatz steigerte der Konzern währungsbereinigt um zwei Prozent auf 83 Milliarden Euro, der Auftragseingang kletterte um acht Prozent auf 91 Milliarden Euro - hier liegt der Bestand mit 132 Milliarden Euro auf einem neuen Rekord. Der Nettogewinn des DAX-Schwergewichts stagnierte bei 6,1 Milliarden Euro.
Gut lief es in der Verkehrstechnik. Die Zugsparte Siemens Mobility soll mit dem französischen Konkurrenten Alstom fusioniert werden. Doch das stößt derzeit auf Widerstand bei den EU-Kartellhütern. Laut Kaeser war es von vornherein klar, dass die Fusion der zwei größten europäischen Zughersteller kartellrechtliche Fragen aufwerfe. Siemens sei aber bereit, weitere Zugeständnisse für die Genehmigung zu machen. Sollte der Deal platzen, ist sich der Chef sicher, dass man andere Lösungen finde. "Wir haben das beste Mobilitätsunternehmen der Welt", so Kaeser. Medienberichten zufolge soll Siemens Mobility dann allein an die Börse gebracht werden.
Das Glanzlicht im Konzern ist aber der Bereich Digitale Fabrik. In der Industriedigitalisierung stieg das Auftragsvolumen zweistellig an. Die Sparte steigerte das Ergebnis um 20 Prozent auf 2,6 Milliarden Euro und war der größte Gewinnbringer im Konzern.
Auch im neuen Geschäftsjahr will Siemens wachsen. Kaeser stellt ein Umsatzplus von drei bis fünf Prozent in Aussicht. Für das industrielle Geschäft erwartet er eine operative Marge von elf bis zwölf Prozent, 11,3 Prozent waren es im abgelaufenen Jahr. Die Dividende soll um zehn Cent auf 3,80 Euro je Aktie steigen. Weiteres Bonbon für Aktionäre: Im November läuft ein drei Milliarden Euro schweres Aktienrückkaufprogramm an.
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Bildquellen: Sean Gallup/Getty Images for Siemens AG, Juergen_Wallstabe / Shutterstock.com
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