SAP: Wie der Chef den Börsenwert verdoppeln will
Bill McDermott, der SAP-Chef, will den Umsatz des Softwareriesen bis 2023 schneller steigern als viele Konkurrenten und auch die Profitabilität stark verbessern. Das lockt Hedgefonds an. Die Aussichten.
von Klaus Schachinger, Euro am Sonntag
Paul Singers aktivistischer US-Hedgefonds Elliott dürfte bei Vorständen von DAX-Konzernen inzwischen gut bekannt sein. Bei Thyssenkrupp drängte Elliott 2018 Vorstandschef Heinrich Hiesinger und Ulrich Lehner, der den Aufsichtsrat leitete, zum Rücktritt. Bei Bayer in Leverkusen fordert Elliott die Aufspaltung des Pharma- und Pflanzenschutzkonzerns.
Seit Kurzem hält der berüchtigte US-Investor auch an Europas wertvollstem Softwarekonzern SAP knapp ein Prozent der Anteile. Der 1,2 Milliarden Euro teure Einstieg beim weltweit größten Anbieter von Firmensoftware ist das erste Investment der Amerikaner im europäischen Technologiesektor.
Wie Thyssenkrupp und Bayer baut auch SAP um, allerdings mit einem großen Unterschied: Der im Wachstumsmarkt Mietsoftware erfolgreiche Konzern stellt sich neu auf, um mit dem tief greifenden Wandel in der Branche noch besser zu werden. Und dagegen kann auch ein Hedgefonds, der mit den Vorständen meist hart ins Gericht geht, wenig einwenden.
Elliott wählt sanfte Töne
Vor allem, wenn SAP starke Zahlen für das erste Quartal vorlegt und die Gewinnprognose für 2019 leicht erhöht. Also wählten die Elliott-Partner Jesse Cohn und Portfolio-Manager Jason Genrich bei der Bilanzvorlage des Konzerns am Mittwoch sanfte Töne: "Wir sind davon überzeugt, dass das Management-Team von SAP auf ein sehr erfolgreiches Ergebnis zusteuern kann." Auch an der Börse kommen die starken Zahlen und der Einstieg von Elliott gut an. Der Aktienkurs legte kräftig zu.
Turbulenzen bei SAP scheint es dagegen in den oberen Führungsebenen durch den zu Jahresbeginn initiierten Umbau zu geben. Zwei Mitglieder des Vorstands gingen, genauso wie einige hochrangige Experten. "Es gab und gibt im Vorstand keine Probleme", sagte McDermott jüngst in einem Interview mit der "FAZ".
Auch den Einstieg des Hedgefonds sieht der Vorstand nach außen gelassen. "SAP ist in der glücklichen Lage, dass uns eine Reihe von Aktionären regelmäßig Feedback gibt - wir begrüßen dieses Feedback, das wir ernst nehmen, vor allem, da wir unsere Pläne, unsere Ziele bis 2023 zu erfüllen oder zu übertreffen, vorantreiben", hieß es dazu bei Vorlage der Quartalszahlen. Dabei gab sich Chef McDermott selbstbewusst: "SAP wächst deutlich schneller als die Wettbewerber, sowohl im Kerngeschäft als auch in der Cloud."
Bei dem für 2019 erwarteten Betriebsergebnis erhöhte SAP seine Prognose leicht. Nun erwarten die Walldorfer 7,85 Milliarden bis 8,05 Milliarden Euro. Zuvor wurden 7,7 bis acht Milliarden Euro avisiert. Der neue Korridor entspricht 9,5 bis 12,5 Prozent Zuwachs. Beim Umsatz mit Mietsoftware werden für 2019 zwischen 6,7 und sieben Milliarden Euro avisiert, 33 bis 39 Prozent mehr. Beim Gesamtumsatz sollen es plus 8,5 bis zehn Prozent sein. Unterm Strich sind das 22,4 bis 22,7 Milliarden Euro Erlös für 2019.
2023 sollen es dann 35 Milliarden Euro Umsatz sein, bei deutlich höheren Margen als heute. Chef McDermott hofft, das Erreichen dieser Ziele in einen viel höheren Börsenwert zu münzen: "Wir planen, die Marktkapitalisierung bis 2023 auf 250 bis 300 Milliarden Euro zu steigern." Im Vergleich zu heute wäre das eine Verdopplung. Das dürfte auch im Sinne von Singers Hedgefonds sein.
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Bildquellen: Gil C / Shutterstock.com, SAP
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