ProSiebenSat.1: Das Rätsel um die Hintermänner
Großaktionäre stocken ihre Anteile bei ProSiebenSat.1 weiter auf. Das heizt Übernahmegerüchte an.
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von Sven Parplies, Euro am Sonntag
Spötter könnten sagen, dass das Geschehen hinter den Kulissen von ProSiebenSat.1 aufregender ist als das TV-Programm der Sendergruppe.
In jedem Fall liefert ProSiebenSat.1 Schlagzeilen: ein plötzlicher Chefwechsel, Gewinnwarnung, Dividendenkürzung und als besonderes Spannungselement eine lan- ge Liste von Großaktionären mit undurchsichtigen Absichten. Profitieren könnten von dieser Mischung die Aktionäre. Das Kerngeschäft des Medienkonzerns bleibt schwierig. Aufgrund der Pandemie kürzen viele Werbekunden ihre Budgets. Im April und Mai seien die TV-Werbeeinnahmen um rund 40 Prozent eingebrochen, sagte der neue Konzernchef Rainer Beaujean am Rand der virtuellen Hauptversammlung. "Für Juni erwarten wir jetzt auch keine dramatische Besserung." Die Finanzprognose für das laufende Jahr hat ProSiebenSat.1 bereits zurückgezogen, die Dividende für das vergangene Jahr wurde gestrichen.
Langfristig kämpft der Konzern mit dem strukturellen Wandel des TV-Markts: Internetvideotheken wie Netflix und die Videoplattform Youtube sind zu einer mächtigen Konkurrenz für traditionelle Sender geworden. Beaujean will die Sendergruppe deshalb wieder stärker auf lokale und Liveformate fokussieren. Das bietet die wohl beste Chance, sich von der Konkurrenz abzugrenzen.
Hinter den Kulissen
Besondere Brisanz birgt die Aktionärsstruktur des im MDAX notierten Konzerns: Mehrere Parteien haben sich größere Pakete gesichert. Der prominenteste Name ist Italiens Medienmogul Silvio Berlusconi, der inklusive Derivate auf über 24 Prozent kommt. Der tschechische Investor Daniel Kretinsky hat seinen Anteil laut Reuters auf mehr als zwölf Prozent aufgestockt. Die Beteiligungsgesellschaft KKR hat ebenfalls leicht erhöht, liegt aber unter der Melde- schwelle von fünf Prozent.
Während Kretinsky wohl auf Kursgewinne setzt, haben die beiden anderen strategische Interessen: Berlusconi will ProSiebenSat.1 in seine europäische Mediengruppe einbinden. KKR ist unter anderem Großaktionär beim Berliner Verlag Axel Springer. Denkbar wäre auch, dass Berlusconi und KKR gemeinsam eine Mehrheit anstreben und ProSiebenSat.1 zerlegen. Für Spannung ist also weiterhin gesorgt.
Spekulation: Eine Übernahme oder Zerschlagung des Medienkonzerns würde den Wert der Aktie deutlich steigern. Für Mutige.
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Name | Hebel | KO | Emittent |
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Bildquellen: Holger Rauner © ProSiebenSat.1 Media AG, Jan Pitman/Getty Images
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22.11.2024 | ProSiebenSat1 Media SE Hold | Warburg Research | |
15.11.2024 | ProSiebenSat1 Media SE Overweight | Barclays Capital | |
15.11.2024 | ProSiebenSat1 Media SE Hold | Deutsche Bank AG | |
14.11.2024 | ProSiebenSat1 Media SE Kaufen | DZ BANK | |
14.11.2024 | ProSiebenSat1 Media SE Neutral | UBS AG |
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15.11.2024 | ProSiebenSat1 Media SE Overweight | Barclays Capital | |
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14.11.2024 | ProSiebenSat1 Media SE Overweight | JP Morgan Chase & Co. | |
08.08.2024 | ProSiebenSat1 Media SE Kaufen | DZ BANK | |
08.08.2024 | ProSiebenSat1 Media SE Overweight | JP Morgan Chase & Co. |
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14.11.2024 | ProSiebenSat1 Media SE Neutral | UBS AG | |
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08.08.2024 | ProSiebenSat1 Media SE Hold | Warburg Research |
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28.10.2024 | ProSiebenSat1 Media SE Underperform | Bernstein Research | |
04.10.2024 | ProSiebenSat1 Media SE Underperform | Bernstein Research | |
16.09.2024 | ProSiebenSat1 Media SE Underperform | Bernstein Research | |
08.08.2024 | ProSiebenSat1 Media SE Underperform | Bernstein Research |
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