Pirelli: Heißer Reifen wieder an der Börse

Zwei Jahre nach der Übernahme durch den chinesischen Branchenriesen ChemChina kehrt der Mailänder Reifenhersteller Pirelli nun mit neuer Strategie an den Aktienmarkt zurück.
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von Micaela Taroni, Euro am Sonntag
Sein Börsendebüt feierte Pirelli 1922 - in eben dem Jahr, in dem Benito Mussolini italienischer Ministerpräsident wurde. 93 Jahre lang war der Mailänder Reifenhersteller an der Börse notiert, bis er im Zuge der Akquisition durch den chinesischen Branchenriesen China National Chemical Corporation (ChemChina) vom Markt genommen wurde.
Am 4. Oktober feiert der Konzern nun sein Comeback an der Borsa Italiana. 3,3 Milliarden Euro will der Continental-Konkurrent mit dem Börsengang einnehmen, weniger als erhofft. Ursprünglich waren bis zu neun Milliarden Euro angepeilt. An die Börse gebracht werden 40 Prozent der Pirelli-Aktien. Der fünftgrößte Reifenhersteller der Welt will unter anderem einen Schuldenberg von vier Milliarden Euro abbauen und benötigt dafür frische Mittel.
Mit dem Börsengang ist auch eine tief greifende Änderung der Konzernstrategie verbunden. Unter der Führung ChemChinas, das 2015 den Lieferanten der Reifen für die Formel-1- Rennwagen für sieben Milliarden Euro übernommen hatte, hat Pirelli das Geschäft mit Industrie- und Lkw-Reifen abgetrennt, die Sparte in Prometeon umbenannt und in eine in Shanghai börsennotierte Gesellschaft namens Aeolus eingebracht.
Der 1872 gegründete Pirelli- Konzern wird sich jetzt in zunehmendem Maß auf das ertragsstarke Geschäft mit Reifen für Premium-Autobauer wie Mercedes-Benz, Audi und BMW konzentrieren. "Die Entscheidung, auf Reifen im gehobenen Segment zu setzen, wo die Rentabilität höher ist, ist positiv", sagt Raffaele Oriani, Professor an der römischen Luiss-Universität.
Konzernchef Tronchetti Provera will das Unternehmen immer mehr in einen Hightech- Konzern mit Fokus auf innovative Technologie umwandeln, um die Gewinnmargen zu steigern. Breitreifen für schnelle Autos sowie teure Extras wie farbige Flanken zählen zu den neuen Geschäftsbereichen. Künftig will Pirelli auch mit Elektronik die Reifen revolutionieren. Ein im Inneren des Pneus angebrachter Chip misst nicht nur den Luftdruck, sondern auch die Temperatur, die Abnutzung sowie die Lasten auf dem Rad und teilt dies per Mobiltelefon dem Autobesitzer mit. Über Sensoren werden alle möglichen Informationen über den Zustand der Gummis geliefert. "Reifen sind nicht mehr stumm", meint der Pirelli-Chef. Das Unternehmen investiert auch in sich selbst reparierende Reifen. Die Run-flat-Technologie steckt im Reifen und flickt ihn automatisch, damit man die Fahrt fortsetzen kann.
Zugleich will der Mailänder Konzern künftig nicht nur Reifen für Autos und Motorräder, sondern auch für hochtechnologische Fahrräder entwerfen. Dabei sind E-Bikes für Pirelli besonders attraktiv. "Wir investieren in die Mobilität der Zukunft", lautet die Devise. Ziel ist, in den nächsten drei Jahren die Branche der Cyber Solutions stark auszubauen. Für Pirelli ist der Fahrradmarkt keine Neuheit. Schließlich hatte das Unternehmen schon 1909 Reifen für den Giro d’Italia geliefert.
Auf Diversifizierung setzt der Pirelli-Chef, um neue Märkte zu erschließen und sich gegenüber der Konkurrenz zu behaupten. Bis 2020 rechnet er mit einem Umsatzwachstum von neun Prozent pro Jahr.
Investor-Info
Pirelli
Anteile runterfahren
Beim Börsengang wird ChemChina seine Pirelli-Beteiligung von 65 auf 50 Prozent reduzieren. Auch die Beteiligungen der italienischen Holding Camfin sowie des russischen Fonds LTI schrumpfen. Das Comeback an der Börse ist aussichtsreich für Anleger - die Zeichnung der Aktie sollte sich lohnen.
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Bildquellen: Glenn Dunbar/Pirelli Deutschland GmbH, yamix / Shutterstock.com
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