Nach dem Absturz: BlackBerry-Aktie feiert jetzt Comeback!
Einst waren die besonders sicheren BlackBerry-Handys das Statussymbol für Geschäftsleute. Nach dem Absturz erfindet sich der kanadische Konzern als Softwareunternehmen neu.
Werte in diesem Artikel
von Stephan Bauer, Euro am Sonntag
Zeitreise zurück ins Jahr 2007. Die Handys mit der typischen schwarzen Tastatur, auf denen das Schreiben von E-Mails auf dem Mobiltelefon so leicht von der Hand geht, sind nicht bloß praktisch. Die BlackBerrys, zu Deutsch Brombeeren, gelten auch als besonders sicher. Ihre Betriebssoftware macht die Geräte des kanadischen Konzerns Research in Motion, kurz RIM, fast resistent gegen unbefugte Lausch- und Leseversuche.
Die Kanadier liegen technologisch vorne. Microsoft hat hier nichts wirklich Vergleichbares zu bieten. Google ist dabei, das Handybetriebssystem Android als offene Plattform mit 33 Partnern aus der Mobilfunkwelt zu bauen. Und Apple hat gerade das erste iPhone auf den Markt gebracht.
Die Neuheit gilt als bequemes und bestens bedienbares Gerät für Privatnutzer. Geschäftskunden aber kaufen in diesen Zeiten BlackBerrys. RIM kommt auf gut zehn Prozent Weltmarktanteil, die Quote soll bis 2009 auf knapp 20 Prozent klettern. Die RIM-Aktie notiert 2007 auf Allzeithoch, ist an der Wall Street 50 Milliarden Dollar wert.
Zehn Jahre später haben iPhones und Android-Smartphones den Markt unter sich aufgeteilt. Der Marktanteil der BlackBerrys ist unter ein Prozent gefallen. Das Unternehmen, das statt RIM inzwischen BlackBerry heißt, macht dennoch auf sich aufmerksam. Chef John Chen, ein Hongkong-Chinese, baut den früheren Handyriesen zum Softwarekonzern um. Das Geschäft mit den mobilen Begleitern wurde vor gut einem Jahr auslizenziert. Hersteller wie die asiatische TCL oder die indische Optiemus Infracom bauen Geräte unter der Marke, die Amerikaner kassieren Lizenzgebühren.
Gewinnschwelle erreicht
Erste Erfolge von Chens Strategie werden jetzt sichtbar. Im jüngsten Quartal schrieb BlackBerry nach langer Durststrecke endlich wieder Gewinne. Der Treiber: das Softwaregeschäft, dessen Umsatz im Quartal um gut ein Drittel ansprang und das bereits 185 Millionen Dollar zu insgesamt knapp 240 Millionen Quartalsumsatz beisteuerte.
Die Idee basiert auf der Kernkompetenz der Kanadier, die Chen durch Zukäufe systematisch ausbaut. Vor Kurzem hat das Unternehmen die Zusage der NSA, der National Security Agency, erhalten, Tools zur Verschlüsselung von Telefonaten und Mails an die US-Regierung zu liefern. Der Schlüsselkunde dürfte weitere lukrative Orders von Behörden und Großkonzernen folgen lassen. "Wenn es um Sicherheit geht, stehen wir ganz oben auf der Liste unserer Kunden", sagt Chen, der sich hier auch Chancen gegen Riesen wie IBM oder Microsoft ausrechnet.
Dieses Sicherheits-Kow-how lässt sich auf weiteren Absatzmärkten einsetzen - etwa beim autonomen Fahren, wo der Schutz vor Hackern besonders wichtig ist. Die BlackBerry-Tochter QNX liefert Entertainmenttechnologie an Automobilhersteller wie Ford.
Sicher autonom fahren
Kürzlich haben die Kanadier vom US-Autozulieferer Delphi den Zuschlag für den Bau einer sicheren Plattform für autonome Fahrzeuge bekommen. 2019 sollen Produkte auf der Basis, an der auch die Chiphersteller Intel und Mobileye mitwirken, auf den Markt kommen.
Als Lizenzgeber für die Smartphone-Industrie ist das Unternehmen nach wie vor erfolgreich - und innovativ. Mit BlackBerry Priv, was für privat steht, brachte das Unternehmen eine zusätzlich abgesicherte Variante des Betriebssystems Android auf den Markt, die bereits in Smartphones zur Anwendung kommt. Erste Kunden haben schon zugegriffen: An vier Netzbetreiber aus Asien, Afrika und Lateinamerika wurden die Geräte inzwischen geliefert.
Ausgewählte Hebelprodukte auf Alphabet A (ex Google)
Mit Knock-outs können spekulative Anleger überproportional an Kursbewegungen partizipieren. Wählen Sie einfach den gewünschten Hebel und wir zeigen Ihnen passende Open-End Produkte auf Alphabet A (ex Google)
Der Hebel muss zwischen 2 und 20 liegen
Name | Hebel | KO | Emittent |
---|
Name | Hebel | KO | Emittent |
---|
Weitere Alphabet A (ex Google) News
Bildquellen: BlackBerry
Nachrichten zu BlackBerry Ltd
Analysen zu BlackBerry Ltd
Datum | Rating | Analyst | |
---|---|---|---|
26.12.2017 | BlackBerry In-line | Imperial Capital | |
22.12.2017 | BlackBerry In-line | Imperial Capital | |
29.09.2017 | BlackBerry Sector Perform | RBC Capital Markets | |
15.06.2017 | BlackBerry In-line | Imperial Capital | |
22.12.2016 | BlackBerry In-line | Imperial Capital |
Datum | Rating | Analyst | |
---|---|---|---|
01.07.2013 | Blackberry kaufen | Jefferies & Company Inc. | |
27.12.2012 | Research In Motion kaufen | Goldman Sachs Group Inc. | |
30.11.2012 | Research In Motion buy | Goldman Sachs Group Inc. | |
23.11.2012 | Research In Motion outperform | NATIONAL-BANK | |
02.10.2012 | Research In Motion outperform | NATIONAL-BANK |
Datum | Rating | Analyst | |
---|---|---|---|
26.12.2017 | BlackBerry In-line | Imperial Capital | |
22.12.2017 | BlackBerry In-line | Imperial Capital | |
29.09.2017 | BlackBerry Sector Perform | RBC Capital Markets | |
15.06.2017 | BlackBerry In-line | Imperial Capital | |
22.12.2016 | BlackBerry In-line | Imperial Capital |
Datum | Rating | Analyst | |
---|---|---|---|
20.06.2014 | Blackberry Sell | Société Générale Group S.A. (SG) | |
02.04.2013 | Blackberry verkaufen | Société Générale Group S.A. (SG) | |
27.12.2012 | Research In Motion verkaufen | Citigroup Corp. | |
12.10.2012 | Research In Motion sell | Société Générale Group S.A. (SG) | |
01.10.2012 | Research In Motion sell | Citigroup Corp. |
Um die Übersicht zu verbessern, haben Sie die Möglichkeit, die Analysen für BlackBerry Ltd nach folgenden Kriterien zu filtern.
Alle: Alle Empfehlungen