Euro am Sonntag-Aktien-Check

Nach dem Absturz: BlackBerry-Aktie feiert jetzt Comeback!

16.10.17 15:00 Uhr

Nach dem Absturz: BlackBerry-Aktie feiert jetzt Comeback! | finanzen.net

Einst waren die besonders sicheren BlackBerry-Handys das Statussymbol für Geschäftsleute. Nach dem Absturz erfindet sich der kanadische Konzern als Softwareunternehmen neu.

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von Stephan Bauer, Euro am Sonntag

Zeitreise zurück ins Jahr 2007. Die Handys mit der typischen schwarzen Tastatur, auf denen das Schreiben von E-Mails auf dem Mobiltelefon so leicht von der Hand geht, sind nicht bloß praktisch. Die BlackBerrys, zu Deutsch Brombeeren, gelten auch als besonders sicher. Ihre Betriebssoftware macht die Geräte des kanadischen Konzerns Research in Motion, kurz RIM, fast resistent gegen unbefugte Lausch- und Leseversuche.



Die Kanadier liegen technologisch vorne. Microsoft hat hier nichts wirklich Vergleichbares zu bieten. Google ist dabei, das Handybetriebssystem Android als offene Plattform mit 33 Partnern aus der Mobilfunkwelt zu bauen. Und Apple hat gerade das erste iPhone auf den Markt gebracht.

Die Neuheit gilt als bequemes und bestens bedienbares Gerät für Privatnutzer. Geschäftskunden aber kaufen in diesen Zeiten BlackBerrys. RIM kommt auf gut zehn Prozent Weltmarktanteil, die Quote soll bis 2009 auf knapp 20 Prozent klettern. Die RIM-Aktie notiert 2007 auf Allzeithoch, ist an der Wall Street 50 Milliarden Dollar wert.


Zehn Jahre später haben ­iPhones und Android-Smartphones den Markt unter sich aufgeteilt. Der Marktanteil der BlackBerrys ist unter ein Prozent gefallen. Das Unternehmen, das statt RIM inzwischen BlackBerry heißt, macht dennoch auf sich aufmerksam. Chef John Chen, ein Hongkong-Chinese, baut den früheren Handyriesen zum Softwarekonzern um. Das Geschäft mit den mobilen Begleitern wurde vor gut ­einem Jahr aus­lizenziert. Hersteller wie die asiatische TCL oder die indische Optiemus Infracom bauen Geräte unter der Marke, die Amerikaner kassieren Lizenzgebühren.

Gewinnschwelle erreicht

Erste Erfolge von Chens Strategie werden jetzt sichtbar. Im jüngsten Quartal schrieb BlackBerry nach langer Durststrecke endlich wieder Gewinne. Der Treiber: das Softwaregeschäft, dessen Umsatz im Quartal um gut ein Drittel ansprang und das bereits 185 Millionen Dollar zu insgesamt knapp 240 Millionen Quartalsumsatz beisteuerte.



Die Idee basiert auf der Kernkompetenz der Kanadier, die Chen durch Zukäufe systematisch ausbaut. Vor Kurzem hat das Unternehmen die Zusage der NSA, der National Security Agency, erhalten, Tools zur Verschlüsselung von Telefonaten und Mails an die US-Regierung zu liefern. Der Schlüsselkunde dürfte weitere lukrative Orders von Behörden und Großkonzernen folgen lassen. "Wenn es um Sicherheit geht, stehen wir ganz oben auf der Liste unserer Kunden", sagt Chen, der sich hier auch Chancen gegen Riesen wie IBM oder Microsoft ausrechnet.

Dieses Sicherheits-Kow-how lässt sich auf weiteren Absatzmärkten einsetzen - etwa beim autonomen Fahren, wo der Schutz vor Hackern besonders wichtig ist. Die BlackBerry-Tochter QNX liefert Entertainmenttechnologie an Automobilhersteller wie Ford.

Sicher autonom fahren

Kürzlich haben die Kanadier vom US-Autozulieferer Delphi den Zuschlag für den Bau einer sicheren Plattform für autonome Fahrzeuge bekommen. 2019 sollen Produkte auf der Basis, an der auch die Chiphersteller Intel und Mobileye mitwirken, auf den Markt kommen.

Als Lizenzgeber für die Smartphone-Industrie ist das Unternehmen nach wie vor erfolgreich - und innovativ. Mit BlackBerry Priv, was für privat steht, brachte das Unternehmen eine zusätzlich abgesicherte Variante des Betriebssystems An­droid auf den Markt, die bereits in Smartphones zur Anwendung kommt. Erste Kunden haben schon zugegriffen: An vier Netzbetreiber aus Asien, Afrika und Lateinamerika wurden die Geräte inzwischen geliefert.

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Bildquellen: BlackBerry

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15.06.2017BlackBerry In-lineImperial Capital
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27.12.2012Research In Motion kaufenGoldman Sachs Group Inc.
30.11.2012Research In Motion buyGoldman Sachs Group Inc.
23.11.2012Research In Motion outperformNATIONAL-BANK
02.10.2012Research In Motion outperformNATIONAL-BANK
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15.06.2017BlackBerry In-lineImperial Capital
22.12.2016BlackBerry In-lineImperial Capital
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20.06.2014Blackberry SellSociété Générale Group S.A. (SG)
02.04.2013Blackberry verkaufenSociété Générale Group S.A. (SG)
27.12.2012Research In Motion verkaufenCitigroup Corp.
12.10.2012Research In Motion sellSociété Générale Group S.A. (SG)
01.10.2012Research In Motion sellCitigroup Corp.

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