METRO: Was der Chefwechsel für die METRO-Aktie bedeutet
Chefwechsel bringt Kursfantasie: Der Vorstandsvorsitzende verlässt überraschend den Düsseldorfer Handelskonzern METRO - und heizt damit Übernahmegerüchte an.
Werte in diesem Artikel
von Ralf Witzler, Euro am Sonntag
Metro-Chef Olaf Koch verlässt den Handelskonzern zum Jahresende. Der Aufsichtsrat des MDAX-Konzerns hat der Bitte Kochs um Auflösung des noch bis März 2022 laufenden Vertrags entsprochen. Dass erst jetzt mit der Suche nach einem Nachfolger begonnen wird, zeigt, wie überraschend das Ausscheiden kam. Gründe für die Trennung wurden nicht genannt. Koch ist seit 2009 bei METRO, zunächst als Finanzchef, ab 2012 als CEO. Unter seiner Ägide wandelte sich der Konzern zum reinen Großhändler. Die Einzelhändler Mediamarkt, Saturn und Real wurden abgespalten. Zudem trennte sich METRO weitgehend vom China-Geschäft. Der Verkauf brachte dem Konzern rund eine Milliarde Euro in die Kasse.
Aktuell leidet METRO unter den Corona-Maßnahmen. Vor allem das Geschäft mit der Kundengruppe Horeca (Hotels, Restaurants, Cafés) brach in den Märkten Deutschland und Westeuropa ein. Im Verlauf des dritten Quartals von April bis Juni gab es allerdings Zeichen der Erholung. In Russland erwirtschaftete METRO im Vergleich zum Vorjahreszeitraum sogar steigende schwarze Zahlen und steht nach längerer Durststrecke gut da.
Was macht Kretinsky?
Es ist erst rund ein Jahr her, da hatte die vom tschechischen Investor Daniel Kretinsky kontrollierte Beteiligungsgesellschaft EP Global Commerce (EPCG) ein Übernahmeangebot für METRO zu 16 Euro je Aktie vorgelegt. Damals stand das Papier bei rund 13 Euro. Das Angebot scheiterte. Die METRO-Großaktionäre Beisheim und Meridian zusammen mit Vorstand und Aufsichtsrat lehnten den gebotenen Preis als zu niedrig ab.
Mittlerweile kostet die METRO-Aktie nur noch knapp neun Euro, EPCG ist mit fast 30 Prozent größter Aktionär, und METRO mit hohem Cash-Bestand, einem erstarkten Russland-Geschäft und der zarten Hoffnung auf baldige bessere Zeiten attraktiv. Nun geht auch noch der Chef, der die Übernahme verhindert hatte. Ein abermaliger Übernahmeversuch mit angemessenem Aufschlag durch Kretinsky wäre also denkbar. Im Frühjahr hatte er der Nachrichtenagentur Reuters gesagt, vor einem weiteren Übernahmeangebot wolle er sich aber der Zustimmung der Großaktionäre sicher sein. Interesse an METRO könnte auch von Finanzinvestoren kommen.
Spekulativ: Die Aktie ist ein solider Wert. Die Neuausrichtung sollte sich auszahlen. Der Chefwechsel bringt Übernahmefantasie.
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Bildquellen: DDCoral / Shutterstock.com, Metro Group
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22.10.2024 | METRO (St) Reduce | Baader Bank | |
15.08.2024 | METRO (St) Reduce | Baader Bank | |
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