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Kursspektakel: OSRAM-Aktie bringt Ihr Depot zum Leuchten

28.06.17 15:00 Uhr

Kursspektakel: OSRAM-Aktie bringt Ihr Depot zum Leuchten | finanzen.net

Die milliardenschwere Investition in Malaysia scheint sich auszuzahlen, das neue Chipwerk kommt zum richtigen Zeitpunkt. Der Lichtspezialist profitiert immer stärker vom Wandel im Autosektor.

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von Florian Westermann, Euro am Sonntag

OSRAM-Chef Olaf Berlien treibt den Umbau vom Industrie- zum Technologiekonzern unnachgiebig voran. Nach anfänglicher Skepsis überzeugt das auch die Investoren. Die Aktie des Lichtspezialisten eilt von einem Hoch zum nächsten und lässt den Vergleichsindex MDAX auf Jahressicht mit einem Plus von über 50 Prozent weit hinter sich.



Der Streit mit dem früheren Mutterkonzern Siemens, der noch 17 Prozent der Aktien hält und vor Monaten der ­OSRAM-Führung demonstrativ das Vertrauen entzogen hatte, scheint vergessen. Im Februar verlängerte der Aufsichtsrat unter Chef und Siemens-Vorstand Roland Busch den Vertrag mit Berlien bis Ende 2022.

Vor allem die Pläne für eine Chip­fabrik in Malaysia, die im vierten Quartal in Betrieb gehen soll, hatten einen Keil zwischen Berlien und Siemens-Chef Joe Kaeser getrieben. Die Milliarden­investition scheint sich aber auszuzahlen. "Wir begrüßen die Skaleneffekte und den positiven Einfluss auf die Kosten­position", schreibt das Bankhaus Lampe in einer Studie. Das Werk erhöhe zwar die Zyklik im Margenprofil. "Angesichts derzeit stabiler LED-Chip-Preise kommt die Kapazitätserweiterung aber zu einem äußerst günstigen Zeitpunkt", heißt es. Die Einstufung erhöhten die Analysten von "Halten" auf "Kaufen".

Boomsektor Autobau

Anders als zunächst geplant werden im neuen Werk in Malaysia auch LED-Chips für Autokunden vom Band laufen. LED-Scheinwerfer sind derzeit in der Regel noch Fahrzeugen der Oberklasse vorbehalten, erobern aber immer stärker auch die Mittelklasse. Bis 2020 steigt die Marktdurchdringung auf 20 Prozent, schätzen die Lampe-Analysten. Derzeit liegt der Anteil der teuren Hightech-Leuchten bei Neuwagen zwischen fünf und gut zehn Prozent.

Auch der Trend hin zu selbstfahrenden Autos spielt Berlien in die Hände. Neben Lösungen im Bereich Beleuchtung entwickelt OSRAM in der Sparte "Opto Semiconductor" Systeme für Sensorik und Visualisierung auf Halbleiterbasis. Unter anderem fertigt OSRAM Sensoren, die bei Systemen in selbstfahrenden Autos zum Einsatz kommen. "Ohne unsere Halbleiter wären Fahrerassistenzsysteme nicht möglich", sagte Berlien bei der Vorlage der Quartalszahlen Anfang Mai.



Ein Trend, der in den kommenden Jahren die Entwicklung im Automobilbau maßgeblich bestimmen wird. Neben etablierten Autoherstellern treiben Technologiefirmen wie Alphabet, Apple oder Tesla das Roboterauto voran. Hochautomatisierte Systeme, mit denen sich der Fahrer zeitweise anderen Tätigkeiten zuwenden kann, könnten schon in drei Jahren Serienreife erlangen. Die Marktforscher von Frost & Sullivan schätzen das Volumen des Markts, der noch ganz am Anfang steht, im Jahr 2025 bereits auf 83 Milliarden Dollar.

Begehrte Infrarotsensoren

Das MDAX-Unternehmen profitiert aber nicht nur vom Wandel in der Autobranche. Immer mehr Smartphone- Hersteller - so etwa Samsung bei seinem Flaggschiff Galaxy S8 - spendieren ihren Geräten sogenannte Iris-Scanner, die den Besitzer dank Infrarotlicht-Unterstützung auch in völliger Dunkelheit erkennen und das Smartphone wie durch Geisterhand entsperren.

Spekulationen, wonach Apple beim kommenden iPhone OSRAM-Sensoren verbaut, scheinen sich indes nicht zu bewahrheiten. Bis 2020 rechnen die Lampe-Analysten für OSRAM, den derzeit einzigen Hersteller dieser speziellen Infrarot-Chips, die auch bei Regensensoren von Autos, Fitness­armbändern oder Computeruhren zum Einsatz kommen, mit einem zusätzlichen Umsatzpotenzial von 168 Millionen Euro. Berlien plant dann mit Erlösen zwischen insgesamt fünf und 5,5 Milliarden Euro.

Eine Großbaustelle muss er aber schnell in den Griff bekommen, soll der Höhenflug der Aktie weitergehen. Die Sparte LSS - hier bietet OSRAM etwa Beleuchtungen für Straßen, Stadien oder Flughäfen an - steckt noch immer in den roten Zahlen. Daran dürfte sich auch im laufenden Jahr nichts ändern. Der Vorstand hat dem Geschäft mit Leuchten, Lösungen und Systemen jedoch eine rigide Restrukturierung verordnet. Bis 2020 soll die Division acht Prozent Rendite abwerfen.

Investor-Info

OSRAM
Auf Wachstumskurs

Für das laufende Geschäftsjahr rechnen Analysten im Schnitt mit einem Umsatzanstieg um zehn Prozent auf 4,1 Milliarden Euro. Beim operativen Ergebnis (Ebitda) ist mit einem leichten Plus auf 663 Millionen Euro zu rechnen. Bis 2020 will OSRAM die Erlöse auf fünf bis 5,5 Milliarden Euro steigern und ein operatives Ergebnis von 900 Millionen bis eine Milliarde Euro erzielen. Aus fundamentaler und charttechnischer Sicht sind weiter steigende Kurse wahrscheinlich. Spekulativ.

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Bildquellen: Istockphoto, OSRAM

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