Flott unterwegs: Warum jetzt die Post abgeht
Deutsche Post, die globale Nummer 1 in der Logistik, profitiert vom Onlineboom im Handel. Wird auch noch das Frachtgeschäft profitabler, sollten bei der Aktie weitere Gewinne winken.
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von Klaus Schachinger, Euro am Sonntag
Bis auch Tim Scharwaths Sparte bei der Deutschen Post, das Speditions- und Frachtgeschäft, Erfreuliches für die Aktionäre liefert, dauert es noch etwas. Erst im Juni konnte der im Mai 2016 beim Konkurrenten Kühne + Nagel abgeworbene Luftfrachtchef seinen Job als neuer Spartenleiter antreten.
Gelingt es Scharwath, die magere Rendite seines Bereichs zügig zu verbessern, wird sich das auch auf Konzernebene schnell bemerkbar machen. Schließlich liefern Fracht und Spedition der Post gut ein Viertel des Konzernumsatzes von zuletzt 57,4 Milliarden Euro.
Aktie Gelb auf Allzeithoch
Vorerst jedoch verschaffen die anderen Sparten dem Hoffnungsträger Zeit, um erste Erfolge abzuliefern. So bescherte der höher als erwartete operative Gewinn im zweiten Quartal der Aktie Gelb in dieser Woche ein neues Allzeithoch bei 34,73 Euro. Alle Bereiche, bis auf das Frachtgeschäft, wo der Gewinn im Vergleich zum Vorjahr stagnierte, schieben den DAX-Konzern derzeit an.
Die steigende Anzahl der Paketsendungen durch den boomenden Onlinehandel macht sich für die Deutsche Post besonders bezahlt. Mit 44 Prozent Marktanteil ist der gelbe Riese hierzulande klar führend vor den Konkurrenten DPD, UPS und GLS, auf die Anteile von jeweils unter 15 Prozent entfallen. Dazu kommt, dass die Post-Tochter DHL während der vergangenen fünf Jahre ihre Profitabilität deutlich verbessern konnte. Die Rendite beim operativen Gewinn (Ebitda) legte seit 2011 um 1,4 Prozentpunkte auf 6,1 Prozent im abgelaufenen Geschäftsjahr zu.
Die operativen Margen der Sparten Pakete und Express lagen 2016 mit jeweils 8,6 und elf Prozent klar über dem Mittelwert. Spedition und Fracht erreichen bisher nur etwas mehr als zwei Prozent Rendite.
Mut zur Veränderung
Die Aussichten auf Besserung sind jedoch gut. "Der Frachtmarkt wächst dynamisch", sagt Finanzchefin Melanie Kreis. Bisher gelang es der Post nicht, die höheren Frachtraten weiterzureichen. Der neue Spartenchef Scharwath kann das im zweiten Halbjahr ändern. Ganz oben bringt indes Frank Appel den Konzern mit Innovationen und Mut zur Veränderung voran.
Während der Skandal um die Manipulation der Abgaswerte bei Dieselmotoren die Autokonzerne belastet, stiegen die Bonner mit dem StreetScooter zum führenden Hersteller von Elektrotransportern in Deutschland auf. Rund 3.000 StreetScooter sind aktuell in Ballungsgebieten für die Post unterwegs. Mittelfristig können sich die Bonner vorstellen, jährlich bis zu 100.000 Elektrofahrzeuge zu bauen - auch im Auftrag von Kunden. Die knapp 50.000 Fahrzeuge der eigenen Brief- und Paketflotte könnten auf absehbare Zeit durch Elektromobile ersetzt werden. Mit Ford zusammen entwickelt die Post jetzt auch große Transporter.
Und dann gibt es da noch Kunden mit eigenen Ambitionen in der Paketlogistik - wie Amazon. Hier reagiert Appel offensiv. Als die Amerikaner Lebensmittel in ihr Sortiment aufnahmen, sicherte sich DHL die Auslieferung der Pakete exklusiv. Ob Appel seinen besten Kunden, der herkömmliche Sendungen auch selbst ausfährt, damit als Konkurrent dauerhaft auf Distanz halten kann, muss sich allerdings noch zeigen.
Investor-Info
Deutsche Post
Fokus auf Rendite treibt an
Der weltweit zunehmende Onlinehandel ist für die Post ein solider Wachstumstreiber im globalen Paket- und im zeitkritischen Expressgeschäft. Rückgänge im Briefgeschäft werden damit locker ausgeglichen. Bis 2020 wollen die Bonner beim operativen Gewinn (Ebit) jährlich Zuwächse von acht Prozent schaffen. Für 2017 und 2018 erwarten Analysten jeweils 8,5 und acht Prozent. Mit einem profitableren Frachtgeschäft sollten die Zuwächse deutlich höher sein. Aussichtsreich.
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Bildquellen: Deutsche Post, Lukassek / Shutterstock.com
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11.12.2024 | DHL Group (ex Deutsche Post) Overweight | JP Morgan Chase & Co. | |
04.12.2024 | DHL Group (ex Deutsche Post) Overweight | JP Morgan Chase & Co. |
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19.12.2024 | DHL Group (ex Deutsche Post) Outperform | Bernstein Research | |
11.12.2024 | DHL Group (ex Deutsche Post) Overweight | JP Morgan Chase & Co. | |
04.12.2024 | DHL Group (ex Deutsche Post) Overweight | JP Morgan Chase & Co. | |
07.11.2024 | DHL Group (ex Deutsche Post) Kaufen | DZ BANK |
Datum | Rating | Analyst | |
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17.12.2024 | DHL Group (ex Deutsche Post) Equal Weight | Barclays Capital | |
13.11.2024 | DHL Group (ex Deutsche Post) Equal Weight | Barclays Capital | |
12.11.2024 | DHL Group (ex Deutsche Post) Neutral | UBS AG | |
11.11.2024 | DHL Group (ex Deutsche Post) Neutral | UBS AG | |
06.11.2024 | DHL Group (ex Deutsche Post) Hold | Warburg Research |
Datum | Rating | Analyst | |
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20.11.2023 | DHL Group (ex Deutsche Post) Underweight | JP Morgan Chase & Co. | |
09.11.2023 | DHL Group (ex Deutsche Post) Underweight | JP Morgan Chase & Co. | |
08.11.2023 | DHL Group (ex Deutsche Post) Underweight | JP Morgan Chase & Co. | |
18.10.2023 | DHL Group (ex Deutsche Post) Underweight | JP Morgan Chase & Co. | |
27.09.2023 | DHL Group (ex Deutsche Post) Underweight | JP Morgan Chase & Co. |
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