Evotec: Hier sind Rekorde in Sicht!

von Birgit Haas, Euro am Sonntag

Die Zahlen des dritten Quartals 2017 hatten es bereits gezeigt: Der jüngste Zukauf, die US-Firma Aptuit, ist für das Biotechunternehmen Evotec ein Umsatztreiber. Im Vergleich zum Vorjahr wuchsen die Einnahmen um 42 Prozent auf 171 Millionen Euro. Auch das Gesamtjahr war erfolgreich, wie Finanzchef Enno Spillner gegenüber €uro am Sonntag andeutete. Dass sich das Szenario der Neunmonatsbilanz, wo man die besten Zahlen präsentiert hatte, die man je erreicht habe, bei der Bilanzkonferenz am 28. März wiederholt, sei wahrscheinlich.

Der Grund: "Dank Aptuit können wir große Pharmaunternehmen, Biotechfirmen und wissenschaftliche Stiftungen bei allen Schritten der frühen Wirkstoffforschung und -entwicklung bis unmittelbar vor den Eintritt in klinische Studien unterstützen", sagte Spillner.

Insgesamt seien rund 80 Projekte mit Partnern in der Pipeline, was mittelfristig für sprudelnde Einnahmen sorgen dürfte. Der Vorteil für die Kunden: Sie lagern die Wirkstoffsuche aus, die Evotec etwa durch ­automatisierte Prozesse durchführt. Misserfolge können so frühzeitig erkannt werden. Vorteil für Evotec: Das finanzielle Risiko eigener Wirkstoffsuche entfällt weitestgehend.

Noch drückt der Zukauf von Aptuit für 300 Millionen US-Dollar auf die Profitabilität: Die Verwaltungskosten stiegen zuletzt an und belasteten die Marge. Das soll sich 2018 ändern. "Wir sind vom Potenzial von Aptuit überzeugt und wollen dieses in den kommenden Jahren weiter bergen", so Spillner.

Aktie ist günstig

Nach einem Angriff des US-Leerverkäufers Lakewood Capital Management im Oktober hatte die Evotec-Aktie bis zu 40 Prozent ihres Werts eingebüßt. Noch hat sie sich davon nicht vollständig erholt. Doch immerhin etwa acht Prozent hat das Papier seit Jahresanfang zugelegt.

Laut Analysten besteht weiteres Aufwärtspotenzial. Wegen der enormen Kurszuwächse vor der Korrektur wurde die Aktie vielfach auf "Halten" herabgestuft. Das ändert sich jetzt. "Die Pipeline von Evotec ist immer noch beträchtlich unterbewertet", urteilen etwa die Analysten der Privatbank Oddo BHF. Auch die Analysten der Deutschen Bank haben dem Papier wieder eine Kaufempfehlung gegeben.

Bei Evotec glaubt man an das Erholungspotenzial der eigenen Aktie. Ein Rückkaufprogramm oder Ähnliches sei nicht geplant, so Finanzchef Spillner.

Investor-Info

Evotec
Im Aufwärtstrend

Vor wenigen Tagen brachte die Nachricht über einen Erfolg bei der Suche nach einer Therapie von Hautkrankheiten der Aktie Impulse. Anleger setzen auf weitere Erfolgs­meldungen, die vor allem Co-Projekte mit Pharmafirmen bringen sollen. Im Vergleich zur Branche ist das finanzielle Risiko gering. 2018 ist zudem mit Meilensteinzahlungen bei Eigen­entwicklungen zu rechnen. Noch sind einige Leerverkäufer investiert, doch das ist nicht ungewöhnlich. Die Aktie ist günstig.






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